Filmstreifen zusammenkleben für Reflecta RPS 7200

Fragen/Themen zu Reflecta-Filmscannern
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fotografie
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Filmstreifen zusammenkleben für Reflecta RPS 7200

Beitrag von fotografie »

Ich möchte mir einen Reflecta RPS 7200 kaufen, damit ich meine alten Negativstreifen digitalisieren kann. Der Reflecta RPS 7200 kann bis zu 40 Bilder in der Stapelverarbeitung einscannen, leider habe ich keine Filmrollen, sondern nur Negativstreifen auf denen max. 5-6 Bildern sind. Kann ich diese Negativstreifen ohne weiteres "zusammenkleben", oder irgendwie verbinden, damit ich nicht aller 30 Minuten den Negativstreifen wechseln muss?

Folgende Fragen stellen sich da bei mir:
- Hat jemand damit Erfahrung?
- Wie klebt/verbindet Ihr die Negativstreifen?
- Würdet Ihr davon abraten, oder sogar empfehlen?
- Verhedern sich die Negativstreifen beim Auswerfen, oder sogar beim Einziehen?
- Und ganz wichtig, können die Negative dadurch sogar beschädigt werden?
- Wie sind die Einscannergebnisse?
- Werden die Bilder "richtig" eingescannt (also zu 100% das Bild)?

Außerdem habe ich noch folgende Fragen:
- Könnt Ihr den Reflecta empfehlen?
- Sind andere Gerät vorzuziehen?

Ich möchte ca 1000 - 1500 Negativstreifen digitalisieren und bin nach meinen Recherchen auf den Reflecta RPS 7200 + Silverfast Software gestoßen. Aber möchte ich wirklich sichergehen, dass ich das "beste" Gerät mir zulege. Mit das "beste" Gerät meine ich, die digitalisierten Bilder sollten die höchstmögliche Bildqualität erhalten und der Einscannvorgang sollte mit dem geringsten Aufwand, also automatisiert erfolgen. Einsenden der Negativstreifen ist für mich eher keine Option.

Ich danke Euch für Eure Unterstützung.
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Jossie
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Re: Filmstreifen zusammenkleben für Reflecta RPS 7200

Beitrag von Jossie »

Hallo fotografie,

da hier im Forum keine Werbung betrieben werden darf, nur der Hinweis auf diverse Forumsbeiträge mit Erfahrungen zu Hard- und Software. Die Tests auf der Webseite des Forumbetreibers (http://www.filmscanner.info/Filmscanner ... ichte.html) sind Dir sicher bekannt.

Die wichtigste Lehre, die ich zunächst aus diesen Tests gezogen hatte, war, dass die tatsächliche Auflösung der Scanner nicht das hält, was das Datenblatt verspricht. Wie die Testberichte zeigen, gibt es oft eine große Diskrepanz. Andererseits weiß ich aus meiner Erfahrung mit meinem Scanner, dass selbst bei gleichem Typ die Auflösung von Exemplar zu Exemplar deutlich variieren kann. Ausgangspunkt bei der Frage der Auflösung ist das zugrunde liegende Bildmaterial (Emulsion, Qualität der Optik). Beispiel: Um ein Kodachrome25-Dia (Auflösung nach Kodak-Datenblatt bei niedrigem Kontrast von 60, hohem Kontrast von 100 Linien/mm) optimal einzuscannen, wird eine reale Auflösung von mehr als 60*2*25.4dpi = 3000dpi benötigt. Ebenfalls wichtig ist in diesem Zusammenhang die Schärfentiefe des Scanners, die bei Filmscannern i.A. recht gering ist, bei meinem DD6000 laut Hersteller nur +/-0.3mm.

Alternative zum Zusammenkleben der Streifen ist das Rahmen der Einzelbilder und Scans mit einem Magazinscanners. Diesen Weg bin ich gegangen.

Du sagst, dass "der Einscannvorgang mit dem geringsten Aufwand, also automatisiert erfolgen sollte", so möchte ich auf die Möglichkeit hinweisen, die die beiden wohl verbreitetsten Programme (SilverFast und VueScan) bieten, die Scans im Rohformat abzuspeichern und die Bildbearbeitung (Farbkorrektur, Staubentfernung, ...) separat durchzuführen. So braucht jedes Bild nur 1x gescannt zu werden. Dass allerdings die Bearbeitung ebenfalls automatisch ablaufen wird, halte ich für eine Illusion.

Beste Grüße

Hermann-Josef
DigitDia6000 (CyberView, SilverFast Archive Suite 8 & 9) / CanoScan9950F (ScanGear, VueScan Pro), Eizo CS240, xrite i1studio, Win11 (64bit), Intel i9 (3.4GHz), Speicher 64GB, Nvidia Quadro P2000
fotografie
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Re: Filmstreifen zusammenkleben für Reflecta RPS 7200

Beitrag von fotografie »

Hallo Hermann-Josef, super! Vielen Dank für deine Tipps. Die Testberichte sind mir bekannt, aber voll gut noch mal diesen Hinweis zu bekommen:)

du schriebst: "Alternative zum Zusammenkleben der Streifen ist das Rahmen der Einzelbilder und Scans mit einem Magazinscanners. Diesen Weg bin ich gegangen."

Wie genau kann ich mir das vorstellen? Muss ich die Negativstreifen zerschneiden und danach einzeln in einen Diarahmen einkleben (oder was auch immer)? Gibt es da ein How-To? Ist das nicht zu aufwändig für so viele Negativfotos?

Ich würde mich in SilverFast einarbeiten wollen, welche Software hast du eingesetzt? Wie sind deine Erfahrungen? Die Bearbeitung der digitalen Fotos würde ich eher im Einzelfall durchführen, da sicher nicht jedes Foto aufbewahrt werden muss (verwackler, ohne Motiv, oder was auch immer).

Vielen Dank für deinen Erfahrungsbericht.
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Jossie
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Re: Filmstreifen zusammenkleben für Reflecta RPS 7200

Beitrag von Jossie »

Guten Morgen fotografie,

ja, ich habe alle Negative (SW und Farbe) in glaslose Diarahmen gefasst (nicht verklebt). War schon etwas Aufwand, aber was soll man sonst machen? Ich kann mir übrigens nicht vorstellen, wie man die Negativstreifen sicher zusammenkleben könnte, da der Steg zwischen den Bildern doch nur sehr schmal ist. Ich vermute mal, dass die Perforation oben und unten für den Streifentransport gebraucht wird.

Meine Vorgehensweise ist in der Signatur unten kurz zusammengefasst. Ich ziehe SilverFast im Prinzip VueScan vor, da es vom Konzept her flexibler ist und mehr Möglichkeiten bietet (z.B. Masken und Ebenen). Allerdings, wie man in diversen Forumsbeiträgen lesen kann, hat Version 8 auch 2 Jahre nach Einführung noch große Probleme, so dass ich mich momentan auf das Scannen ins Rohformat konzentriere und hoffe, dass irgendwann die Probleme behoben sein werden.

Handelt es sich um SW- oder um Farbnegative? Ich frage, da die Staub- und Kratzerentfernung mittels IR-Scan bei SW-Negativen nicht funktioniert, da die IR-Strahlen die Silber enthaltende Schicht nicht durchdringen.

Beste Grüße

Hermann-Josef
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ich1
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Registriert: Mittwoch 4. März 2015, 08:28

Re: Filmstreifen zusammenkleben für Reflecta RPS 7200

Beitrag von ich1 »

Alter Thread, ja, aber vielleicht liest das auch jetzt noch jemand und sucht auch danach so wie ich vor ein paar Wochen.

Ich habe seit kurzem einen Reflecta RPS 10M und verwende Vuescan. Meine Negative wurden vor Jahren in Ordnertaschen (ca. A4) archiviert. Damit immer ein Film in eine Tasche passt, hat meine Frau damals die Streifen entsprechend zerschnitten.
Daher habe ich alles zwischen einem und vier Negativen pro Streifen.
Der RPS 10M braucht aber immer mind. 3 Negative, sonst wirft er den Streifen wieder aus.

Ich klebe daher nun immer die Negative so zusammen, dass die Einser und Zweier mit anderen zusammengefasst werden. Dazu lege ich sie sehr dicht aneinander oder lasse sie ganz leicht überlappen und klebe dann mit einem 3mm breiten Tesa an beiden Seiten außerhalb der Löcher zusammen. Inzwischen klappt das in weniger als einer Minute.
Vorgehen (auf einer Schneidematte):
1. Streifen an- oder übereinander legen
2. 3mm breiten Tesastreifen abschneiden
3. Mit linkem Zeigefiger beide Streifen fixieren
4. Tesa oben so oberhalb der Löcher ankleben, dass die Hälfte übersteht
5. Noch ein Tesa abschneiden und unten ankleben
6. Negativstreifen von der Matte lösen (klebt dann durch überstehendes Tesa leicht fest) und Tesastreifen umklappen

Nach dem Scannen werden die Streifen von Vuescan rechts ausgeworfen. Beim manuellen Auswerfen mittels Taste am Scanner (nach links) blieb der Streifen ab und zu hängen, und der Scanner musste ausgeschaltet werden. Nach dem Einschalten wurde der Streifen aber stets ausgeworfen, es verklemmt also nichts.
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