Hallo Robert,
zu jedem IT8 Target gehört auch eine Text Datei, welche die Messwerte der Farben vom Target enthält. Somit ist es im Prinzip egal welchen Film man für das Target verwendet. Durch die Kalibrierung werden dann die Abweichungen Scanner/Messwerte in der Text Datei ermittelt und ein Scannerprofil erstellt, welches die Abweichungen korrigiert.
Hat der Film selbst einen Farbstich, wird die gescannte Datei nach der Kalibrierung genau denselben Farbstich aufweisen.
Bei den Kodachrome Filmen gibt’s eigene Targets, da soweit ich weiß der Film selbst Farbabweichungen hat und man damit dann auch die Abweichungen vom Film korrigieren möchte.
Hab selbst zuerst ne Spyder 3 gekauft (hatte damals noch meinen alten 20 Zoll TFT Monitor) und war mit den Ergebnissen überhaupt nicht zufrieden. Habe dann viel recherchiert und gelesen, dass die Spyder 3 anscheinend nicht sehr langzeit stabil ist und dass es von Modell zu Modell größere Streuungen gibt.
Habe dann das DTP94B gekauft plus eine Lizenz für basiccolor. Habe dann um einiges bessere Ergebnisse bekommen. Der Monitor hatte allerdings doch schon einige Jahre „am Buckel“ und war nicht unbedingt für farbgenaues arbeiten verwendbar.
Hab dann auf prad.de (meiner Meinung nach haben die die besten Monitor Tests) sehr viele Tests gelesen und mich dann für den CG243W entschieden. Ein Modell mit eingebauten Colorimeter gab’s damals noch nicht.
Der Monitor hatte Bestnoten in den unterschiedlichsten Bereichen erhalten (Farbmanagement, Video, Spiele…) und deshalb hab ich mich für diesen entschieden und hab es nicht bereut.
Mit der dazugehörigen ColorNavigator Software kann man ein Farbraum Profil wählen zB AdobeRGB1998.icc gibt das Colorimeter auf den Bildschirm und kann den Kalibrierungsprozess starten. Das kann man für alle Farbräume machen, die man benötigt. Klarerweise ist es nur sinnvoll für Farbräume die (großteils oder ganz) in den nativen Farbraum des Monitors passen. Im Tasktray kann man dann mit ein paar Klicks von einem zum anderen Farbraum wechseln.
Für normales Arbeiten (Internet browsen, Textverarbeitung usw.) bin ich immer in sRGB, da viele Programme + meine Betriebssystem Oberfläche kein Farbmanagement unterstützen. In AdobeRGB würden dann dort die Farben sehr übersättigt dargestellt.
Zur Bildverarbeitung kann ich dann bei Bedarf recht einfach auf AdobeRGB umschalten.
Der Monitor hat zusätzlich auch eine USB Verbindung über welche die ColorNavigator Software die Umschaltung der Farbräume im Monitor steuert.
sRGB fahre ich mit 140 cd D65, Adobe RGB mit 160 cd D65 Gamma 2,2
Ich kann nur empfehlen Monitortests auf prad zu lesen und uU auch das dortige Forum zu konsultieren. Grundsätzlich finde ich auch basiccolor sehr professionell und absolut brauchbar.
Hab mir auch ein paar Normlicht Leuchtmittel D65 für’s Arbeitszimmer gekauft, da ich auch Auflicht Vorlagen scanne und sie dort zum Farbvergleich benötige. Normlichtbox hab ich keine – so professionell brauch’ ich es auch dann auch nicht.
Bezüglich Farbraum der Scan-Daten: Eine Möglichkeit wäre auch die Raw Dateien zu behalten. Diese sind im nativen Farbraum des Scanners (also der maximal mögliche Farbraum des Scanners). Dann kann man je nach Bedarf in andere Farbräume umwandeln.
Der Farbraumüberlauf in Vuescan bezieht sich auf den Ausgabefarbraum. Wobei ich Farbraumüberläufe in sehr dunklen Bildstellen weniger problematisch sehe, als welche die in hellen sehr gesättigten Bereichen auftreten. In den dunklen Bildstellen wird man wenig/keinen Unterschied wahrnehmen, obwohl rein rechnerisch ein Farb-clipping vorhanden ist. Der sRGB Farbraum hat zB Probleme mit sehr gesättigten Cyan Tönen.
Trotz des kleineren Farbraums von sRGB finde ich trotzdem, dass der Farbraum keinen so schlechten Kompromiss darstellt. Je größer die Farbräume werden, desto mehr wären Farbtiefen > 8 bit je Kanal günstig. Man muss da ja dann mit 8 bit ein größeres Spektrum abdecken. Aber gescannt wird eh mit 16 bit dh. in den Bilddaten hat man keine Probleme. Wenn dann limitiert die Anzeige/Monitor. Was natürlich noch sehr praktisch an sRGB ist, dass sehr viele Anzeigen (Telefone, Tablets, TVs, Standardmonitore) diesen Farbraum recht gut decken und somit Bilder in sRGB auf allen diesen Geräten auch ohne Farbmanagement recht ordentlich dargestellt werden. Es kommt natürlich darauf an was man mit den Bildern machen will, aber eine Version in sRGB kann uU schon Sinn machen, umso mehr wenn das zu scannende Bild sowieso ohne clipping in sRGB reinpasst.
Wenn allerdings clipping bei sRGB auftritt und man in sRGB abspeichert, gehen die geclippten Farbwerte für immer verloren – dh wenn man ein sRGB Bild, wo clipping auftrat in AdobeRGB zurückkonvertiert, bekommt man die geclippten Farben nicht retour.
AdobeRGB Bilder dagegen werden auf sRGB Anzeigen ohne Farbmanagement zu blass dargestellt.
Wenn ein Bild in sRGB passt kann ein Wide Farbraum sogar kontraproduktiv sein. Erstens werden die Farben in beiden Farbräumen mal gleich aussehen. Zweitens werden Farbverläufe bei 8 bit/Kanal Hardware Limit vom Monitor im Wide Farbraum schlechter dargestellt (Abstufungen sichtbar, weniger glatter Farbverlauf). Das bezieht sich auf die Darstellung am Monitor, nicht auf die Datei selbst, die ja zB mit 16 Bit/Kanal abgespeichert ist.
Wie bei vielen Dingen (Megapixel Wahn) wird mit Monitoren mit riesigen Farbräumen geworben, mit denen dann der Kunde im alltäglichen Gebrauch oft mehr Probleme hat als Freude.
Jemand der sich einen Wide Gamut Monitor kauft, sollte sich 1. sehr gut mit der Materie auskennen und 2. wenn dann einen hardware kalibrierbaren kaufen, damit er für den Normalgebrauch (nicht Bildbearbeitung) auf sRGB zurück switchen kann.
Die Thematik der Staub und Kratzer Entfernung interessiert mich auch sehr. Ich muss auf jeden Fall dort noch mehr Tests machen. Bei Negativen mit längeren Kratzern scheint jedenfalls NikonScan 4 mit ICE4 die besten Ergebnisse zu liefern.
Eigentlich würde mir VueScan am meisten zusagen. Aber die automatische Staub und Kratzer Entfernung ist ein sehr wichtiger Punkt für mich.
Mit Antistatikbürsten vor dem Scannereingang bekommt man den Film recht staubfrei.
Die Reinigung mit Druckluftdosen ist eher "nicht so mein Fall".
Habe mir auch noch einen flüssigen Filmreiniger (Wittner) bestellt mit dem ich die Filme vor dem Scannen reinigen werde. Mit Isopropanol 98% hatte ich bei Tests ganz gute Ergebnisse.
http://motion.kodak.com/motion/Support/ ... olvent.htm
Aber Kratzer muss die Software beheben…
Von Silverfast 8 bin ich als langjähriger 6.6 Benutzer (Flachbett Auflichtscans) eher enttäuscht.