Reflecta ProScan 10T verschobener Bildausschnitt?

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ced
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Re: Reflecta ProScan 10T verschobener Bildausschnitt?

Beitrag von ced »

THX 1138 hat geschrieben: Freitag 20. Januar 2023, 08:38
ced hat geschrieben: Montag 16. Januar 2023, 23:56 Was ich ja toll finde und was Reflecta offensichtlich nicht hinbekommen hat, sind die Klappen um das Innere vor Staub zu schützen. Der Höhepunkt des Engineerings :D
Viel doller finde ich ja, dass reflecta und Pacific Image seit Jahren und über mehrere Produktgenerationen die gleichen (m.M.n. Kinder-)Krankheiten in ihren Produkten haben, sie offensichtlich nicht in den Griff bekommen und sich dennoch im Geschäft halten.
Ich meine, über Streifenproblematik, unzuverlässigen Negativtransport und generell mangelhafte Verarbeitungsqualität wurde schon beim RPS 7200 geklagt, dann kam der 10M bei dem es nicht besser wurde, und vom RPS 10M bzw. dessen Original Primefilm XA ist inzwischen schon das übernächste Modell entwickelt und auf den Marktgebracht worden, also scheint es ja trotz allem ein wirtschaftlich erfolgreiches Modell zu sein.
Ich wundere mich da manchmal.
Inzwischen habe ich den 135i (und auch meine IT8 und das USAF Target). Von der Auflösung her erreiche ich mit 7200dpi um die 3600dpi. Das ist okay, finde ich. Was aber der eigentliche Schock ist, ist wie schlecht der ProScan 10T verarbeitet war im Gegensatz zu dem 135i... für 200€ weniger bekomme ich einen Scanner der sich viel wertiger anfühlt und aussieht, mit exzellenten Filmhaltern, einer guten Automatik und einer echt soliden Auflösung. Nachdem ich den 135i nun etwas benutzt habe, frage ich mich ebenfalls, wie sich Reflecta/PI mit ihrer Produkstrategie am Markt behaupten.
Aber gut, davor wusste ich es ebenfalls nicht besser! Danke nochmal für den Tipp, mir den 135i anzuschauen!
Joe
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Re: Reflecta ProScan 10T verschobener Bildausschnitt?

Beitrag von Joe »

Das hört sich sehr interessant an. Früher war es umgekehrt. Meine Erfahrungen mit Plustek Film-/Dia-Scannern sind allerdings auch schon 14 Jahre her. Ich habe einen Fotoscanner von Plustek und bei dem schon gemerkt, dass sich da sowohl von der Qualität der Hardware als auch bei der Software viel getan hat.

Vielleicht kannst Du ja mal einen Vergleich der Scan-Qualität 10T vs. 135i hier einstellen (in einem neuen Thread)?
THX 1138
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Re: Reflecta ProScan 10T verschobener Bildausschnitt?

Beitrag von THX 1138 »

Freut mich @ced dass ich Dir weiterhelfen konnte.
3.600 echte DPI reichen für die aller-allermeisten Negative und Dias mehr als aus. Aus meiner eigenen Erfahrung würde ich Dir auch empfehlen, Deine feinkörnigsten Negative und Dias mal mit 7.200 und mit 3.600 DPI zu scannen und zu schauen, ob Du da noch einen Unterschied merkst. Falls nein, und so war das bei mir, kannst Du die Scanauflösung getrost auf 3.600 DPI einstellen und sparst so eine Menge Zeit.

@Joe: Ich habe aus Interesse mal Vergleichsscans zwischen dem CrystalScan 7200, RPS 7200, MF5000, OpticFilm 7600i und 135i gemacht und behaupte sagen zu können, dass sich praktisch keine Unterschiede zeigen, wenn man mit den Geräten übliches Negativ- und Diamaterial scannt. Auch habe ich schon Leinwandprints in 120x80 machen lassen mit Scans aus dem CrystalScan, dem RPS und dem 135i und da wäre ich nicht in der Lage, blind zu erkennen, welcher Print aus welchem Scanner kommt.

Testdias sind das eine und als Erkenntnisgewinn sicher ganz nett, aber die praktische Anwendung ist das andere.
Zuletzt geändert von THX 1138 am Samstag 21. Januar 2023, 20:12, insgesamt 1-mal geändert.
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Jossie
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Re: Reflecta ProScan 10T verschobener Bildausschnitt?

Beitrag von Jossie »

THX 1138 hat geschrieben: Samstag 21. Januar 2023, 16:52 Deine feinkörnigsten Negative und Dias mal mit 7.200 und mit 3.600 DPI zu scannen und zu schauen, ob Du da noch einen Unterschied merkst.
Problem wären für mich die aufgeblähten Dateien. Durch Binning wird man die überzähligen Pixel nicht wirklich los, wenn man die Auflösung erhalten möchte. Denn Binning selbst bringt eine weitere Glättung mit sich.

Hermann-Josef
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THX 1138
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Re: Reflecta ProScan 10T verschobener Bildausschnitt?

Beitrag von THX 1138 »

Ja naja. Ich habe den Versuch mit dem feinkörnigsten Film in meiner Sammlung gemacht - Ektar 100, knallender Sonnenschein, 1/1000 s, 50er Festbrennweite abgeblendet auf mittlerer Blende - und keinen nennenswerten Unterschied feststellen können, weder zwischen 3.600 und 7.200 DPI Scanauflösung, noch zwischen den verschiedenen Scannern untereinander. Der 3.600er-Scan aus dem CrystalScan war vom 7.200er-Scan aus dem OpticFilm 135i auch beim Reinzoomen praktisch nicht unterscheidbar.

Seither scanne ich alle meine Filme direkt mit 3.600 DPI, ohne hinterher nochmal zu binnen. Ein 16-bit-Graustufen-TIFF hat dann knapp 30 MB, ein 48-bit-RGB-TIFF knapp 100 MB, das ist mit den heutigen Festplattengrößen zum Glück problemlos händelbar. Sicher sind auch da dann noch überflüssige Pixel dabei, aber das bedeutet für mich eine Reserve/Redundanz, die mir die Gewissheit gibt, dass die Auflösung des Film komplett in der Datei ist.
ced
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Re: Reflecta ProScan 10T verschobener Bildausschnitt?

Beitrag von ced »

Wie ist das mit dem Binning? Meint ihr damit einfach nur das runterskalieren hinterher im Bildbearbeitungsprogramm oder solche Funktionen wie "TIFF/JPG size reduction" in Vuescan, wo 2x2, 3x3, NxN Pixel (je nach Einstellung) zu einem Pixel gemittelt werden um digitales Rauschen zu verringern? Das sah für mich nach einer recht interessanten Option aus, um ggf. in sehr dunklen Partien das Rauschen zu verringern und gleichzeitig die Dateigröße auf einen vernünftigen Wert zu bringen.
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Jossie
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Re: Reflecta ProScan 10T verschobener Bildausschnitt?

Beitrag von Jossie »

ced hat geschrieben: Sonntag 22. Januar 2023, 15:25 Wie ist das mit dem Binning?
Siehe dazu hier in Wikipedia.
ced hat geschrieben: Sonntag 22. Januar 2023, 15:25 Meint ihr damit einfach nur das runterskalieren hinterher im Bildbearbeitungsprogramm oder solche Funktionen wie "TIFF/JPG size reduction" in Vuescan
Das ist beides genau das Gleiche (wenn es korrekt programmiert ist), wobei Binning allgemein auch für Bruchteile von Pixeln definiert ist, z.B. um eine genau vorgegebene Pixelzahl im Ausgabebild zu erreichen. Dazu muss dann allerdings interpoliert werden.

Man beachte, dass beim Scan nicht gebinnt wird. Wenn man also die Abtastrate heruntersetzt, so werden Scanzeilen übersprungen und vom CCD nur jedes n-te Pixel verwendet (kein on-chip-binning!). Damit wird das Signal-zu-Rauschen natürlich schlechter. Daher bietet VueScan diese Option. Werkzeuge wie Staub- und Kratzerentfernung oder Filmkornunterdrückung funktionieren (je nach Algorithmus, der eingesetzt wird) i.A. auch besser, wenn mehr Pixel zur Verfügung stehen.

Binning mit ganzen Zahlen verringert immer das Rauschen, denn dadurch erhöht sich das Signal im Ausgabepixel (bei reinem Photonenrauschen verbessert sich das Signal-zu-Rausch-Verhältnis mit der Wurzel aus dem Signal).
ced hat geschrieben: Sonntag 22. Januar 2023, 15:25 gleichzeitig die Dateigröße auf einen vernünftigen Wert zu bringen.
Aber beachte bitte, dass das Binning, wie oben erwähnt, auch eine Glättungsfunktion ist.
Beispiel: Mein CanoScan liefert bei 4800 ppi eine Auflösung von 2600 ppi. Rein rechnerisch sollte man also meinen, man könne um einen Faktor 1.85 binnen. Aber damit wird die Auflösung schlechter als 2600 ppi. Ich darf nur um einen Faktor 1.33 binnen, wenn ich die Auflösung von 2600 ppi erhalten will. Daher meine Aussage, dass man die überflüssigen Pixel nicht mehr wirklich los wird, wenn man die Auflösung erhalten möchte.

Hermann-Josef
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Re: Reflecta ProScan 10T verschobener Bildausschnitt?

Beitrag von ced »

Jossie hat geschrieben: Sonntag 22. Januar 2023, 15:57
ced hat geschrieben: Sonntag 22. Januar 2023, 15:25 Wie ist das mit dem Binning?
Siehe dazu hier in Wikipedia.
ced hat geschrieben: Sonntag 22. Januar 2023, 15:25 Meint ihr damit einfach nur das runterskalieren hinterher im Bildbearbeitungsprogramm oder solche Funktionen wie "TIFF/JPG size reduction" in Vuescan
Das ist beides genau das Gleiche (wenn es korrekt programmiert ist), wobei Binning allgemein auch für Bruchteile von Pixeln definiert ist, z.B. um eine genau vorgegebene Pixelzahl im Ausgabebild zu erreichen. Dazu muss dann allerdings interpoliert werden.

Man beachte, dass beim Scan nicht gebinnt wird. Wenn man also die Abtastrate heruntersetzt, so werden Scanzeilen übersprungen und vom CCD nur jedes n-te Pixel verwendet (kein on-chip-binning!). Damit wird das Signal-zu-Rauschen natürlich schlechter. Daher bietet VueScan diese Option. Werkzeuge wie Staub- und Kratzerentfernung oder Filmkornunterdrückung funktionieren (je nach Algorithmus, der eingesetzt wird) i.A. auch besser, wenn mehr Pixel zur Verfügung stehen.

Binning mit ganzen Zahlen verringert immer das Rauschen, denn dadurch erhöht sich das Signal im Ausgabepixel (bei reinem Photonenrauschen verbessert sich das Signal-zu-Rausch-Verhältnis mit der Wurzel aus dem Signal).
ced hat geschrieben: Sonntag 22. Januar 2023, 15:25 gleichzeitig die Dateigröße auf einen vernünftigen Wert zu bringen.
Aber beachte bitte, dass das Binning, wie oben erwähnt, auch eine Glättungsfunktion ist.
Beispiel: Mein CanoScan liefert bei 4800 ppi eine Auflösung von 2600 ppi. Rein rechnerisch sollte man also meinen, man könne um einen Faktor 1.85 binnen. Aber damit wird die Auflösung schlechter als 2600 ppi. Ich darf nur um einen Faktor 1.33 binnen, wenn ich die Auflösung von 2600 ppi erhalten will. Daher meine Aussage, dass man die überflüssigen Pixel nicht mehr wirklich los wird, wenn man die Auflösung erhalten möchte.

Hermann-Josef
Vielen Dank, jetzt verstehe ich! Wie kommt aber der Faktor 1.33 zustande?
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Re: Reflecta ProScan 10T verschobener Bildausschnitt?

Beitrag von Jossie »

ced hat geschrieben: Sonntag 22. Januar 2023, 16:27 Wie kommt aber der Faktor 1.33 zustande?
Den Faktor kann man sicher mathematisch exakt berechnen. Ich bin empirisch vorgegangen und habe den Binnig-Faktor so angepasst, dass ich die Auflösung des 4800 ppi - Scans erhalten konnte. Die genauen Nachkommastellen sind daher sicher nicht gerechtfertigt, aber 1.33 ist halt 1/3 mehr 1 ;) .

Hermann-Josef
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