Was passiert bei Bildschirmkalibrierung beim Rechnerstart?

Fragen/Themen aus den Gebieten Scannen, Bildbearbeitung, Farbmanagement etc.
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Jack
Beiträge: 7
Registriert: Donnerstag 7. Februar 2008, 09:30

Was passiert bei Bildschirmkalibrierung beim Rechnerstart?

Beitrag von Jack »

Hallo Kollegen,
habe mir Spyder3Pro gekauft und damit meinen 21" Flachbildschirm kalibriert. Hat alles wunderbar geklappt, in einer halben Stunde war alles vorbei. Jedesmal wenn ich jetzt meinen Rechner starte, erscheint ein kleines Fensterchen und irgendwelche Daten werden auf die Grafikkarte geladen. Da passiert irgendwas im Autostart-Ordner. Kann mir jemand sagen, warum bei jedem Rechnerstart irgendwelche Aktionen notwendig sind? Schließlich wurde doch ein Farbprofil erzeugt, das in der Systemsteuerung eingetragen wurde, und da sollte es doch drin bleiben.
Jack
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yogi
Beiträge: 187
Registriert: Samstag 9. Februar 2008, 19:03

Re: Was passiert bei Bildschirmkalibrierung beim Rechnerstart?

Beitrag von yogi »

Zitat aus http://foto.beitinger.de/


Wenn Sie sich ins Farbmanagement eingearbeitet haben und die Funktionsweise eines Monitorprofils kennen,
werden Sie (wie ich anfangs auch) über eine Ungereimtheit stolpern, die sowohl bei ColorPlus/Spyder als auch bei
softwarebasierten Anwendungen wie AdobeGamma auftritt: Obwohl das Monitorprofil bekanntlich nur innerhalb
farbmanagement-fähiger Anwendungsprogramme (!!!) zur Anwendung kommt, bemerken Sie bereits unmittelbar nach
der Prozedur eine Veränderung der gesamten Systemfarben und -helligkeit. ColorPlus zeigt die Unterschiede sogar
anhand eines Vorher-Nachher-Bildschirms, ohne dessen Bedeutung zu erklären. Das ist zunächst verwirrend und
führt manchen Anwender zur der irrigen Idee, sein gesamtes System sei jetzt kalibriert und die Farben seien ab jetzt
verbindlich.
Ich will diese Ungereimtheit hier aufklären. Der Hersteller von ColorPlus hat sich nämlich entschlossen, zwei
Stufen der Kalibrierung vorzunehmen. Streng genommen ist die erste Stufe eine "Kalibrierung", die zweite Stufe
eine "Profilierung". Die beiden Stufen sehen so aus:

1.Bei jedem Systemstart wird über die Autostart-Gruppe ein Hilfsprogramm namens "ColorVisionStartup"
gestartet, das eine Korrektur innerhalb der Grafikkarte bewirkt: Hierbei werden Weißpunkt und
Monitorgamma justiert (Weißpunkt auf 6500 Kelvin und Gamma auf 2,2). Der Monitor-Farbraum, d. h. die Definition der gesättigten Farbtöne, bleibt dabei noch unverändert. Die Anzeige von Farben ist dann - trotz
der Veränderungen - noch unverbindlich. (!)
2. Auf Basis der neuen Weißpunkt- und Gammaeinstellungen wird ein Monitorprofil erstellt (also die
Monitorfarben in Bezug zum CIE-Farbraum ausgemessen) und als Standardprofil unter Windows eingetragen.
Mit Hilfe dieses Monitorprofils können farbmanagement-fähige Anwendungen (z. B. Photoshop) die Farben
korrekt auf die Monitordarstellung umrechnen - abhängig vom benutzten Arbeitsfarbraum. Erst dann (!) ergibt
sich eine verbindliche Farbwiedergabe.

Nun mag man über den Sinn dieser 2 Stufen streiten. Man könnte ja auch die Systemfarben unangetastet lassen und
die nötigen Korrekturen ausschließlich übers Monitorprofil machen. In der Praxis hat die 2-stufige Vorgehensweise
jedoch etliche Vorteile; nicht umsonst hat sie sich auch im professionellen Umfeld durchgesetzt. Durch die
systemweite Festlegung des Weißpunktes muß man sich nicht dauernd umgewöhnen und kann die Farbneutralität im
Vergleich zum Rest des Systems besser beurteilen. Durch die Festlegung des Monitorgammas haben gängige Fotos
auch ohne aktives Farbmanagement schon mal die korrekte Helligkeit; solange z. B. kaum ein Browser
Farbmanagement unterstützt, ist das sehr sinnvoll.
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Jack
Beiträge: 7
Registriert: Donnerstag 7. Februar 2008, 09:30

Re: Was passiert bei Bildschirmkalibrierung beim Rechnerstart?

Beitrag von Jack »

Also was Spyder3Pro da beim Rechnerstart macht ist schon sehr hilfreich und hilft meiner Meinung nach in allen Anwendungsprogrammen, ist mir eigentlich schon ausreichend, ICC-Profil hin oder her.

Aber jetzt wirds interessant: Habe das ICC-Profil im Systemverzeichnis gelöscht, und siehe da, Spyder kann nicht mal mehr die normale "Kalibrierung" (Zitat Yogi) durchführen. Es braucht also das ICC-Profil anscheinend.
Jack - the best
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