"Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Fragen/Themen aus den Gebieten Scannen, Bildbearbeitung, Farbmanagement etc.
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Larry_Walters
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"Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Larry_Walters »

Guten Aben zusammen!

Als ich mir kürzlich einige Negative von älteren Fotos angeschaut habe, ist mir durch Zufall etwas darauf aufgefallen:
Auf jedem Negativ war zu allen Seiten hin ein wenig mehr vom Bildinhalt drauf als auf dem bereits entwickelten Fotos zu sehen ist.
Heißt im Klartext: Dort wurde beim Entwickeln (oder danach) etwas weggeschnitten...
(Ich dachte bis jetzt, dass nur bei Digitalfotos - je nach Kameramodell - etwas beim Entwickeln bzw. Drucken weggeschnitten werden muss)

Also:
Wenn ich mir jetzt einen Negativ-Scanner zulege, kann damit dann den Kompletten Inhalt einscannen oder entfernt der auch zu allen Seiten
etwas vom Bild?
Joe
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Joe »

Um da eine in etwa korrrekte Antwort geben zu können:

- es handelt sich um Kleinbildnegative - also 24 x 36 mm?
- die Abzüge hatten ein korrektes Format (z.B. 10 x 15 cm) oder ein Sonderformat?
Brainbug
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Brainbug »

Mit Digitalbildern meinte er sicher die eine Variante, bei nicht passendem Seitenverhältnis Bildinformationen oben und unten wegzulassen.

Bei Analogbildern war es In den Labors schon immer gängige Praxis die Bilder nicht bis zum Rand aufs Fotopapier zu bringen. Dies war aus technischen Gründen als Sicherheitsabstand erforderlich. Normalerweise haben das die Kameras aber auch schon berücksichtigt und der Ausschnitt im Sucher war entsprechend kleiner, so dass es mit dem Abzug in etwa übereinstimmt.
Bei Dias ist es ähnlich ... der äußere Rand des Films wird vom Diarahmen verdeckt. Blöd bei Abzügen vom gerahmten Dia, denn dann fehlt der Sicherheitsabstand doppelt.

Grüße, Arno.
Larry_Walters
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Larry_Walters »

Erstmal Vielen Dank für die schnellen Antworten!

@Joe:

Ja, es sind Kleinbildnegative (24mm x 36mm) und diese wurden damals in den gängigen Formaten 9x13 und 10x15 entwickelt,
kein Sonderformat. Bei beiden Formaten wurden auf jedem Foto immer alle 4 Ränder beschnitten.
Ich muss dazu sagen das ich damals eine sehr billige Kamera benutzt habe, vermutlich hat dieses Modell die Ränder im Sucher nicht
berücksichtigt, sodass man beim Fotografieren immer mehr gesehen hat als auf das entwickelte Bild draufgepasst hat.

@Arno:

Genau das meinte ich. Ist mir mal aufgefallen als ich eine Reihe von verschiedenen Fotos zum Onlinelabor geschickt habe.
Manche davon wurden beschnitten, manche aber auch nicht. Die Fotos waren u.a. gescannte Analogbilder, Handyfotos und Aufnahemen von 2 verschienden Digitalkameras...

Besteht denn mit jedem Negativscanner die Möglichkeit den Inhalt komplett zu scannen und dann später manuell in z.B. Photoshop zu beschneiden?
Automatik würde in meinem Fall keinen Sinn machen, da ich mal nur den linken Rand behalten will, mal die untere Kante usw.
Joe
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Joe »

Bei 24 x 36 erkennen die Scanner normalerweise automatisch das "komplette" Bild - oft inkl. eines kleinen schwarzen Randes an einer oder mehreren Seiten. Das "Beschneiden" kann man recht komfortabel im "Batch-Betrieb" in IrfanView (Freeware) machen.

Manche Scanner erlauben es auch "mehr als 24 x 36" zu Scannen dann muss man den Ausschnitt ("Rahmen") aber manuell anpassen. Was je nach Scanner recht aufwändig und nervig sein kann.
Larry_Walters
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Larry_Walters »

Ganz sicher? Ich habe mich vorhin mal in zwei Fotogeschäften zu dem Thema erkundigt, dort haben mir beide
Mitarbeiter gesagt das sowohl beim Entwickeln im Labor als auch beim Scannen mit einem Negativ-Scanner
eine Art Maske über das Bild gelegt wird, die dann eben den von mir beschriebenen Inhalt entfernt.

In einem der beiden Läden wurde mir gesagt, das man zwar auf Wunsch auch das komplette Bild
entwickeln könnte, allerdings nur in Handarbeit und das würde mich ca.5.00€ (!) pro Abzug kosten...

Dann habe ich noch während meiner Internetrecherche erfahren das es auch Flachbettscanner mit einer
sog. Durchlichteinheit gibt. Mit denen könnte man dass gesammte Negativ einscannen.

Bin mir nicht sicher für welches Gerät ich mich entscheiden soll und will auch nichts falsches kaufen
und dann auf dem Ding sitzen bleiben.
Brainbug
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Brainbug »

Der Fotoladen/das Labor macht Massenarbeit und geht lieber auf Nummer sicher beim Scannen, denn normalerweise will niemand einen schwarzen Streifen haben. Abgesehen davon kann dieser Korrekturwerte für das Bild negativ beeinflussen. Wenn die für die Handarbeit 5 Euro nehmen, dann kann dir das ja egal sein, denn du willst dir ja einen Scanner kaufen und selbst die Arbeit machen.

Insbesondere bei Flachbettscannern brauchst du einen Filmhalter, damit das Negativ gerade liegt. Ich habe meinen leider noch nicht so weit ausprobiert, aber ich meine mich erinnern zu können, dass diese auch einen Teil vom Bildes mit abdecken.
Bei meinem Reflecta-Diascanner war es in Cyberview so, dass für den automatisch erkannten Ausschnitt in den Optionen Zu- und Abschläge angegeben werden konnten. Alternativ ist auch möglich einen Vorschauscan zu machen und den Ausschnitt manuell zu wählen. Aber wie Joe schon schreibt ... aufwändig und nervig. Hängt ja auch von der Anzahl der Bilder ab, vielleicht solltest du hierzu mal etwas sagen und welche Qualität du sonst noch erwartest ... ICE-Korrektur? Wieviel Geld bist du bereit auszugeben?
Beri deiner Internetrecherche bist du sicher schon über Joes Website gestolpert. Wenn nicht, dann solltest du das nachholen.

Eine Aussage für JEDEN Negativscanner zu machen wäre jedenfalls unseriös.
Joe
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Joe »

Sieh Dir mal den Canon CanoScan 8800F an - Testbericht dazu findest Du auf meiner Webseite http://www.jostark.de (Anm.: ebenso den etwas ausführlicheren Bericht zum Vorgänger 8600F)

Ansonsten stimme ich den Ausführungen von Brainbug voll zu. Die Fotogeschäfte etc. können nur 08/15 machen. Selbst kannst Du alles besser und nach Deinen Vorstellungen einstellen ;)
Brainbug
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Brainbug »

Okay, ich hab mal die Schieblehre rausgeholt. Bei meinem Negativstreifen haben die Bilder eine Höhe von 24,5 mm und der Filmstreifenhalter des Canon 8800F hat eine Höhe von genau 24 mm. Die Breite des Bildes kann vollständig genutzt werden. Wenn du den letzten halben Millimeter noch rauskitzeln willst, dann musst du dir selbst einen Halter basteln.

Hier auch noch ein Test des Canon 8800 und HInweise zum KB-Negativ-Scan und Bild vom Filmhalter, damit du dir besser vorstellen kannst, was ich meine.
http://www.filmscanner.info/CanonCanoScan8800F.html

Flachbettscanner haben natürlich neben dem geringeren Preis auch den Vorteil Fotoabzüge und Dokumente in guter Qualität scannen zu können. Ein reiner Filmscanner mit automatischem Einzug bietet kaum einen Handling-Vorteil, wenn du ohnehin beim Scannen die Handarbeit nicht scheust. Die Bildqualität ist aber möglicherweise besser.
Larry_Walters
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Larry_Walters »

@Brainbug:

Also ich habe hier ungefähr noch ca.200 Negative, die ja bereits entwickelt und (leider) beschnitten sind.
Einen großen Teil davon will ich nochmal digitigal überarbeiten und anschließend entwickeln lassen.
Wenn ich die Negative die in 9 x 13 entwickelt wurden jetzt nochmal auf 10 x 15 machen lasse, hätte ich wahrscheinlich
auch ein wenig mehr Inhalt als auf den 9 x 13 drauf.
Das Problem ist aber, das ich sie dann anschließend scannen müßte,bearbeiten und anschließend das
Endergebnis wieder entwickeln lassen muss...Macht also keinen Sinn.
Die Nachbearbeitung würde ich komplett manuell in Photoshop vornehmen, daher brauche ich nicht unbedingt irgendwelche
automatischen Bildkorrekturen vom Scanner oder von der Software. Als Budget für den Scanner habe ich mir so 100-150€ gesetzt.
Ach ja: Kann man den Filmstreifenhalter nicht einfach komplett weglassen und den Scan dann später selber Skalieren?

@Joe:

Sehr interessante Seite, habe ziehmlich lange nach etwas in der Art gesucht.
Die meisten Seiten mit Scanner-Tests beinhalten ja fast nur Text, aber keine Beispielscans (Was ja eigentlich selbstverständlich sein sollte)
Also der Canoscan 8800F wäre wahrscheinlich genau das Richtige für mich, da ich ja irgendwann meine alten Negative gescannt habe und
da auch keine mehr hinzukommen, da ich nur noch digital fotografiere.
Für einen reinen Negativ-Scanner hätte ich danach dann keine Verwendung mehr, für den Canoscan schon.
Gibt es dazu eigentlich eine Alternative, die ähnlich gute Ergebnisse bei Negativen erzielt und vielleicht preislich etwas darunter liegt?
Joe
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Joe »

Als Alternative käme wohl der Epson V600 in Frage - von dem höre ich viel gutes, habe den selbst aber noch nicht in den Händen gehabt. Das sind aber ca. 200 Euro für den Canon vs. 300 für den Epson.

Zum Canon habe ich durchweg positives Rückmeldungen erhalten. Vor allem auch das die Software (Scangear) relativ einfach zu bedienen ist.

Für den Canon könntest Du Dir ggf. auch den Filmhalter für Mittelformat modifzieren. Aber ich denke eigentlich das wird nicht nötig sein.
Brainbug
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Brainbug »

Für 100 bis 150 Euro ist wohl schwierig ein gutes Gerät mit Durchlichteinheit zu bekommen.
Falls du den Scanner nur dafür benutzen wirst, kannst du ruhig mehr ausgeben und das Gerät kurze Zeit später wieder für einen guten Preis verkaufen. (wenn du ihn noch hergeben möchtest).
Der Filmhalter des 8800F ist für 2 Streifen und hat einen dünnen, etwas instabilen Mittelsteg. Im mittleren Bereich ließe sich dieser, wenn er nur mit einem Streifen bestückt ist, problemlos einen Millimeter aufspreizen, wodurch das ganze Negativ zu sehen ist. Dann können aber nur 4 Bilder gleichzeitig aufgelegt werden. Den Filmhalter wegzulassen ist keine gute Idee. Der Film sollte schon gerade lie und ohne Halter bekommst du sonst auch bei 200 Bildern graue Haare.
Larry_Walters
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Larry_Walters »

Hallo zusammen!
Ich habe im Moment ein Auge auf den Canoscan 5600f, den könnte ich für 130€ erwerben.
Der Scanner hat durchweg positive Bewertungen in Sachen Qualität und Geschwindigkeit erhalten.
Was meint ihr dazu? Kann man mit dem Gerät gute Negativscans erzielen, die man auf 10 x 15 oder etwas höher entwickeln lassen kann,
oder würdet ihr mir vom Kauf abraten? Wenn ja, warum?

@Brainbug: Meinst du mit "graue Haare" kriegen dass man jedes Bild einzeln skalieren muss, wenn man den Filmhalter weglässt
und der Streifen daduch etwas ungerade aufliegt?
Das wäre für mich kein Problem da ich sowieso jedes Bild einzeln auschneiden und bearbeiten will.
Ich hätte dann quasi gesammte Negativ bzw. den Negativstreifen drauf, also inklusive der "Löcher" oben und unten am Streifen, oder?
Brainbug
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Brainbug »

Okay, etwa 130 Euro ist der günstigste Onlinepreis excl. Versand. Das sind 65 Euro weniger als der 8800F. Sieht diesem verdammt ähnlich und hat auch dieselbe Auflösung. Allerdings muss er ohne FARE-Korrektur und ohne Silverfast-, Adobe Photoshop Elements und Omnipage-Software auskommen. Die Scangeschwindigkeit ist auch etwas langsamer und offensichtlich ist die Durchlichteinheit etwas kleiner, da angegeben ist, dass nur 4 Negative gescannt werden können. Beim 8800F geht die Durchlichteinheit über die ganze Länge, daher sind 12 Negative angegeben.
http://www.canon.de/for_home/compare_pr ... _scanning/

Da ich für diesen Zweck eher die Silverfast-Software benutzen würde ist klar, dass ich dir empfehlen würde 65 Euro mehr auszugeben, die m.E. die Summe der Vorteile schon wert sind.

Schon klar, dass du jedes Bild nachbearbeiten willst, aber ich halte es für keine gute Idee, wenn du den Film mit Löchern etc. scanst. Das bringt jedwege Belichtungsautomatik durcheinander, ähnlich einer Gegenlichtaufnahme. Ebenso würde ich darauf achten möglich wenig vom schwarzen Rand mitzuscannen, da dieser eben sehr dunkel ist.
Also Vorschau machen und entsprechend ausschneiden. Den Ausschnit kannst du aber nur als Rechteck wählen und ohne Drehung. Also muss die Vorlage schon möglichst gerade liegen und das ist etwas fummelig, denn erstens muss man immer seitenverkehrt denken und zweitens verrutscht der Film ohne Halter beim Schließen des Deckels gerne.

Ich probiere heute Abend mal aus ein paar Negative zu scannen ... irgendwann muss ich ja sowieso anfangen und Zeit hab ich eh nie ;-)
Joe
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Joe »

Das fehlende FARE spricht eindeutig gegen den 5600F - nimm lieber den 8800F.

Das mitgelieferte Silverfast SE ist es allerdings absolut nicht Wert sich damit rumzuärgern. Es ist mir schleierhaft warum die das überhaupt mit ausliefern. Da ist das Canon eigene ScanGear um Längen besser.

Anm.: auch Silverfast AI Studio IT8 bringt m.E. beim CanoScan 8800F keinen signifikaten Vorteil. Hauptkritikpunkt meinerseits ist da die mangelhafte "Rahmenerkennung" - auch mit VueScan klappt das bei den Canon nicht so gut = ScanGear funktioniert da erheblich besser. Auch die Einstellungen für Bildkorrekturen sind in ScanGear ausreichend.
Larry_Walters
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Larry_Walters »

Also die mitgelieferte Software benötige ich nicht, eventuell Silverfast zum vergleichen mit der Canon-Software, aber dafür würde mir auch eine Demo von der Herstellerseite ausreichen. "Vuescan" habe ich letztes Jahr mal ausprobiert und das Programm hat deutlich schlechtere Ergebnisse als die Original Scannersoftware meines alten Scanners geliefert. Extremer Grünstich + höheres Bildrauschen. Hab die wenigen Einstellungen alle ausprobiert.

Die kleinere Durchlichteinheit und die darurch langsamere Geschwindigkeit im Vergleich zum 8800F macht mir auch nix aus, dann dauert es eben länger die Negative zu scannen, macht doch nix. Meine Filmstreifen haben sowieso höchstens 6 Negative drauf und das ist ja die Höchstzahl die in den Scanner passen.
Oder ist durch die kleinere Einheit auch die Auflösung niedriger?


Und jetzt die Hauptfrage: FARE ist doch eine Korrektureinstellung bzw. Hardware-korrektur gegen Staub und Kratzer usw. oder?
Hoffe ich bin da richtig informiert...;-) Wenn ja, dann würde ich darauf auch verzichten und die Korrekturen alle in Photoshop vornehmen.

Wenn man das alles berücksichtigt, spricht dann sonnst noch estwas gegen den 5600F, irgenetwas was die Qualität angeht?
Also bei einem 10 x 15 Bild dürfte man doch hinterher nicht mehr erkennen das es vom Negativ gescannt wurde, oder?
Brainbug
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Brainbug »

Nun habe ich reichlich rumprobiert und muss Joe mit Silverfast leider Recht geben. Komisch, denn mit Scans von Fotoabzügen bin ich vor 4 Wochen damit nach etwas Einarbeitung immerhin so gut zurechtgekommen, dass die Ergebnisse besser waren, als mit Canon Scangear. Aber bei den Negativen steigert die Unübersichtlichkeit die Verärgerung wirklich ins Unermessliche ohne vernünftige Ergebnisse erzielt zu haben. Für Larry wäre die mangelnde Rahmenerkennung ja jetzt das geringste Problem, will er ja eh manuell machen.
Vuescan habe ich nicht ausprobiert.
Mit der Canonsoftware hatte ich keine Probleme. Im MP Navigator muss man angeben, den Scanner-Treiber verwenden zu wollen und in Scangear muss der erweiterte Modus benutzt werden. Dort lässt sich der Miniaturansichtsmodus deaktivieren und bekommt so bei einer Vorschau den gesamten Durchlichtbereich zu sehen.
Mit dem Filmhalter fehlt wirklich nur extrem wenig vom Negativ. Von einer Plastikkarte habe ich mir dann einen Streifen abgeschnitten, der etwas länger als die Filmbreite ist. Dadurch biegt sich der Halter etwas auseinander und das gesamte Negativ lässt sich scannen. Alternativ wäre es sicher auch möglich nach einem Blick auf die Ersatzteilbeschaffung mit einer Feile oder Cuttermesser einen halben Millimeter von dem dünnen Plastik zu entfernen.
Das Scannen ohne Filmhalter ist übrigens wirklich keine gute Idee. Die obere Auflage für Aufsichtvorlagen musst du beim Filmscannen entfernen und weil der Film immer etwas gebogen ist, liegt dieser nicht plan auf dem Glas. Das führt zu Unschärfe und Verzerrungen, daher müsstest du den Filmstreifen auch noch z.B. mit Tesa fixieren. Leichte Verdrehungen des Films waren aber nicht auffallend schädlich für das Ergebnis.

Wenn ein schmaler schwarzer Streifen um das Negativ herum mitgescannt wird, scheint sich dies (bei Abschaltung aller Korrekturen) nicht negativ auf das Ergebnis auszuwirken. Beim Scannen eines ganzen Negativstreifens ist das Ergebnis erheblich schlechter. Die Bilder müssen einzeln gescannt werden. Wird der Rahmen zu groß aufgezogen oder sogar inclusiver der Löcher, dann wird das Bild gänzlich unbrauchbar.
Brainbug
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Brainbug »

Larry_Walters hat geschrieben:Also die mitgelieferte Software benötige ich nicht, eventuell Silverfast zum vergleichen mit der Canon-Software, aber dafür würde mir auch eine Demo von der Herstellerseite ausreichen. "Vuescan" habe ich letztes Jahr mal ausprobiert und das Programm hat deutlich schlechtere Ergebnisse als die Original Scannersoftware meines alten Scanners geliefert. Extremer Grünstich + höheres Bildrauschen. Hab die wenigen Einstellungen alle ausprobiert.

Die kleinere Durchlichteinheit und die darurch langsamere Geschwindigkeit im Vergleich zum 8800F macht mir auch nix aus, dann dauert es eben länger die Negative zu scannen, macht doch nix. Meine Filmstreifen haben sowieso höchstens 6 Negative drauf und das ist ja die Höchstzahl die in den Scanner passen.
Oder ist durch die kleinere Einheit auch die Auflösung niedriger?

Und jetzt die Hauptfrage: FARE ist doch eine Korrektureinstellung bzw. Hardware-korrektur gegen Staub und Kratzer usw. oder?
Hoffe ich bin da richtig informiert...;-) Wenn ja, dann würde ich darauf auch verzichten und die Korrekturen alle in Photoshop vornehmen.

Wenn man das alles berücksichtigt, spricht dann sonnst noch estwas gegen den 5600F, irgenetwas was die Qualität angeht?
Also bei einem 10 x 15 Bild dürfte man doch hinterher nicht mehr erkennen das es vom Negativ gescannt wurde, oder?
Da du zwischenzeitlich noch etwas geschrieben hast, antworte ich darauf auch noch direkt. Zu Silverfast hatte ich ja schon geschrieben .. sehe ich jetzt auch anders. Meine Erfahrung kam nicht vom Scannen von Negativen.

Die langsamere Geschwindigkeit hat nichts mit der Größe der Durchlichteinheit zu tun. Der Scanschlitten bewegt sich einfach langsamer und daher braucht es pro Bild beispielsweise 3 statt 2 MInuten. Aber nicht ganz so tragisch - würde ich auch so sehen.
Der 8800er kann auch nicht längere Filmstreifen als mit 6 Aufnahmen einscannen. Allerdings können direkt 2 Streifen aufgelegt werden, daher 12 Bilder. Bei dem 5600er hatte ich mich übrigens vertippt. Da hatte ich noch die 4 Dia im Kopf. Richtig sind aber 6 Aufnahmen, also ein kompletter Streifen.
Mit der Auflösung hat das auch nichts zu tun, mit beiden kann theoretisch mit 4800 dpi gescannt werden. Auch wenn der 5600er eine geringere tatsächliche Auflösung haben sollte wird erstens das Filmmaterial nicht mehr hergeben und zweiten langt es mehr als dicke um 10x15-Abzüge davon zu machen.
Wenn das dein Hauptzweck ist, dann wage ich allerdings zu bezweifeln, dass du hinterher die gleiche Bild-Qualität (Farben, Kontraste etc.) erhalten wirst, wie bei direkten Abzügen vom Negativ.

FARE korrigiert Staub und Kratzer, das siehst du schon richtig. Das funktioniert hardwaretechnisch mit einer Infrarotmessung, durch die Erhöhungen und Vertiefungen am Film erkannt werden. Dadurch können sehr gezielt die fehlenden Pixel dazwischengerechnet werden.
Wenn du in Photoshop oder einem anderen Programm die Korrektur machst, dann ist das eine rein softwaretechnische Lösung, die insgesamt etwas Unschärfe verursacht und wie bei einer Glättung Details löscht. Zum Beispiel können schwuppdiwupp die Hemdenknöpfe weg sein, weil diese im Bild aussehen, wie ein Staubkorn.
Der Unterschied ist schon enorm und es ist verwunderlich, was auf dem vermeindlich sauberen Film für ein Dreck auftaucht. Ich meine Joe hat auf seiner Homepage auch Beispielbilder zu mit/ohne ICE. Das ist entsprechend FARE.
Ein Beispiel findest du auf der Seite von Joe: http://www.jostark.de/Canon8600_negative.htm
Bei meinem Test habe ich auch mit und ohne FARE gescannt, kann ich auch zur Verfügung stellen ... vergleichsweise auch das Bild ohne FARE gescannt, aber mit softwareseitiger Korrektur, bei der deutlich Details verloren gehen.

Um auf die ursprüngliche Frage zurückzukommen, du hast aber auch schon mal auf das Negativ geschaut, ob da wirklich so viel mehr zu sehen ist, als auf den Abzügen? Sucherkameras hatten normalerweise im übrigen auch noch einen Rahmen im Sucher mit dem Ausschnitt, der aufgenommen wird.
Joe
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Joe »

FARE = entspricht ICE und darauf würde ich wg. 65 Euro nicht verzichten. Unter Umständen bist Du in Photoshop bei einem Bild schon stundenlang beschäftigt und hast im Endeffekt immer noch nicht das gleiche erreicht, da man dabei meist erkennen kann wo was bearbeitet wurde.

VueScan ist (leider) bei jedem Scanner unterschiedlich. Beim Reflecta RPS 7200 kann man z.B. darauf verzichten, da ist Silverfast besser. Beim DigitDia 4000/5000 hingegen ist es im Moment m.E. der "Spitzenreiter" - viele Test und Beispiele dazu auf meiner Webseite http://www.jostark.de
Larry_Walters
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Re: "Verborgener" Bildinhalt auf Negativen?

Beitrag von Larry_Walters »

@Brainbug:
Danke das du dir soviel Mühe machst das alles zu testen, find ich klasse!
Das mit der Größe der Durchlichteinheit habe ich jetzt verstanden.
Wie der direkte vergleich zwischen dem Original Abzug und der vom Negativ-gescannten und bearbeiteten Variante wird weiß ich noch nicht,
aber ich denke schon dass ich sehr nahe an das Original rankommen werde.

Dass FARE über Infrarot kleine Erhöhungen wie Staub usw. erkennt ist natürlich mit keiner Software zu erreichen.
Ich muss allerdings sagen das ich trotzdem auf diese Funktion verzichten kann, da meine Negative ja seit der Entwicklung in den
Original Schutztaschen lagen und noch nie herausgenommen wurden.

Bevor ich den zusätzlichen Inhalt vor ein paar Tagen zufällig entdeckt habe, wollte ich sie eigentlich wegschmeißen.
Hätte ich nicht (warum auch immer) einen Streifen davon gegen das Licht gehalten, wären sie
wahscheinlich an dem Abend im Müll gelandet und ich hätte nie davon erfahren dass auf meinen Fotos soviel fehlt.

Kratzer/Risse usw. sind also schon mal aussgeschlossen, und falls sich etwas Staub abgelagert hat könnte
man doch auch mit einem weichen Tuch z.B CD-Pflegetuch einmal über den Streifen gehen, oder?

Alles in allem werde ich mich wohl für den 5600F entscheiden. Liegt zum ersten daran dass meine Negative noch sehr gut erhalten sind,
und zum anderen das ich ein Photoshop-Junkie bin und sehr gerne Bilder bearbeite.
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