Unschärfe durch ME-Scan in Silverfast 8.8

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Andari
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Unschärfe durch ME-Scan in Silverfast 8.8

Beitrag von Andari »

Liebe ScanDig Community,

hallo erst einmal, ich bin neu hier.
Da ich beim groben durchstöbern zu entsprechendem Thema noch keine Antwort gefunden habe, frage ich hiermit direkt selbst:
Folgendes Problem macht mir derzeit zu schaffen:
Ich habe einen Braun FS-120 und scanne damit derzeit überwiegend Schwarz-Weiß-Negative. (Sowohl 35mm, als auch Rollfilm)
Nun, seit kurzem ist mir etwas an meinen gescannten Negativen aufgefallen, was ich, eingeschweißter Pixelzähler, mich und meinen Hang zum Pixelpeeping wohlkennend und somit versuchend zu ignorieren erst einmal ohne viel Besorgnis abgetan habe.
Wie im Betreff erwähnt scanne ich mit Silverfast 8.8, 16-Bit Graustufen in Tiff, 3200 dpi, Negafix Kodak T-Max 400, ohne Korrekturen oder sonstigen Schnick-Schnack, dafür aber ME.
Immer häufiger ist mir nun aufgefallen, dass (vor allem) Kontrastkanten besonders unnatürlich scharf aussehen. An ein (was ich manchmal ganz gerne mache) Nachschärfen war nicht zu denken, weil somit erst recht die Kanten unschön wurden.
Nun habe ich mal zum Vergleich das selbe Bild, mit selben rudimentären Einstellungen ohne ME durchlaufen lassen und siehe da, saubere, natürlich scharfe Kanten.

Meine Frage jetzt nun:
Gibt es etwas in Silverfast was ich zu beachten habe? Eine Einstellung die dieses unangenehme Phänomen unterbindet? Oder liegt es in der Natur von ME durch das zusammenrechnen mehrerer Scans, dass dies auftritt? Ich kann mir nicht vorstellen dass das so sein soll / kann - wenn dem dennoch so wäre, würde ich nämlich gerne auf ME verzichten. Meine Scanzeiten würden sich erheblich verkürzen, mein Dynamikumfang allerdings auch (zumindest theoretisch, aufgefallen ist mir das bei Vergleichsfotos in SW nur geringfügig, z.B. bei Anheben der Tiefen und Absenken der Höhen).
Theoretisch haben SW-Negative (je nach Film und Filmtyp) meines Wissens nach einen ähnlich hohen Dynamikumfang wie Farbnegative. Somit sehe ich durchaus einen Sinn darin ME immer aktiviert zu lassen, doch mit unnatürlich scharfen Kanten möchte ich ungerne zu leben wissen.

Hat jemand diesbezüglich Tipps oder Einstellungen für mich? Das einzige was ich diesbezüglich schon versucht habe, war das Herumspielen mit dem maximalen Offset bei ME-Scans, allerdings ohne jegliche Auswirkung.

Vielen Dank im Voraus und freundliche Grüße,

Andari
Zuletzt geändert von Andari am Mittwoch 3. Februar 2016, 19:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Jossie
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Re: Übernatürlich Nachschärfung durch ME-Scan in Silverfast

Beitrag von Jossie »

Hallo Andari,

stelle zunächst mal fest, wie Dein Scanner den ME-Scan macht: sequentiell nach dem Hauptscan oder bei gleicher Schrittmotorstellung.

Im ersten Fall kann es zu Versatz zwischen den beiden Bildern kommen. SF versucht zwar, die Bilder auszurichten, aber das klappt nicht immer. Unter "Einstellungen - Spezial" kannst Du die maximale ME-Ablage festlegen. Meinem Eindruck nach ist der Standardwert viel zu hoch (hängt aber vom Scanner ab). Versuche mal, diesen Wert schrittweise zu verringern.

Aber nach meinen Erfahrungen bringt ME fast nichts. Einziger Fall, der mir was brachte, war bei Erniedrigen der analogen Verstärkung, um Überbelichtung zu vermeiden. Da konnte ich einen Gewinn durch ME erzielen, das die geringere Helligkeit der LEDs wettmachte. Es gibt aber auch Nachteile bei ME: Es kann im Extremfall zu Blooming kommen. Du solltest für Deine Bilder Tests machen, ob sich der (Zeit)Aufwand lohnt.

Beste Grüße

Hermann-Josef
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Andari
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Re: Übernatürlich Nachschärfung durch ME-Scan in Silverfast

Beitrag von Andari »

Achja, Bilder sollte es auch noch geben.
Achtet ganz besonders auf Kontrastkanten, wie z.B. den Ärmelkragen des Mannes.
Die Fotos sind auf 300% Vergrößerung zu sehen.
Das erste Bild zeigt einen Scan mit ME, das zweite denselben ohne.
Dateianhänge
Mit ME, 300%
Mit ME, 300%
Unbenannt_02.png (868.13 KiB) 8173 mal betrachtet
Ohne ME, 300%
Ohne ME, 300%
Unbenannt_01.png (864.43 KiB) 8173 mal betrachtet
Zuletzt geändert von Andari am Mittwoch 3. Februar 2016, 18:47, insgesamt 1-mal geändert.
Andari
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Re: Übernatürlich Nachschärfung durch ME-Scan in Silverfast

Beitrag von Andari »

Jossie hat geschrieben:Hallo Andari,

stelle zunächst mal fest, wie Dein Scanner den ME-Scan macht: sequentiell nach dem Hauptscan oder bei gleicher Schrittmotorstellung.

Im ersten Fall kann es zu Versatz zwischen den beiden Bildern kommen. SF versucht zwar, die Bilder auszurichten, aber das klappt nicht immer. Unter "Einstellungen - Spezial" kannst Du die maximale ME-Ablage festlegen. Meinem Eindruck nach ist der Standardwert viel zu hoch (hängt aber vom Scanner ab). Versuche mal, diesen Wert schrittweise zu verringern.

Aber nach meinen Erfahrungen bringt ME fast nichts. Einziger Fall, der mir was brachte, war bei Erniedrigen der analogen Verstärkung, um Überbelichtung zu vermeiden. Da konnte ich einen Gewinn durch ME erzielen, das die geringere Helligkeit der LEDs wettmachte. Es gibt aber auch Nachteile bei ME: Es kann im Extremfall zu Blooming kommen. Du solltest für Deine Bilder Tests machen, ob sich der (Zeit)Aufwand lohnt.

Beste Grüße

Hermann-Josef
Lieber Jossie,

vielen Dank für deine rasche Antwort. Also mein Scanner, der Braun FS-120, scannt aufgrund von verhältnismäßig großen Abweichungen in der Scan-Ausschnittswahl alle für ME notwendigen Elemente in einem Durchgang. Dennoch habe ich mit der maximalen Offset Einstellung gespielt, leider komplett ohne Erfolg.

Ich denke, wenn ich auf dieses Problem keine Lösung finde, dass ich tatsächlich auch ohne ME leben kann / muss, denn solche unnatürlichen Schärfungen sind kaum hinzunehmen. Die Zeitersparnis wäre hingegen ein großer Gewinn.
In Fällen wie von dir beschrieben macht ME natürlich Sinn.
Über die Nachteile wie das Blooming bei ME, muss ich gestehen, habe ich bisher recht wenig nachgedacht, und da gebe ich dir jetzt natürlich auch recht.

Nichtsdestotrotz würde ich zu gerne wissen woran dieses Phänomen liegt, und OB das überhaupt zu beseitigen ist ...

Danke dir soweit!
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Jossie
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Re: Übernatürlich Nachschärfung durch ME-Scan in Silverfast

Beitrag von Jossie »

Hallo Andarai,

das sieht mir fast so aus, als ob hier die Auflösung (d.h. Pixelgröße) eine Rolle spielt, sprich ein Versatz um Bruchteile eines Pixels eine Rolle spielen. Verändere mal die Auflösung um zu sehen, welchen Einfluss das hat. Gibt es eine Richtungsabhängigkeit bezüglich der Scanrichtung?

Hattest Du die maximale ME-Abweichung auch schon auf 1 gesetzt? Eigentlich wäre 0 der richtige Wert, aber das geht leider nicht.

Hermann-Josef
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Re: Übernatürlich Nachschärfung durch ME-Scan in Silverfast

Beitrag von Andari »

Jossie hat geschrieben:Hallo Andarai,

das sieht mir fast so aus, als ob hier die Auflösung (d.h. Pixelgröße) eine Rolle spielt, sprich ein Versatz um Bruchteile eines Pixels eine Rolle spielen. Verändere mal die Auflösung um zu sehen, welchen Einfluss das hat. Gibt es eine Richtungsabhängigkeit bezüglich der Scanrichtung?

Hattest Du die maximale ME-Abweichung auch schon auf 1 gesetzt? Eigentlich wäre 0 der richtige Wert, aber das geht leider nicht.

Hermann-Josef
Hallo Jossie,

ja, da hast du recht, 0 ist leider nicht möglich einzustellen. Auf 1 ist sie bereits bei dem hochgeladenen Bild gesetzt, das andere ist dann eben ohne ME.
Hmm, also du meinst ich sollte mal versuchen die dpi-Zahl zu verringern? (Erhöhen macht keinen Sinn, weil eine höhere Scanauflösung als 3200 dpi die optische-Leistungsgrenze meines Scanners sprengen würde.)
Testweise kann ich das natürlich machen, einfach um den Fehler zu finden, nur wirklich praktikabel für die Zukunft wäre das nicht, da die nächst-kleinere Einstellungen bei 1600 dpi liegt, was entschieden zu klein in der Endauflösung wäre ...

Und was genau meinst du mit Richtungsabhängigkeit bezüglich der Scanrichtung? Kann dir da nicht ganz folgen?

Andari
Zuletzt geändert von Andari am Mittwoch 3. Februar 2016, 19:11, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Übernatürlich Nachschärfung durch ME-Scan in Silverfast

Beitrag von Jossie »

Auflösung natürlich nur verringern, um zu verstehen, was hier vorgeht.

Ich meine, ob z.B. nur die Kanten parallel zum CCD betroffen sind oder auch die senkrecht dazu. Aber die Augen des Hundes sehen insgesamt mit ME unschärfer aus.

Wenn Du ein USAF1951-Target hast, scan doch mal das ohne und mit ME.

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Re: Übernatürlich Nachschärfung durch ME-Scan in Silverfast

Beitrag von Andari »

Jossie hat geschrieben:Auflösung natürlich nur verringern, um zu verstehen, was hier vorgeht.

Ich meine, ob z.B. nur die Kanten parallel zum CCD betroffen sind oder auch die senkrecht dazu. Aber die Augen des Hundes sehen insgesamt mit ME unschärfer aus.

Wenn Du ein USAF1951-Target hast, scan doch mal das ohne und mit ME.

Hermann-Josef
Jetzt verstehe ich was du meinst, ok, also die Scanrichtung erfolgt von oben nach unten. Natürlich verändert sich oben und unten ja je nachdem wie ich das Bild kippe, aber bei aktueller Ansicht eben von oben nach unten. Somit würde der Ärmel ungefähr parallel zum Scan ausfallen.
Ich fürchte allerdings, dass es damit nichts zu tun hat, da das Auge möglicherweise nur deswegen unschärfer aussehen könnte, weil die Kante an sich durch das wuschelige Fell weich sein könnte. Wenn du z.B. auf die Hand ganz rechts im Bild achtest, merkst du an dieser auch bei senkrechten Linien die unnatürliche Schärfe im Vergleich zu dem Scan ohne ME.

Ich werde nun eben mit verringerter Auflösung scannen und dir daraufhin berichten!
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Re: Übernatürlich Nachschärfung durch ME-Scan in Silverfast

Beitrag von Jossie »

Ich würde das nicht als "unnatürliche Schärfe" sondern als "Unschärfe" einstufen! Der Helligkeitsübergang entlang der Hand ist mit ME doch deutlich breiter als ohne ME. Das bestätigst sich auch, wenn ich mir die beiden Bilder nebeneinander bei geringerer Vergrößerung ansehe.

Hermann-Josef
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Re: Übernatürlich Nachschärfung durch ME-Scan in Silverfast

Beitrag von Andari »

Jossie hat geschrieben:Ich würde das nicht als "unnatürliche Schärfe" sondern als "Unschärfe" einstufen! Der Helligkeitsübergang entlang der Hand ist mit ME doch deutlich breiter als ohne ME. Das bestätigst sich auch, wenn ich mir die beiden Bilder nebeneinander bei geringerer Vergrößerung ansehe.

Hermann-Josef
Ja du hast vermutlich recht, dass Unschärfe besser passen würde, ich nannte es nur eben so, da es für mich so aussieht, als würde ME versuchen eine Schärfe zu erzeugen ... Aber ja, unglücklich ausgedrückt, das stimmt.

So also bei 1600 dpi erkenne ich keinen Unterschied mehr ... keine Ahnung wie es dir oder jemand anderem dabei gehen würde:
Dateianhänge
Mit ME, 300%
Mit ME, 300%
Unbenannt_04.PNG (930.84 KiB) 8167 mal betrachtet
Ohne ME, 300%
Ohne ME, 300%
Unbenannt_03.PNG (925.5 KiB) 8167 mal betrachtet
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Re: Unschärfe durch ME-Scan in Silverfast 8.8

Beitrag von Andari »

Hmm, also ich finde dennoch, dass auf dem großen ME-Scan auch die Hand mit einer unschöneren Kante gezeichnet ist. Ich weiß nicht ob es auch an der parallele zur Scanrichtung liegt, aber eine perfekt senkrecht gescannte Linie habe ich leider nicht direkt zur Hand um das zu überprüfen.

Achja, besagtes Target habe ich leider nicht. :(

Im Übrigen, wenn dem so wäre, dass der Fehler aufgrund des CCD auftritt, wie ist der Sache dann Abhilfe zu schaffen? Hast du eine Idee?
Zuletzt geändert von Andari am Mittwoch 3. Februar 2016, 19:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Unschärfe durch ME-Scan in Silverfast 8.8

Beitrag von Jossie »

Hier sehe ich auch keinen Unterschied. Aber bei solchen komplexen Motiven ist es schwer eine Systematik zu erkennen. Daher der Vorschlag, das Target zu scannen.

Meine Vermutung: Es wäre ein Versatz von Bruchteilen eines Pixels nötig, um die Bilder exakt zur Deckung zu bringen. SF kann aber nur ganze Pixel verschieben. Daher kommt dieser Effekt. Ist aber nur eine Vermutung.

Hermann-Josef
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Re: Unschärfe durch ME-Scan in Silverfast 8.8

Beitrag von Jossie »

Hier ist ein Vergleich mit meinem Scanner mit (links) und ohne ME. Das war noch zu Zeiten, als die beiden Scans sequentiell hintereinander gemacht wurden.
ME_Vergleich_Versatz.jpg
ME_Vergleich_Versatz.jpg (73.28 KiB) 8165 mal betrachtet
Du kannst auch mal zwei dieser Scans z.B. mit imageJ voneinander abziehen und Dir das Differenzenbild ansehen, ob Du daraus was lernen kannst.

Hermann-Josef
Zuletzt geändert von Jossie am Mittwoch 3. Februar 2016, 19:51, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Unschärfe durch ME-Scan in Silverfast 8.8

Beitrag von Andari »

Wie kann ich diesen Versatz korrigieren? Gibt es da eine softwareseitige Lösung? Also Silverfast schafft es anscheinend nicht, eine andere Software hingegen bietet nicht einmal die Möglichkeit von ME, wenn ich mich recht erinnere?

Ja, also bei dem Scan von dir ist absolut kein Unterschied zu verzeichnen. Und das obwohl, wie du schon selbst sagst, die Durchläufe für ME nacheinander geschehen sind.

Gerade deswegen, weil bei meinem Gerät alles in einem Durchlauf geschieht, hätte ich nicht gedacht dass es da zu einer Verschiebung kommen kann ...

Muss ich jetzt wohl wirklich um dem aus dem Weg zu gehen auf ME verzichten?
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Jossie
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Re: Unschärfe durch ME-Scan in Silverfast 8.8

Beitrag von Jossie »

Stell doch erst mal fest, ob Dir ME überhaupt etwas bringt. Die Tests hier im ScanDig-Forum taugen in dieser Hinsicht nichts, denn da sind beim Vergleich die Schatten- und Lichterpunkte unterschiedlich gesetzt.

ME funktioniert so, dass der zweite Scan mit der doppelten Belichtungszeit gemacht wird. Dann ersetzen in den dunklen Bereichen (bei Deinen Negativen also in den hellen Bereichen) die skalierten Pixelwerte die ursprünglichen Werte. Da kannst Du mit anderer Software nichts machen, da das intern in SF passiert. Es sei denn Du nimmst zwei Scans und mittelst die selbst mit der Software Deiner Wahl.

Warum es bei Dir zu einer merklichen Verschiebung kommt, kann ich natürlich nicht sagen. U.U. schlägt hier die Toleranz von einem Pixel bereits zu. Ich hatte schon Doppelkontouren, wenn ich den ME-Versatz nicht auf 1 begrenzt hatte, obwohl auch bei meinem Scanner inzwischen beide Scans bei gleicher Schrittmotorstellung gemacht werden. Das ist übrigens eine Treibersache und die wurde für die PIE-Scanner, zu denen unsere beiden Scanner zählen, Anfang letzten Jahres geändert. Offenbar schafft es die Software, perfekt ausgerichtete Scans gegeneinander zu verschieben!

Hermann-Josef
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Re: Unschärfe durch ME-Scan in Silverfast 8.8

Beitrag von Andari »

Das mit anderer Software direkt nichts zu machen ist, macht Sinn. Das ist ein Prozess der innerhalb von SF läuft. Ich dachte eher daran ob eine Software vielleicht ähnliches machen kann, obgleich mir klar war, (und das auch eines der überzeugenden Argumente für SilverFast war,) dass nur SF diese, im Filmscanner-Bereich, berüchtigte Sache eines Multi-Exposure-Scans macht.
Macht auch Sinn dass das eine Treibersache ist, irgendwie wird der Scanner eben nicht richtig angesteuert von der Software.

Und ja, da scheint schon genau dieser eine Pixel Toleranz zu greifen. Vielleicht ist auch folgendes Phänomen, was nur ab und an auftritt, eine mögliche Erklärung bzw. Bestätigung für deine / unsere Vermutung.
Das macht er nur ab und an, und sichtbar ist es nur wenn ich im Farbmodus scanne. (Die Stauchung wird auch in S/W an dieser Stelle vorhanden sein, ich sehe/finde sie nur wahrscheinlich nicht.)

Dann kann man wohl nur noch auf ein Treiberupdate hoffen.
By the way, vielleicht sollte ich mal sehen ob denn mein Treiber up to date ist; ich vermute allerdings stark dass ja, schließlich habe ich ihn Ende letzten Jahres gekauft und installiert.

Jetzt möchte ich dich mal nach deiner ganz eigenen persönlichen Meinung und Erfahrung fragen, ob denn, vor allem für SW-Scans, ME ratsam ist oder nicht? Einfach deine Erfahrungen damit? (Bzw. deine Erfahrungen für Farbe kannst du mir auch gerne mitteilen.)
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Unbenannt_05.png (714.08 KiB) 8165 mal betrachtet
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Re: Unschärfe durch ME-Scan in Silverfast 8.8

Beitrag von Jossie »

Andari hat geschrieben:ob eine Software vielleicht ähnliches machen kann
Kannst Du doch z.B. mit VueScan auch machen. Das bietet auch Mehrfachscans an. Ob die gleich verrechnet werden wie bei SF weiß ich momentan nicht.

Bei hochwertigeren Scannern bringt ME (auch nach Aussage des LSI-Supports) praktisch nichts.
Andari hat geschrieben:Macht auch Sinn dass das eine Treibersache ist
Treibersache ist nur, wie die Daten aufgesammelt werden. Alles andere macht die Software.

Was meinst Du mit dem anderen Phänomen? Das ist mir nicht klar.
Andari hat geschrieben:eigenen persönlichen Meinung und Erfahrung fragen
Ich hatte meine SW-Negative auch mit ME gescannt, allerdings war das zu einer Zeit, als ich noch nicht viel Erfahrung hatte. Einen fundierten Vergleich mit/ohne hatte ich nicht gemacht. Ich müsste erst mal einige Versuche machen, um hier genaueres sagen zu können. Aber in erster Näherung würde ich sagen, dass ME im Normalfall nichts bringt. Es sei denn, die analoge Verstärkung wird abgesenkt. Dann sehe ich einen deutlichen Gewinn im Vergleich mit/ohne ME. Allerdings bezieht sich diese Aussage auf Farbdias.

Ich hatte zwar einige Tests gemacht, das ist aber schon so lange her, dass ich die Einzelheiten nicht mehr weiß. Aber hier ein Beispiel eines stark unterbelichteten Dias, wo ich aus den Überschriften ersehen kann, was gemacht wurde:
Links AV=150, ohne ME, Mitte: AV=300 ohne ME, rechts: AV = 300 mit ME. Es handelt sich um ein stark unterbelichtetes Dia.
Links AV=150, ohne ME, Mitte: AV=300 ohne ME, rechts: AV = 300 mit ME. Es handelt sich um ein stark unterbelichtetes Dia.
ME_Test_Rodeo.jpg (168.91 KiB) 8163 mal betrachtet
Ansonsten müsste ich nochmals systematisch den Einfluss von ME untersuchen.

Hermann-Josef
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Andari
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Re: Unschärfe durch ME-Scan in Silverfast 8.8

Beitrag von Andari »

Ok, vielleicht sollte ich mir VueScan mal ansehen, eventuell besteht da dieser Fehler nicht.

Na klar, wie die Daten aufgesammelt, und wie der Scanner angesteuert wird, das meinte ich mit Treibersache.

Mit anderem Phänomen meinte ich den Farbfehler der sich bei dem angehängten Bild von meinem vorherigen Beitrag zeigt.

Das mit dem hochwertigen Scanner ist so eine Sache. Was die Auflösung und die Schärfe angeht kann der Braun FS-120 durchaus einiges aufweisen, allerdings beschreibt der Test hier auf filmscanner.info, dass der Braun FS-120 in Sachen Dichteumfang nicht viel besser als ein teurerer Flachbettscanner ist. (Was für ein fast 2000-Euro Teil schon einem mittelstarkem Tiefschlag gleichkommt.) Deswegen setze ich so sehr auf ME, weil gerade durch diesen 'Boost', so sagte es der Test, dieser Scanner auch schon bei den großen mitspielen kann.
Somit weiß ich eben nicht, wo genau ich mit dem Teil ohne ME stehe.
Wenn man das Teil tatsächlich zu den hochwertigeren zählen kann, dann freut es mich diese Aussage sogar seitens LSI zu hören; nebenbei bekräftigt es mein Argument der Zeitersparnis bei Weglassen von ME.

In deinem Test zeigt sich tatsächlich eindrucksvoll was ME in manchen Fällen bewirken kann. Mit Dias habe ich derzeit nicht zu tun, aber auch das kann in Zukunft noch kommen, da werde ich dann wohl einfach sehen müssen wie ich das handhabe.

Achja, das mit der analogen Verstärkung müsstest du mir noch einmal genauer erklären, was genau hat es damit auf sich?
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Re: Unschärfe durch ME-Scan in Silverfast 8.8

Beitrag von Jossie »

Andari hat geschrieben:vielleicht sollte ich mir VueScan mal ansehen
VueScan kommt meines Erachtens in der Qualität nicht an SilverFast heran -- auch wenn SF noch viele Probleme hat. Schau mal hier: viewtopic.php?f=1&t=29496
Andari hat geschrieben:Phänomen meinte ich den Farbfehler
Das ist chromatische Aberration. Die sehe ich auch, wenn ich mit geringerer Auflösung scanne. Bislang hatte ich dazu leider keine Rückmeldung von reflecta. Das Ausmaß ist, wie die Auflösung, eine Frage der Justierung der Optik.
Andari hat geschrieben:allerdings beschreibt der Test hier auf filmscanner.info
Da muss ich nun doch mal stark warnen. In diesen Tests lese ich einige irreführende Behauptungen, leider! z.B. wenn man beim Vergleich mit/ohne ME die Lichter- und Schattenpunkte verändert, dann ist das Ergebnis nicht mehr zu gebrauchen. Oder: Wenn man meint, mit dem USAF1951-Target die Auflösung auf Prozent genau festlegen zu können, dann ist das einfach nicht wahr. Auch die Aussage bei Deinem Scanner, dass "der Reflecta MF 5000, der nur 95% der Herstellerangabe erreicht, nicht einfach ein Braun FS-120 mit anderem Gehäuse ist": Nach meinen Informationen sind beide baugleich (wie der DD6000 baugleich ist zum PIE PowerSlide5000 und zum Braun Multimag SlideScan 6000). Die Auflösung ist zwar zunächst eine Eigenschaft des Modells aber eben auch eine individuelle Eigenschaft eines Gerätes, d.h. dessen Justierung. Das Modell gibt vor, was technisch machbar ist (CCD-Pixelgröße, Schrittabstand des Schrittmotors, Optik), die Justierung bestimmt aber, was im Einzelfall gemessen wird. Software kann die Auflösung nicht verbessern, so dass man auch nicht - wie ich in einem Testbericht lese - sagen kann, dass SilverFast eine bessere Auflösung bringt als z.B. CyberView (das wäre dann nur eine Frage der Darstellung: Kontrast, Dynamik). Ich hatte mehrere Exemplare meines DD6000, und diese wiederum zu diversen Reklamationen bei reflecta. Ich hatte an Auflösung alles, von 2300dpi bis 5000dpi, und das alles bei ein und demselben Modell, aber nicht beim gleichen Gerät (in einem Fall hatte ich eine schlechte Auflösung reklamiert und das Gerät wurde nachjustiert)! Soweit meine Meinung zu einigen Aussagen der Testberichte...
Andari hat geschrieben:analogen Verstärkung müsstest du mir noch einmal genauer erklären, was genau hat es damit auf sich?
Der Begriff ist schlecht gewählt, bei CCDs gibt es keine "Verstärkung". Bei meinem Scanner und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch bei Deinem, da beide aus der gleichen Schmiede kommen, handelt es sich dabei um eine Anpassung der Belichtungszeit und zwar pro Kanal (bei anderen Scannern wird die LED-Helligkeit geändert). Der Detektor ist kein monolithisches CCD mit drei Zeilen sondern es sind drei CCD, sozusagen als einzelne Spalten (genau genommen sind es vier, das vierte ist nicht beschichtet. Ich vermute, dass es nicht verwendet wird). Diese werden über den CCD-Controller separat angesteuert. Daher kann man für jeden der drei Kanäle die Belichtungszeit vorgeben. Standardeinstellung ist beim DD6000 150, der einstellbare Bereich geht von 100 bis 300. Der Belichtungspegel geht sehr gut linear mit diesen Werten. Daher kann es auch zu Blooming kommen, wenn man die "analoge Verstärkung" hochjubelt und dann noch ME drauflegt.

Hermann-Josef
Zuletzt geändert von Jossie am Donnerstag 4. Februar 2016, 15:28, insgesamt 10-mal geändert.
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Re: Unschärfe durch ME-Scan in Silverfast 8.8

Beitrag von Andari »

Hmm ok, dann werde ich vorerst wohl doch bei SilverFast bleiben. Sehr interessant was du da unter dem Link gezeigt hast. Alles habe ich auf die Schnelle nicht verstanden aber ich konnte mir ein grobes Bild machen.
Ich denke ich werde wohl vorerst auch bei SilverFast bleiben.

Ah ok, ein einen optischen Defekt hatte ich hierbei nicht gedacht. Ich dachte das muss am Sensor oder eben an der Verrechnung liegen. Gut zu wissen soweit!

Hmm ok, ich hatte schon davon gehört dass diese Testberichte von Filmscanner teilweise fehlerhaft / unzuverlässig sein sollen, aber dass es so 'schlimm' ist, war mir dabei nicht klar.

Ok, ich verstehe nun ungefähr diese Vorgehensweise, aber wie nutze ich das im Falle von B&W-Film? Na klar, in erster Linie ist dieser B&W-Scan einfach ein in Graustufen umgewandelter Farbscan aus R G B. Nur um einen bestimmten CCD anzusteuern, muss ich erst mal wissen, wie stark ein bestimmter Bildbereich der z.B. im Schatten liegt, den ich aufhellen möchte, in meinem B&W Negativ, welcher Farbe entspricht. Weil tatsächlich B&W ist es ja nicht. Ich weiß nicht ob ich mich verständlich ausgedrückt habe, kannst du mir folgen?
Außerdem: Wo verändere ich diese Werte? Macht das Standard-mäßig Sinn, oder nur in bestimmten Situationen? Und wie gehe ich dann beim B&W-Scan am besten vor? Doch erst in Farbe scannen und dann umwandeln? Ich habe bisher SF direkt in 16-Bit B&W speichern lassen.

Ich bekomme im Übrigen folgende Ergebnisse beim Unterschied kein ME und Me.
ME sieht schon deutlich schöner aus, außer in der 100% Ansicht eben, (wegen meinem anfänglichen Problem eben).

Nun weiß ich nicht wie ich weiter vorgehen soll. Sollte ich diese "analoge Verstärkung", wie du es mir erklärt hattest, für künftige Scans in Erwägung ziehen? Wenn ja bleibt wie oben erwähnt die Frage der Herangehensweise?
ME in SF ist eben leider leider seit ich das gesehen habe mit der Verschiebung keine wirkliche Option mehr derzeit ...
Dateianhänge
Mit ME
Mit ME
ME-On_1.jpg (286.03 KiB) 8161 mal betrachtet
Ohne ME
Ohne ME
ME-Of_1.jpg (281.62 KiB) 8161 mal betrachtet
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