Ich hoffe hier liest noch jemand, da die Zeit für Digitalisierungen von Analogmaterial ja wohl zu Ende geht?
Seit sehr langer Zeit finde ich endlich mal wieder Zeit mein Analogmaterial zu scannen. Bisher hatte ich ja immer nur einige Dias gescannt, die ich gerade in digital benötigte und auch nur als jpg abgespeichert. Jetzt möchte ich aber endlich mal mein ganzes Analogmaterial digitalisieren bevor es ganz kaputt geht, und zwar im Rohdatenformat und irgendwann dann später nur die gerade benötigten Bilder mit HDR bearbeiten.
Die Vorarbeiten hatte ich schon vor einigen Jahren erledigt:
1. aussortiert: Dann blieben ca. 4000 Farbdias übrig. Bei den Negativen muß ich das noch ausrechnen, denn da ich die 6er-Streifen nicht zerstückeln wollte zum Aussondern. Daher habe ich nur in einer Tabelle vermerkt, was ausgesondert und was gescannt werden soll. Ich hatte mit damals, als ich noch selber Abzüge gemacht und Filme entwickelt hatte, von allen Filmen (Dias und Negative, Farbe und SW) Kontaktabzüge (1 Film pro Blatt) gemacht, so daß das aussortieren auch bei den Negativen leicht fiel. Ich hatte auch bereits alle Kontaktabzüge mit einem "Feld-Wand-Wiesen"-Flachbettscanner (3in1 Laserdrucker) gescannt, so daß ich jetzt nicht die Aktenordner mit den analogen Kontaktabzügen hervorkramen muß.
2. Alle Bilder (also Dias und einzelnes Negativ-Bild auf den Filmstreifen) wegen der Aussortierten Bilder neu durchnummerriert und auf den Kontaktabzügen ebenfalls korrigiert. Die Dateien werde ich dann genauso benennen wie die Bilder.
3. viele Dias wegen labberiger Diarahmen aus den Laboren, Glasrähmchen und Papprähmchen umgerahmt, dabei gleichzeitig in einer Tabelle den verwendeten Film abgeschrieben. Bei den Negativen den verwendeten Filmtyp ebenfalls in einer Tabelle notiert. Bei einigen stand allerdings nur die Firma und eine Zahl auf den Filmstreifen, so daß ich da nicht genau weiß was genau das nun war. Die wenigen Kodachrome-Diafilme konnte ich aber gut identifizieren.
4. Da ich schon lange keinen Diaprojektor mehr habe, sind die Dias in Diataschen (alles vorher gereinigt) und die Negative in Pergamin-Taschen in Ordnern dunkel aufbewahrt.
Scanner: Nikon Coolscan 5000 ED
neuere Treiber von Nikon gab es schon lange nicht mehr, d.h. selbst Windows 7 wurde schon nicht mehr unterstützt, so daß als Scansoftware nur Vuescan und Silverfast in Frage kam.
Software: Silverfast AI Studio incl. HDR, inwischen upgedatet von 6.6. (war damals beim Scanner dabei) auf 9.2.5 (wegen jetzt Windows 10)
Analogmaterial: etliche Diafilme und sehr viele Negativ-Filme in Farbe und SW
Bei den ersten Scans hatte ich dann mit Schrecken festgestellt, wie schlecht doch die Diaqualität im Vergleich zu aktuellen Digitalbildern vor 45 Jahren war (und ich habe von den Eltern und Großeltern noch ältere Negative). Dummerweise hatte ich bei den chronologisch ältesten eigenen Dias angefangen, also diejenigen die am schlechtesten waren


Der Einfachheit halber habe ich jetzt mit den Dias angefangen. Die Verfärbungen der Dias halten sich in Grenzen und treten insb. bei den Agfa-Filmen auf (die hatten ja immer schon einen kalten Farbton), kaum bei den Kodak-Dias (deren Farbton war immer schon etwas wärmer) und bei den Kodachrome-Filmen konnte ich keine Verfärbungen feststellen. Inwieweit sich die Farb-Negative verfärbt haben, weiß ich noch nicht. Deren Kontaktabzüge sind ja fast so alt wie die Negative.
Die Einstellungen in Silverfast:
- Durchlicht
- Positiv
- 64 Bit HDRi Raw
- Scanauflösung gemäß der Technischen Daten von Nikon auf 4000ppi
- Autofocus auf Automatic (nach mehren Test scheint das gut zu funktionieren, die Diarahmen haben ja verschiedenen Dicke)
- ME (bei mehreren Tests zeigte sich teilweise eine leichte Besserung gegenüber ohne ME, aber keine Nachteile wie die hier mal zu lesende Doppelkontur, so daß ich das generell aktiviert lies)
Zuvor hatte ich mir aktuelle IT8-Tagets (für E-6-Dias) von LSI besorgt und die Kalibrierung durchlaufen lassen.
Es stellte sich mir jetzt aber ein paar Fragen:

1) Die Rohdaten incl. Infrarotkanal als Tiff oder DNG speichern? Das Tiff mit Infrarotkanal kann wohl nur das Silverfast HDR lesen und bearbeiten, während das DNG-Formal inzwischen Standard ist und von allen Bildbearbeitungsprogrammen verarbeitet werden kann (auch incl. Infrarotkanal?)?
2) Da ich die Dias ja einzeln einlegen muß (habe kein Magazin für automatischen Einzug), ist mir aufgefallen, daß ich nach jedem Prescan den Rahmen manuell ein bischen anpassen muß (ich mag keinen Trauerrand um meine Bilder). Die Funktion "Rahmen finden" setzte zwar den Rahmen bei normal hellen Bildern korrekt, aber gleichzeitig verschwand auch der voreingestellte Dateiname und wird ersetzt duch "Bild".

3) Noch eine Frage zur Rahmeneinstellung: Ich habe viele Bilder mit schwarzem Hintergrund. Wie findet man da die richtige Lage des Rahmens? Da das Schwarz des Bildes ja ein anderes schwarz ist als der komplett undurchsichtige Teil des Rahmens, würde es wohl für die spätere Bearbeitung stören, wenn im Scan noch Teile vom Diarahmen mit drin sind?