Zusammenklebende Negative hatte ich glücklicherweise noch nie. Aber ich hatte Negative, deren Beschichtungsseiten sich über lange Zeit berührten, mit der Folge, dass sie gegenseitig abgefärbt haben. Ich würde daher vermuten, selbst wenn man die klebenden Negative ohne Beschichtungsschaden trennen könnte, dürfte ein Abfärbeprozess stattgefunden haben, der die Bilder unbrauchbar macht. Ich würde da keine Mühe investieren.Blum0r hat geschrieben: ↑Montag 15. Juni 2020, 16:40
Ich habe zum größten Teil Fotos von 1980 bis 1995 in entwickelter Form vorliegen. Ca. 30% davon sind in Form von negativen enthalten. Die Fotos wurden leider nicht optimal gelagert, sie waren in einem Speicher alle zusammen in Alben oder in Fototaschen untergebracht. Einige Fotos wurden in das Album eingeklebt, einige negative kleben bereits miteinander fest. ... Leider sind auch manche Negative wellig geworden.
Wellige Negative dürften zu warm geworden sein, auch da dürfte alles verloren sein.
Bei den eingeklebten Abzügen im Album hängt es natürlich vom Kleber ab, der verwendet wurde. Bei Uhu Alleskleber zum Beispiel nützt Wasser gar nichts, sondern beschädigt nur die Abzüge. Wenn die Bilder unbedingt heraus müssen, hilft nur ein scharfes Messer.
Baumwollhandschuhe sind bestimmt angenehmer zu tragen und schützen die Negative genauso vor dem Fingerfett. Auch Lederhandschuhe sind möglich, das Material muss nur weich und eng anliegend sein, um gut arbeiten zu können.
Die Negative um Himmels willen nicht mit einem Pinsel reinigen! Da können feine Kratzer in der Beschichtung entstehen. Offenbar haben das früher auch Fotolabore so gemacht, denn ich habe bei Negativen, von denen mehrfach Abzüge angefertigt wurden, immer wieder Pinselspuren gefunden, nämlich eine Vielzahl von feinen Kratzern parallel zu einander in beliebiger Richtung über das Bild, vorzugsweise über das Hauptmotiv. Negative immer nur mit einer Luftpumpe beidseitig abpusten, am besten eine Luftpumpe mit Fußbetrieb und Schlauch, z.B. zum Aufpumpen von Luftmatratzen.
Grundsätzlich ist ein Scan vom Negativ viel besser als ein Scan von einem Abzug dieses Negativs, schon weil die Abzüge oft unglaublich schlecht waren - wie schlecht, ist mir aufgegangen, als ich meine Scans vom Negativ mit dem zugehörigen Bild im Album verglichen habe. Wenn also das Negativ in passablem Zustand noch vorliegt, immer das Negativ dem Abzug vorziehen!
Gute Scans darf man aber nicht von der Automatik erwarten. Gute Ergebnisse bekommt man nur in Handarbeit mit viel Erfahrung, d.h. Farbkorrektur CCR abschalten und selber von Hand die Schwarz- und Weißmarken in den Histogrammen zurechtschieben. Siehe auch meine Hinweise dazu in viewtopic.php?f=1&t=29919