Vuescan und Filmstreifen im RPS10M

Themen rund um verschiedene Scan-Programme wie SilverFast, NikonScan, CyberView etc.
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marshaj
Beiträge: 91
Registriert: Samstag 5. Juni 2010, 18:52

Vuescan und Filmstreifen im RPS10M

Beitrag von marshaj »

Hallo, Scannerfreunde,
bevor ich mir den anvisierten Reflecta 10 M beschaffe möchte ich hier noch einmal die Frage nach der Verarbeitung von automatisch eingezogenen Filmstreifen im Zusammenhang mit Vuescan stellen.

Bei meinem bisherigen Canoscan 9000F habe ich schon das Problem, dass im Vorscan die Bildformate selten ganz richtig erkannt werden und ich meistens nachregulieren muss.

Der 10 M zieht ja auch eine ganze Rolle Film automatisch durch. Macht der dann auch einen Vorscan und gibt einem die Möglichkeit zur Korrektur oder erkennt er hier ohne Vorscan beim Einzug automatisch die Bilder und lässt einem keine Chance zum Nachregulieren des Formats?

Die gleiche Frage ergibt sich ja auch für die Verarbeitungsparameter wie Farbe, Sättigung und Belichtung, die auf so einem Film selten für alle Bilder gleich bleiben.
Könnte man vom Filmstreifen ggf. auch Einzelscans machen?

Die vielen Fragen, die mich bewegen, bevor ich auf einen anderen Scanner übergehe, stammen aus meinen bisherigen Erfahrungen: man wird seeeehr misstrauisch...
Viele Grüße aus der Lüneburger Heide,
Hans-Jürgen
Joe
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Re: Vuescan und Filmstreifen im RPS10M

Beitrag von Joe »

Ich habe den RPS10M getestet, allerdings habe ich keine Negativrollen mehr sondern nur noch Streifen mit max. 4 Negativen. Hiermit hatte ich keine Probleme. Die Negative wurden vom Format alle korrekt erkannt.

Statt direkt zu korrigieren: Scan doch im RAW-Format und nimm wenn notwendig die Korrekturen anschließend vor - ohne das Du erneut scannen musst. Das ist meiner Meinung nach praktischer und schneller. Aber hier hat natürlich jeder eine andere Vorgehensweise.
marshaj
Beiträge: 91
Registriert: Samstag 5. Juni 2010, 18:52

Re: Vuescan und Filmstreifen im RPS10M

Beitrag von marshaj »

Das mitdem RAW-Scannen habe ich schon versucht, bin aber wegen der riesigen Dateien wieder davon abgekommen. Außerdem kann man diese TIFs anscheinend mit keinem anderen Programm auslesen, was mir in Bezug auf spätere Verwendung nicht so geheuer ist. Vielleicht sollte ich mich aber noch einmal damit befassen.
Mit meinem 9000F und Vuescan habe ich allerdings das Problem, dass manchmal Rahmen ganz aus der Reihe hüpfen oder einer plötzlich im Nirwana verschwindet, so dass z.B. Rahmen 5 auf 3 folgt, etc. pp.
Vielleicht ist ja auch das Zusammenspiel mit dem RPS besser und hat ja noch jemand Erfahrungen mit Rollen?
Viele Grüße aus der Lüneburger Heide,
Hans-Jürgen
Joe
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Re: Vuescan und Filmstreifen im RPS10M

Beitrag von Joe »

Du solltest erst mal rausfinden mit wieviel dpi Du sinnvoll scannen kannst. Über 5000 dpi habe ich keine Verbesserungen feststellen können.

Dann werden auch die RAW nicht "so riesig" (ja, sind immer noch groß).

Der "Trick" ist es ja die Optimierungen nach dem Scannen vorzunehmen. Das kannst Du ja direkt nachdem Du eine Rolle gescannt hast machen:

- wenn Du mit dem JPG/TIF (das Du ja gleichzeitig speichern kannst) nicht zufrieden bis:
- das RAW öffnen, optimieren und neu als JPG/TIF speichern
- nun hast Du das optimale Ergebnis und kannst Du RAW löschen (Ich persönlich finde das Speicher heute so billig ist das man die auch noch auf eine externe Festplatte packen kann. Als ich mit dem Scannen angefangen habe, haben 200 GB Festplatten noch 500 Euro gekostet).

Die RAW sollten sich auch mit "gängiger" Software (Lightroom, IrfanView, ...) öffnen lassen. Wenn es da Probleme gibt hast Du wahrscheinlich ein paar der Einstellungen für das Format geändert, daher ggf. alles in Vuescan mal zurücksetzen.

Das mit den Rahmen und Canon kann ich bestätigen, das ist beim RPS bei weitem nicht so.

Ich muss mir noch mal ansehen welche Kombination der Einstellungen da beim Canon die beste war. (Anmerkungen: den Canon habe ich momentan nicht da. Es war aber nötig einmal alles zurückzusetzen, dann am besten erst mal auf Automatik lassen und die Rahmen nicht manuell verändern).
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Jossie
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Re: Vuescan und Filmstreifen im RPS10M

Beitrag von Jossie »

Hallo Hans-Jürgen,
marshaj hat geschrieben: Außerdem kann man diese TIFs anscheinend mit keinem anderen Programm auslesen
Das stimmt nicht. VueScan und SilverFast schreiben TIF-Dateien als Rohformat (je nach Wahl). Der Unterschied ist folgender:
SilverFast
Rohdateien sind mehrseitige TIF. 1. Bild ist der RGB-Scan, 2. Bild (optional) das Vorschaubild, 3. Bild der IR-Scan
VueScan
Hier sind die Rohdaten einseitige TIF (wenn man TIF als Format wählt) aber mit 4 Werten pro Pixel: R,G,B,IR

Beide Dateien lassen sich mit Programmen, die diese speziellen TIFs verstehen, auch problemlos öffnen und die Bilder extrahieren: imageJ (mit Bioformats plugin) oder imagemagick

Vor IrfanView muss ich warnen! Das kann nur 8bit und ist daher für Rohdateien nicht geeignet (es öffnet zwar die TIF, speichert diese aber als 8bit-Dateien ab). Wie der Name schon sagt, ist das nur zum Betrachten von JPGs geeignet. Es ist kein Bildbearbeitungsprogramm. Da solltest Du Dir besser RawTherapee ansehen, das auch 48bit-Dateien verarbeiten kann. Leider kann GIMP das (noch) nicht.

Beste Grüße

Hermann-Josef
DigitDia6000 (CyberView, SilverFast Archive Suite 8 & 9) / CanoScan9950F (ScanGear, VueScan Pro), Eizo CS240, xrite i1studio, Win11 (64bit), Intel i9 (3.4GHz), Speicher 64GB, Nvidia Quadro P2000
Holger88
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Registriert: Montag 13. Juli 2015, 16:08

Re: Vuescan und Filmstreifen im RPS10M

Beitrag von Holger88 »

Ich habe den 10M (übrigens auch den 9000F) und mein Ziel war es unter anderem in RAW-Daten zu scannen, um diese erst im Nachhinein zu bearbeiten.
Die Probleme, die ich mit VueScan habe, das war mein Unvermögen, die RAW wieder in Vuescan zu laden und weiterzuverarbeiten. Es klappte ein paar mal und dann auch wieder nicht. Die Bearbeitungsmaske ist auch nur was für Profis. Ich mache zwar auch 'normale' Foto-RAW-Bearbeitung mit Photoshop, aber die Einstellmöglichkeiten in VueScan waren mir ein Grauen.
Also stand ich dann vor der Entscheidung, nicht in RAW zu speichern oder Silverfast zu testen.
Am Ende war ich mit der Archive Suite von Silverfast zufriedener als mit VueScan. Silverfast ist meilenweit von perfekt entfernt und es fällt mir auch schwer zu sagen, dass Silverfast teilweise sehr viel intuitiver als VueScan ist. Einfach deshalb, weil Silverfast & intuitiv irgendwie inkompatibel sind.
Aber ich habe mich nach einer Weile mit den Eigenheiten abgefunden und mich dran gewöhnt. Auch der Support von LSI ist sagen wir mal gewöhnungsbedürftig.

Falls Du ernsthaft viel Einscannen willst, dann kommst Du um RAW nicht drumrum. Speicherplatz sollte heutzutage kein Problem sein (Preis). Die investierte Zeit ist teurer. Ich würde Dir dringend raten über eine Investition der Archive Suite nachzudenken (das Budget zumindestens einplanen).
Du kannst die ArchiveSuite ja schon mit dem 9000F testen, falls es den Scanner irgendwo günstig als Bundle bekommst (die SE von SIlverfast bringt Dir aber nichts)

Qualitativ liegen zwischen dem 9000F und dem 10M Welten. Das wirst Du sofort nach dem ersten Scan merken.

Der automatische Einzug beim 10M & SF funktioniert ganz gut. Manchmal muss man nachregulieren (Offset). Vor allem bei Schwarz-Weiß.
Dies sollte man aber über die Bedientasten des 10M machen (ist sehr viel einfacher).

Zurück zum Filmstreifen. Beim 9000F wurde ja der ganze Scanbereich eingescannt und dann versucht, die Rahmen zu setzen.
Beim 10M sehe ich in der Vorschau immer nur ein Bild. VueScan scheint nicht zu unterscheiden, ob die Vorlage aus dem Filmstreifen-Einzug kommt oder nicht. Man müsste daher manuell den Streifen vorschieben. Ich kann zwar nicht glauben, dass dem so ist, mit den Standardwerten ist das aber so und ich habe keine andere Möglichkeit gefunden. Das automatische Rahmensetzen funktionierte bei meinem Teststreifen auch nicht. :(
RPS 10M, CanoScan 9000F
SilverFast Archive Suite 8, VueScan Pro, Windows 8.1
marshaj
Beiträge: 91
Registriert: Samstag 5. Juni 2010, 18:52

Re: Vuescan und Filmstreifen im RPS10M

Beitrag von marshaj »

Holger88 hat geschrieben:... mein Ziel war es unter anderem in RAW-Daten zu scannen, um diese erst im Nachhinein zu bearbeiten. Die Probleme, die ich mit VueScan habe, das war mein Unvermögen, die RAW wieder in Vuescan zu laden und weiterzuverarbeiten. ...

... Zurück zum Filmstreifen. Beim 9000F wurde ja der ganze Scanbereich eingescannt und dann versucht, die Rahmen zu setzen.
Beim 10M sehe ich in der Vorschau immer nur ein Bild. VueScan scheint nicht zu unterscheiden, ob die Vorlage aus dem Filmstreifen-Einzug kommt oder nicht. Man müsste daher manuell den Streifen vorschieben...
Das Problem mit den VueScan-RAWs hatte ich auch. Aus diesem Grund bin ich auch dazu übergegangen, die Scans in normalen TIFs zu speichern, nachdem ich in Vuescan die gröbsten Einstellungen gemacht habe. Da ich kaum jemals die Schmutzreduzierung habe rückgängig machen wollen ist mir auch egal, dass die IR-Einstellung dabei verloren geht. Anschließend lassen sich diese Bilder sauber und ohne Verluste mit allen Programmen nachbearbeiten.

Über den Kauf eines höher auflösenden Reflecta denke ich schon lange nach. Leider hat mich genau das geschilderte Filmstreifen-Scannen bisher davon abgehalten. Wenn ich trotz automatischen Einzugs jedes Bild einzeln justieren muss brauche ich die Automatik nicht und wenn ich einen Schieber für Filmstreifen oder Dias für jedes Bild einzeln betätigen und die Einstellungen wiederholen muss falle ich weit hinter die Geschwindigkeit des alten 9000F zurück.
Viele Grüße aus der Lüneburger Heide,
Hans-Jürgen
Walter
Beiträge: 6
Registriert: Donnerstag 23. Juli 2015, 17:45

Re: Vuescan und Filmstreifen im RPS10M

Beitrag von Walter »

Hallo marshaj,
ich habe inzwischen einige hundert Negative (SW und Farbe) mit dem RPS 10M eingescannt. Null Probleme.

Wenn ich mich nicht irre, dann verfügt der RPS 10M nicht über die Fähigkeit, den exakten Bildausschnitt anhand der Trennstege zwischen den Negativen zu erkennen. Er schiebt den Negativstreifen solange vor, bis das Streifenende eine bestimmte Marke erreicht hat. Demnach spielt für die exakte Positionierung des Negativs die Schnittkante am zuerst eingeschobenen Streifenende die entscheidende Rolle. Nun wird nur in wenigen Fällen die Schnittkannte genau in der Mitte des 2 mm breiten Trennsteges zwischen zwei Negativen liegen. Schon wenige zehntel Millimeter mehr oder weniger sorgen für einen Versatz und das Negativ liegt nicht exakt unter dem Scanfenster.
Ich arbeite folgendermaßen:
Filmstreifen einführen und nach automatischem Einzug die Taste FORWARD etwas länger drücken. Der Streifen fährt auf das zweite Negativ. Nun kann ich mit kurzen Tastendrücken über FORWARD oder REVERSE und mit Sicht durchs Fenster das Negativ 2 exakt ausrichten. Jetzt gebe ich Vuescan die Nummern der zu scannenden Negative ein und der Rest läuft komplett sauber durch. Zumindest bei meinen Streifen, die in der Regel 4 Negative lang sind.

Bei Filmstreifen, die mit älteren Kameras belichtet wurden, kann man gelegentlich beobachten, dass die Trennstreifen unterschiedlich breit sind. Liegt wohl am nicht ausreichend exakten Vorschub des Films in der Kamera. Dieser Fehler kann sich dann trotz genauer Ausrichtung des ersten Negatives mitten im Filmstreifen durch einen Versatz bemerkbar machen.

Und die Weiterverarbeitung von Rohdaten (64bit RGBI) mit Vuescan funktioniert meiner Meinung nach hervorragend. Ich arbeite ausschließlich damit.

Walter
marshaj
Beiträge: 91
Registriert: Samstag 5. Juni 2010, 18:52

Re: Vuescan und Filmstreifen im RPS10M

Beitrag von marshaj »

Leider habe ich als Filmstreifen weitestgehend solche aus alten Kameras, bei denen die Stege selten gleich breit sind...; bedeutet also, für jedes Bild manuell einpassen. Nur die eher selten eingehenden neuen Diafilme kämen dann in den Genuss eines automatischen Einzugs.

Die interne Bildverarbeitung von Vuescan ist mir nach mehreren Jahren des Probierens und Scannens in vielen Bereichen immer noch viel zu grob.
Helligkeit, Gradationen und besonders die Farbeinstellungen sind mir zu grobstufig, die eingebaute Schärfung per Unscharfmaske ist unterdurchschnittlich und nicht einstellbar. Auch beim Verwenden der Gradationskurve ist man auf nur 2 Punkte festgelegt.
Das können alle RAW-Konverter wie z.B. RAWtherapee und Lightzone oder Programme wie Darktable oder Gimp erheblich besser, ganz zu schweigen vom Nikon Capture NX2. Deshalb besteht für mich kein Grund mich nach dem Scannen noch mit den VueScan-RAWs zu beschäftigen. In den TIFs ist bis auf die IR-Information alles drin, was die anderen Programme brauchen.
Viele Grüße aus der Lüneburger Heide,
Hans-Jürgen
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