Scanner Empfehlung für Dias, Kleinbild & APS

Fragen/Themen aus den Gebieten Scannen, Bildbearbeitung, Farbmanagement etc.
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matthiask
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Scanner Empfehlung für Dias, Kleinbild & APS

Beitrag von matthiask »

Ich bin eigentlich schon seit vielen Jahren auf der Suche nach einer Möglichkeit, meine alten Fotosammlungen zu digitalisieren. Irgendwann hatte ich sogar schon einmal einen Canon Scanner (irgendwas mit 2700???) gekauft, wegen damaligem Zeitmangel aber wieder verkauft. Später habe ich noch einmal einen Versuch mit einem Reflecta (7200???) gemacht aber ebenfalls abgebrochen, auch wegen Zeitmangel. Jetzt möchte ich aber noch einmal starten bevor die alten Fotos sich von alleine auflösen und suche daher einen geeigneten Filmscanner.

Mein Problem ist die Menge der Fotos. Es gibt Tausende von Dias, Tausende von Fotos auf KB-Streifen und auch Tausende von Fotos auf APS-Patronen. Bei einem Scan-Service müsste ich wegen der Menge Tausende Euros zahlen, das scheidet also aus. Nach meinem Kenntnisstand können die APS-Patronen nur mit den NIKON Scannern eingelesen werden, allerdings ist der entsprechende Adapter auf dem Markt nicht erhältlich. Und die alten gebrauchten NIKON Scanner sind unglaublich teuer. Ich habe größte Bedenken, ein 15 Jahre altes Gebrauchtgerät für 2.000€ oder mehr zu kaufen. Und selbst wenn, dass fehlt immer noch der APS Adapter.

Was haltet ihr von den Reflecta Scannern, vielleicht den ProScan 10T? Für die APS Filme könnte ich mir evtl. vorstellen, einen Adapter für die Filmstreifen zu konstruieren und per 3D Druck zu fertigen. Hat das schon mal irgendwer gemacht? Müsste eigentlich funktionieren, nur die Daten auf dem APS Film könnten nicht ausgelesen werden.

Was mein ihr? Ideen, Vorschläge, Empfehlungen?
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Jossie
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Re: Scanner Empfehlung für Dias, Kleinbild & APS

Beitrag von Jossie »

Hallo,

bei der Menge kommt ein manueller Scanner wohl kaum in Frage, es sei denn, Du nimmst Dir eben die Zeit. Ich scanne momentan meine Dias nochmals mit anderen Einstellungen und habe mit dem Magazinscanner, der 100 Dias in einem Magazin scannt, seit Anfang März etwa 3500 Dias geschafft ...

Ansonsten hilft nur aussortieren und alles wegwerfen, was einem nicht wirklich am Herzen liegt (Blumen, Landschaft ...).

Wichtig wäre zu wissen, was Du mit den Scans machen möchtest (TV, Beamer, Fotobuch oder mit maximaler Qualität archivieren).

Wichtig für mich ist die IR-basierte Staub- und Kratzerentfernung sowie ein korrektes Farbmanagement. Das betrifft vor allem die einzusetzende Software. Dazu und vieles mehr zum Thema Scannen findest Du in meinen Anmerkungen, allerdings nicht zu APS-Filmen, da ich die nicht habe.

Ansonsten solltest Du Dir die Testberichte bei ScanDig durchlesen, um zu entscheiden, welcher Scanner für Dich in Frage kommt. Was die Software anbelangt, so solltest Du Dir unbedingt die Demo-Versionen von VueScan und SIlverFast herunterladen und ausgiebig testen.

Hermann-Josef
Zuletzt geändert von Jossie am Donnerstag 23. Juni 2022, 19:26, insgesamt 2-mal geändert.
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matthiask
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Re: Scanner Empfehlung für Dias, Kleinbild & APS

Beitrag von matthiask »

Danke für die erste Einschätzung.

Ich denke, ich werde mich mit dem Gedanken des manuellen Scannens anfreunden müssen. Es gibt bei den Scannern einfach nicht die eierlegende Wollmilchsau, außer bei NIKON mit einem Magazineinzug plus den APS Einzug. Aber der NIKON, z.B. der Coolscan 5000 oder der Coolscan V ED ist zusammen mit den Adaptern unglaublich teuer.

Vielleicht sollte ich auch eine sequentielle Herangehensweise in Betracht ziehen. Zuerst einen Magazinscanner kaufen (z.B. Reflecta 7000 oder DigitDia evolution) und nach dem Scannen wieder verkaufen. Danach einen Filmstreifenscanner kaufen (z.B. Reflecta RPS 10M oder PF 135) und alle Negativstreifen scannen mit anschließendem Verkauf des Scanners. Das ginge wahrscheinlich einigermaßen flott und auch mit überschaubaren Kosten.

Dann fehlte nur noch eine Lösung für die APS Filme?

Was will ich mit den Scans machen? Eigentlich zunächst nur archivieren und anschließend am PC oder TV ansehen oder auch hier und da ein Fotobuch machen. Es sind nur private Erinnerungsfotos (Familie, Urlaube usw.), also keine Kunstwerke. Es wird auch nie großformatige Drucke geben.
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Jossie
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Re: Scanner Empfehlung für Dias, Kleinbild & APS

Beitrag von Jossie »

matthiask hat geschrieben: Dienstag 22. März 2022, 13:27 Zuerst einen Magazinscanner kaufen (z.B. Reflecta 7000 oder DigitDia evolution)
Der DD evolution ist kein Scanner im eigentlichen Sinne sondern ein Abfotografiergerät, das für mein Dafürhalten sehr teuer ist. Es fehlt ihm an Auflösung und er unterstützt kein IR-basierte Staub- und Kratzerentfernung.

Hermann-Josef
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Joe
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Re: Scanner Empfehlung für Dias, Kleinbild & APS

Beitrag von Joe »

Die Idee mit verschiedenen Scannern halte ich für sinnvoll.

Für APS gibt es keine vernünftige Lösung. Alles was ich kenne und auch selbst schon ausprobiert habe, liefert nur Ergebnisse die deutlich schlechter als KB Negative oder Positive sind.

Ich habe mit einem 3D Drucker einen Adapter "APS nach Kleinbild" erstellt. Man kann da dann einen APS Negativstreifen Bildweise durchziehen. Kleines Problem sind die APS Panorama-Bilder.

Generell sollte man aber Bedenken das APS Filme eine miserable Auflösung haben. Daher wurde davon wohl auch meist nur Abzüge mit 9 x 12 oder 10 x 15 erstellt.

Jedenfalls kam bei den APS Filmen nichts rum, was den Aufwand gerechtfertigt hätte. Für die kann man daher auch einen Billigscanner nehmen (von Maginon gab es mal einen der direkt einen APS Adapter dabei hatte). Aber auch damit sind dann natürlich nur schlechte Ergebnisse möglich. Wenn bei den APS Filmen wirklich was unbedingt erhaltenswertes bei ist, würde ich dafür einen Scan-Service beauftragen (man kann ja einige im Vorfeld ausprobieren und sich dann für einen entscheiden).
micha12345
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Re: Scanner Empfehlung für Dias, Kleinbild & APS

Beitrag von micha12345 »

Hallo!

Ein IA-20(S) ist übrigens gerade beim amerikanischen Fluss erhältlich. Meistens verkaufen sich die APS Adapter schnell, auch wenn der Preis hoch ist.

Falls sich die 'tausende' Scans wirklich 'nur' in den Tausendern bewegen, dann ist so ein Nikon schon sehr gut. Da passt einfach alles. Scanqualität, hohe Scangeschwindigkeit, Batch-Scan Möglichkeit, IR Korrektur super. Aber natürlich stimmt auch der Einwand bezüglich des hohen Gebrauchtpreises der guten Nikons 4000/5000 und deren potentiell teuren Fehler. Bei so vielen geplanten Scans und einer unbekannten Anzahl an schon getätigten Scans bei den Vorbesitzer(n) ist die Gefahr natürlich schon gegeben, dass einer der für die Modelle bekannten Fehler auftreten wird.

Bei der Anzahl muss es eben mindestens ein Nikon sein, weil es schon einen riesigen Unterschied ausmacht, ob ein Scan 1-2 Minuten anstatt 3, 4 oder mehr Minuten dauert. Und dann hat man den Scan noch nicht einmal nachbearbeitet, falls notwendig.

Da kommt bei der Menge an Bildern also ziemlich viel Lebenszeit zusammen. Am Ende muss man daher bei so einem großen Bildaufkommen, vermutlich umgesetzt in der kostbaren Freizeit nebenbei, realistich mit einer Projektlänge von vielen Monaten, eher Jahren, rechnen.

Um den Zeitaufwand/Lebenszeitverlust deutlich zu reduzieren, bleibt bei sehr großen Mengen eigentlich nur ein gebrauchtes Profi Minilabscanner übrig. Die bekannten Marken sind so teuer und selten auf dem Markt, da ist der Nikon nebst Adapter schon wieder günstig. Aber schaut man in der Bucht international, findet sich dort gerade der Imagus 1500 Pro. Ohne Erfahrung mit solchem Geräten zu haben, finde ich dessen Datenblatt sehr interessant. Schnell, genug Auflösung für die meisten Anwendungsfälle, Adapter für APS/35mm Film/35mm Dia/Mittelformat, hoher Wiederverkaufswert, zumindest 2 kurze Youtubevideos für einen Überblick, leider nur JPG als Ausgabeformat. Der Imagus ist zwar noch wieder teurer als ein großer Nikon nebst APS Adapter, aber nicht sehr viel. Zu klären wäre wohl mit dem Verkäufer, ob der Scanner mit Software kommt und ein Dongle benötigt wird (steht teilweise so im WWW bei Softwarestand größer 4.x). Leichter wäre es wohl, den auf der Herstellerhomepage angebotenen fertig eingerichteten WorkstationPC gleich mit zu kaufen. Mit so einer Lösung verliert selbst der Scan von mehreren Tausend Dias, die man alle einzelnd in den Adapter schieben muss, seinen Schrecken, da man so mehrere DIAs pro Minute schafft.
Meine Staubfänger: Canon FS4000US, Epson 4490, Epson V500, Kodak FD-300, Kodak Pakon F335C, Minolta F-2900, Minolta F-2800, Nikon LS-2000, PIE PF 3650 Pro3, Plustek OF 7500i, Reflecta CS 7200
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Jossie
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Re: Scanner Empfehlung für Dias, Kleinbild & APS

Beitrag von Jossie »

micha12345 hat geschrieben: Freitag 25. März 2022, 23:53 Bei der Anzahl muss es eben mindestens ein Nikon sein, weil es schon einen riesigen Unterschied ausmacht, ob ein Scan 1-2 Minuten anstatt 3, 4 oder mehr Minuten dauert.
Der DD6000 braucht bei 5000 ppi inklusive IR-Kanal 2min10sec pro Dia beim Magazinscan.

Hermann-Josef
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