Realitische Scan Software Erwartungen

Themen rund um verschiedene Scan-Programme wie SilverFast, NikonScan, CyberView etc.
Forumsregeln
In diesem Forum dürfen keine Beiträge mit gewerblichen Angeboten, privaten Verkaufsangeboten oder Links zu gewerblichen Seiten eingestellt werden.
Antworten
admin
Site Admin
Beiträge: 14
Registriert: Sonntag 3. Februar 2008, 11:00

Realitische Scan Software Erwartungen

Beitrag von admin »

Nach dem Lesen etlicher Beiträge scheinen mir Erwartungen an die Scan Software vorzuliegen, die schlicht nicht lösbar sind. Offenbar wird nicht beachtet, dass ein Bild nicht alleine die Farben des Gegenstandes beinhaltet, sondern auch die Ueberlagerung mit dem Licht bei der Aufnahme, was ev. bei der Reproduktion rauskorrigiert werden muss. Das kann keine Scan Software - denn sie kennt die Lichtsituation der Aufnahme nicht.

Seit 2 Monaten benutzte ich eine Coolscan 5 ED und scanne Negative zu 99%. Am Anfang probierte ich verschiedene Arbeitstechniken bis mir dann klar wurde, dass das Farbjonglierspiel wie im chemischen Labor sich wiederholt - nur halt am Bildschirm. Zwischendurch dachte ich auch mal an andere Scan Software als die von Nikon und installierte Vuescan - mal mit guten mal mit schlechten Resultaten. Dann bin ich der Sache mit Methodik nachgegangen, habe unter anderen Reala 100 Testbilder (Graukeil, MacBeth Colorchecker) bis mit + 9 Blenden Ueberbelichtung erstellt (soviel braucht es, um einen Scanner herauszufordern) und da wurde schnell mal klar, dass die Scan Software und die Hardware zueinander abgestimmt sein müssen:

Vuescan lieferte bei +9 Blenden belichteten Bild unbrauchbare Resultate während mit Nikon-Scan das Resultat noch so gut war, wie in etwa machbar: Eine Verflachtung im Bild, aber rauscharm und einigermassen farbkorrekt. Der Grund dafür war, dass die Nikon SW die Belichtungszeit dramatisch anhob während Vuescan mit normaler Belichtungszeit durchfuhr. Eine Möglichkeit mit Vuescan automatische Belichtung mit Einfluss auf die Scanner-Belichtungszeit zu machen fand ich nicht (habe ich da was übersehen ?)und dabe mich zur Zeit von Vuescan verabschiedet - für mich ist AutoExposure Basics. (Die GAIN Einstellung des Coolscans kann man von Hand machen. GAIN verändert die Belichtungszeit - nicht die Helligkeit der LED's und auch nicht die Verstärkung der Analogkreise).

Die Resultate, die ich nun nach etwa 300 Scans habe sind recht häufig von spektakulärer Qualität - Bilder in Geo etc kaum nachstehend. Dies ist bei Bildern ab Ektar 25 meist der Fall. Bei Consumer Filmen sieht es dann schon problematischer aus; da hilft GEM (bei ISO 100 Stufe 2, bei ISO 200 Stufe 3) beim Rauschen weiter. ICE Staubunterdrückungs ist immer eingeschalten; der Rest ausser punktuellem GEM alles ausgeschalten. Bei Negativen kommt man nicht in den Dichtebereich, wo x16 Multisampling nötig wäre - das braucht es erst ab einem Dichteumfang von etwa D 2,5 und das ist mit Negativen in der Praxis nicht zu erreichen (Der CCD Sensor guter Scanner hat einen Rausch/ Dunkelstrom-Abstand von etwa 3.0 bis 3,3 D, der sich durch 16x Sampling um 0,6 D verbessert. Für Dias - und die können eine Dichte bis D 4,0 haben - sollte man sich deshalb einen Scanner mit 16x Fähigkeit leisten).

So sind Pipette, Gradation, Kontrast, Farbbalance etc die entscheidenden Hebel, die bei jedem Bild INDIVIDUELL angewendet werden müssen - jedes Bild hat seine individuelle Farbtemperatur des Aufnahmelichtes und - siehe erster Abschnitt - dies muss beachtet/ korrigiert werden. Ich korrigiere möglichst viel beim Scannen (der Scanner hat da ein paar Hebel mehr als die Nachbearbeitungs-Software); Feinheiten können noch nachbearbeitet werden - Speicherung in NEF oder TIFF vorausgesetzt.
Johnny
Beiträge: 6
Registriert: Dienstag 5. Februar 2008, 22:20

Re: Realitische Scan Software Erwartungen

Beitrag von Johnny »

admin hat geschrieben: - für mich ist AutoExposure Basics. (Die GAIN Einstellung des Coolscans kann man von Hand machen. GAIN verändert die Belichtungszeit - nicht die Helligkeit der LED's und auch nicht die Verstärkung der Analogkreise).
1.) Was meinst du mit "AutoExposure Basics" ?
2.) Was verstehst du unter GAIN bzw. ich finde beim besten Willen in Nikon Scan keine Funktion die sich "GAIN" nennt.

Könntest du diese Aussagen bitte präzisieren?

Danke
Johnny
Liebe Grüße,
Johnny
yogi
Beiträge: 187
Registriert: Samstag 9. Februar 2008, 19:03

Re: Realitische Scan Software Erwartungen

Beitrag von yogi »

Wer hat das da oben geschrieben? "admin" ?
Nikon LS5000
SF 6.62r5 win XPpro SP3 virtuell (!) Oracle VM
AMD Ryzen 9 3900X 64GB RAM win10pro
Eizo CG247, X-Rite i1 Display, Colormunki Photo
Farbkorrektur Photoshop 5.1, iCorrect EditLab Pro Plugin
SF8 AI, HDR8, HDR6 ungenutzt
Thomas
Beiträge: 72
Registriert: Montag 4. Februar 2008, 07:54
Kontaktdaten:

Re: Realitische Scan Software Erwartungen

Beitrag von Thomas »

admin hat den Beitrag nur verschoben ist neue Forum, siehe hier


Geschrieben von ScanHobby am 10. Februar 2008 08:47:18:

Beitrag ins neue Forum verschoben:

viewtopic.php?f=1&t=17
dirk205
Beiträge: 23
Registriert: Sonntag 22. Februar 2009, 21:31

Re: Realitische Scan Software Erwartungen

Beitrag von dirk205 »

Hallo Scanfreaks,

danke für dieses tolle Forum zum Erfahrungsaustausch aber meine Meinung ist eine andere:
Ein guter alter Diaprojektor macht auch keine individuelle Anpassung an jedes Dia, warum sollte das dann ein (guter) Scanner machen müssen? Bzw. der Besitzer?

> jedes Bild hat seine individuelle Farbtemperatur des Aufnahmelichtes
Richtig, und das soll der Scanner auch beibehalten!! Was ist falsch an einem kalten Morgen im Gebirge? Falsch ist nur, daraus einen sonnigen Mittag zu machen. (Oder umgekehrt.)
Ein anderes Thema sind die fehlerhaften Aufnahmen, dann möchte man ggf. nachbessern oder automatische Hilfe haben. Das soll aber der Fotograf entscheiden.

Außerdem möchte ich daran erinnern, dass auch billige Digitalkameras eine sehr realistische Farbwiedergabe haben können und mein Epson Papierscanner kann das auch. Warum soll das bei Dias/Negativen anders sein?

Ciao
Dirk
Erwin G
Beiträge: 97
Registriert: Dienstag 18. März 2008, 22:08
Wohnort: Mannheim

Re: Realitische Scan Software Erwartungen

Beitrag von Erwin G »

dirk205 hat geschrieben:Hallo Scanfreaks,
Ein guter alter Diaprojektor macht auch keine individuelle Anpassung an jedes Dia, warum sollte das dann ein (guter) Scanner machen müssen? Bzw. der Besitzer?
> jedes Bild hat seine individuelle Farbtemperatur des Aufnahmelichtes
Richtig, und das soll der Scanner auch beibehalten!! Was ist falsch an einem kalten Morgen im Gebirge? Falsch ist nur, daraus einen sonnigen Mittag zu machen. (Oder umgekehrt.)
Dirk
Hallo Dirk,
an den Ausführungen des Autors ist schon etwas Wahres dran:
1. Er spricht hier von Farbnegativen und nicht von Farbdias. Filme nehmen das Licht und die herrschende Farbtemperatur korrekt auf, während das menschliche Gehirn beim Sehen laufend einen Farbabgleich vornimmt und mit den Erinnerungen korrigiert. Diese Korrekturmaßnahmen, die das Gehrin unbewusst durchführt, muss der Farblaborant und der Bildbearbeiter feinfühlig vornehmen. Eine Automatik kann das selten 100%ig ersetzen, bzw. nur, wenn die Farbtemperatur mit den Scanparametern übereinstimmt.
2. Der Diaprojektor gibt die Dias in der Tat mit einer Farbtemperatur von ca. 3400° Kelvin wieder, wie eben das Licht einer Halogenlampe emittiert. In der Projektion werden Farbstiche viel weniger wahrgenommen, weil das menschliche Gehirn mangels Vergleichbarkeit die Farbstiche "herausrechnet".

Insofern darf bei der Farbkorrektur ein kalter Morgen im Gebirge schon eine kühle Anmutung haben, aber vielleicht nicht so krass, wie der Film sie wiedergibt, um als glaubwürdig und natürlich empfunden zu werden.
Gruß
Erwin
wus
Beiträge: 3
Registriert: Montag 30. März 2009, 22:56

Re: Realitische Scan Software Erwartungen

Beitrag von wus »

Das Thema Farbstich verursacht durch zu hohe oder zu niedrige Farbtemperatur des Lichts mit dem das Motiv fotografiert wurde interessiert mich sehr. Ich habe mir schon öfters mal einen "Farbtemperaturegler" in der Scanner- oder notfalls auch in der Bildbearbeitungssoftware gewünscht. Von Hand eine Korrektur einzustellen gelingt mir oft nicht wirklich gut.

Wenn ich mal von "natürlichem" Licht im Sinne eines schwarzen Strahlers ausgehe dann bedeutet höhere oder niedrigere Farbtemperatur doch nur dass das Licht mehr Blau- oder mehr Rot-Anteile hatte, ansonsten aber ein gleichmäßiges Spektrum. Auf http://blogs.discovermagazine.com/badas ... ckbody.jpg kann man recht schön sehen dass die Blau- und Rot-Anteile bei 6000K recht ausgeglichen sind, bei 7500K blau, bei 4500K dagegen rot deutlich stärker vertreten sind.

Zumindest die Farbverschiebungen die durch derartiges Licht verursacht wurden müssten sich meiner Meinung nach gut rausrechnen lassen. Gibt's da nichts was einfach anwendbar ist?

Mir ist schon klar dass Farbstiche des Lichts mit dem die Aufnahme gemacht wurde verschiedenste Ursachen haben können, z.B. die ungleichmäßigen, oft lückenhaften Spektren von Leuchtstoffröhren. Sowas rauszurechnen wird immer etwas Knowhow und Fingerspitzengefühl erfordern, vielleicht auch nicht immer ganz gelingen.

Aber zumindest gut bekannte Farbstiche wie die durch unterschiedliche Farbtemperatur verursachten müssten sich eigentlich gut rausrechnen lassen.

Kann mir jemand einen Tipp geben?
Antworten