Hallo,
Tom 3 hat geschrieben: ↑Freitag 7. Februar 2020, 13:28
Bekanntermaßen produzieren die meisten Filmscanner für Amateure viel zu viele Pixel für eine Datei, obwohl die enthaltenen Bildinformationen mit weniger dargestellt werden könnten.
Mit anderen Worten, es ist eine höhere Abtastrate erforderlich als der tatsächlichen Auflösung entspricht. Zwei Beispiele finden sich
hier. Wobei das Problem hauptsächlich bei Flachbettscannern existiert. Ein guter Filmscanner sollte auf 80%-90% der nominellen Auflösung kommen.
Tom 3 hat geschrieben: ↑Freitag 7. Februar 2020, 13:28
Muss man manuell mit Photoshop die Bildgröße nach Eingabe eigener Vorgaben herunterrechnen oder gibt es eine schlaue Software, welche die Pixelmenge automatisch so weit reduziert, dass die Bildinformationen vollständig erhalten bleiben, aber überflüssige Pixel verschwinden?
"Überflüssig" ist vielleicht nicht ganz der richtige Ausdruck, denn man kann keine Pixel isolieren, die man weglassen könnte. Das Signal ist überabgetastet und man kann Pixel zusammenfassen (mitteln bzw. allg. interpolieren). Ich wüsste nicht, wie das automatisch gehen sollte, denn einem Scan kann man per se die tatsächliche Auflösung nicht (unbedingt) ansehen. Am verlässlichsten ist das, was ich in obigen Beispielen gezeigt habe: Tatsächliche Auflösung als Funktion der Abtastrate messen und dann den
Binning-Faktor bestimmen, der der tatsächlichen Auflösung entspricht. Das muss man für einen Scanner nur ein Mal machen. Aber u.U. kann man noch stärker binnen, wenn das Original nicht mehr an Information her gibt, d.h. die Auflösung nicht dem Original angepasst ist (Auflösung des Filmmaterials gefaltet mit der Auflösung der Kamera-Optik). Aber dies kann man nur an Hand einer repräsentativen Stichprobe von Scans ermitteln und muss den Binning-Faktor bei anderem Bildmaterial erneut bestimmen. Eine gute Zusammenstellung zum Thema Auflösung findest Du
hier in den Artikeln von H.H. Nasse.
Aber so ganz wird man die "überschüssigen" Pixel nicht los, ohne Auflösung zu verlieren. Beispiel meines Flachbettscanners, gescannt mit 4800 ppi ergibt eine Auflösung von etwa 2600 ppi (B-Kanal, links). Man könnte also meinen 1.85 binnen zu können (55% in PS). Das Ergebnis damit ist aber deutlich schlechter als im Original (Mitte). Binne ich dagegen nur mit 1.33 x 1.33 (75%) so ist die Auflösung noch fast so gut wie im Originalscan (rechts):
- Binning_Bestimmung.jpg (83.14 KiB) 2375 mal betrachtet
Ich gewinne ohne Auflösungsverlust also lediglich einen Faktor 1.8 statt einem Faktor 3.4 an Pixelzahl (=Dateigröße). Der Grund liegt darin, dass jede Binning-Operation mit einer Glättung verbunden ist.
Hermann-Josef