Hallo zusammen,
die Auflösung ist kein schönes Thema. Nun möchte auch ich über meine Erfahrungen zur Auflösung meines reflecta DD7000 berichten.
Ich besitze einen neuen DD7000 der Bauserie 21, im Dezember 2021 im reflecta Shop erworben. Mit dem USAF Resolution Target, gekauft bei LSI, schätze ich die Auflösung mit rund 3000 ppi (Gruppe 5, Element 6) ab. Der Scan erfolgte mit CyberView 5.18.09. Mit SF 9.1.2 kann ich derzeit wegen Treiberproblemen mit Scannern dieser Bauserie nicht scannen.
Der reflecta-Support teilte mir telefonisch mit, dass die maximal erreichbare optische Auflösung des DD7000 bei 5000 ppi liege. Eine Auflösung von rund 3000 ppi liege im Bereich der üblichen Toleranzen. Da könne man nichts machen. Zur beworbenen Auflösung von 10000 ppi sagte man mir, dass die durch „Hochrechnung“ erzielt würde. Ich könne insgesamt doch zufrieden sein, die Auflösung der üblichen DIA-Filme wie Agfa CT 18 oder Fuji 100 liege doch maximal bei 2500 ppi und die würden übertroffen. CyberView X5 teilt mir unter „Info“ – „Geräteinfo“ mit:
Optische Auflösung: 10000. Da frage ich mich doch – was soll das?
Als ich den Scanner im Januar 2022 zu reflecta einschickte (der Scankopf war stehengeblieben, das Gerät wurde zügig repariert) wurde der DD7000 auch kalibriert. Reflecta teilte mir mit, dass die Auflösung 4096 ppi beträgt. Das habe ich überprüft, im Scan können die Striche der Gruppe 5, Element 3 in beiden Richtungen von mir gerade noch unterschieden werden. Am Rande des Telefonates mit dem LSI-Support wegen der Treiberprobleme (anderes Thema), äußerte der Supportmitarbeiter, dass ich mich mit einer Auflösung von rund 4100 ppi bei meinen DD7000 „glücklich schätzen könne“. Auch dort wurde bestätigt, dass die maximale optische Auflösung bei 5000 ppi liege, 10000 ppi würden durch Interpolation errechnet.

- USAF_Resolution_Target_Vergleich_5000zu10000ppi.jpg (66.4 KiB) 7297 mal betrachtet
Die Bilder zeigen aus dem USAF Resolution Target jeweils als Ausschnitt das innere mittige Quadrat, oben links befindet sich Element 2 der Gruppe 6. Beide Ausschnitte sind auf 500% vergrößert, das linke Bild zeigt den Scan mit 5000 ppi, das rechte Bild den Scan mit 10000 ppi.
Die Scanzeit mit 5000 ppi lag bei 1:23 min (mit Motorgeräusch) plus 4 sec für Verarbeitung-Speicherung, die Dateigröße liegt bei 176 MB. Die Scanzeit mit 10000 ppi lag bei 2:36 min (mit Motorgeräusch) plus 3:05 min für Verarbeitung-Interpolation/Hochrechnung-Speicherung, die Dateigröße liegt bei 706 MB.
Für mich steht fest, dass ich meinen Scanner auf die maximal (und eher theoretisch) erreichbare optische Auflösung von 5000ppi einstelle. Eine höhere Einstellung erscheint mir unsinnig. Benötige ich „kleinere“ Bilder werde ich binnen. Und ich werde regelmäßig die erreichbare Auflösung meines Scanners mit dem USAF Resolution Target überprüfen.
Ich will nicht verschweigen, dass die Auflösung meines DD7000 für die Scans
meiner Dias und der Dias von Familienangehörigen reicht. Wir hatten mit den Diafilmen Perutz-Color C 18, vereinzelt auch Orwochrome UT 18, Agfa CT 18/CT 21, und Fuji Sensia 100 fotografiert.
Dennoch halte es schon für bemerkenswert, dass Hersteller es wagen, einen Toleranzbereich von bis zu 40% für sich in Anspruch zu nehmen. Ich bin enttäuscht, dass ich bei einer Toleranz (nach Kalibrierung) von „nur“ 20% mich glücklich schätzen darf. Wie würde ich als Kunde eines TV-Gerätes in dieser Preisklasse reagieren? Wenn es statt der beworbenen 4K nur eine Auflösung von 2,5K bringen würde. Das würde doch reichen, ich könne ja schließlich nur in FullHD empfangen.
Ich grüße mit gerunzelter Stirn
Ulf