Der Filmtyp ist aber sehr wichtig, da jeder ein eigenes Farbprofil hat. Du findest den Filmtyp am Rand zwischen der Perforation. Wenn Du diese Recherche nicht bei allen Dias machen willst, genügen vielleicht einige um zu sehen in welche Richtung es geht. Im wesentlichen muss man zwischen Kodachrome und anderen Filmen unterscheiden denn das sind grundverschiedene Welten. Ob es sich bei den anderen Filmen um Ektachrome oder Fujichrome handelt, ist da weniger wichtig. Ektachrome ist meiner Erfahrung nach eher etwas grünlich und Fujichrome etwas gelblich; ich mag aber falsch liegen. - Kodachrome Dias wurden exklusiv von Kodak entwickelt und in auffallend gekennzeichneten Papp- und später Plasticrahmen gerahmt. Auch erkennt man Kodachrome an der strukturierten (und nicht glatten) Emulsion, und natürlich im iR Kanal des Scanners, so er einen hat.
Für einen RAW Scan ist aber der Filmtyp egal; dieser ist dann erst bei der Bildbearbeitung wichtig.
Ich habe bis jetzt an die 15'000 Dias aus den letzten 50 Jahren gescannt, mit einem gebraucht gekauften Scanner, mit einem zugehörigen Magazin für 50 Dias. Zuerst blase ich die Bilder mit einem Kompressor und Pinsel möglichst sauber, dann ordne ich sie ins Magazin ein und lasse sie im Scanner durch; speichere sie als RAW Dateien. Die Weiterbearbeitung mache ich separat. Ich verwende Silvefrast Ai fürs Scannen und Silverfast HDR für die Bearbeitung. Mein Scanner hat einen iR Kanal zur Staubkorrektur (ist ein eigenes Kapitel).
Du meinst, das sei eine blöde Arbeit - nicht doch, es ist ein faszinierender Ausflug in Deine Vergangenheit! Für mich sind die 5-10 Minuten für die Bearbeitung eines Bildes eine Entdeckungsreise und ich sehe oft Dinge, die ich damals vor Ort gar nicht gesehen habe.
jeanyfan hat geschrieben: ↑Samstag 29. Januar 2022, 23:46
Mir ging es auch jetzt mehr um die prinzipielle Scanqualität was Schärfe, Grobkörnigkeit etc. angeht, ob das bei nem professionellen Scan tatsächlich deutlich besser wäre.
Schärfe kann man anhand der Bilder im Forum nicht begutachten. Dazu müsste man die Datei selber haben. Meiner Erfahrung nach ist die schlechte Schärfe von Bildern mit älteren Kameras vorrangig bezüglich dem was ein guter Scanne leistet (Prüfung mit einem Resolution Target).
Die Grobkörnigkeit hängt vom Film ab, nicht vom Scan; sollte mit 3'600 ppi Scanauflösung aber kaum sichtbar sein. Eine Kornreduzierung mittels Software verschlechtert das Bild nur.
Deine Bilder können nicht mit einem professionellen Scan verglichen werden, da Du offensichtlich eine pauschle Bildbearbeitung (Kornreduzierung, Farbwiederherstellung) verwendet hast.
Lass Dir einmal ein Angebot geben für Scans ins (unbehandelte) RAW Format, 48 bit tif oder besser 64 bit tif mit iR Kanal. Dann siehst Du gleich, ob sich das selber Scannen finanziell lohnt, eventuell mit einem "neuen" Scanner (es gibt eine Unzahl gebrauchter Scanner). Wenn Du einen selber kaufst, wäre ein Magazin für bis zu 50 Dias sinnvoll, und je nachdem auch mit einem iR Kanal zur Staubkorrektur.
Noch was: Dias hinter Glas geben beim Scannen durchwegs schlechte Ergebnisse.
Bobby
Nikon Coolscan 5000ED (umgebaut), Silverfast Archive Suite 8 & 9, Win 11, Eizo CS2740, Intel i7-8700K (3.7 GHz), 32 GByte RAM