DD5000: Cyberview vs. SilverFast vs. PostRoutinen

Fragen/Themen zu Reflecta-Filmscannern
Forumsregeln
In diesem Forum dürfen keine Beiträge mit gewerblichen Angeboten, privaten Verkaufsangeboten oder Links zu gewerblichen Seiten eingestellt werden.
Antworten
peterlustig
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 16. Februar 2011, 12:58

DD5000: Cyberview vs. SilverFast vs. PostRoutinen

Beitrag von peterlustig »

Hallo liebes Forum,

habe mir den DirectDia 5000 zugelegt, zusammen mit der Silverfast Ai 6.6, da ich nach erster kurzer Recherche davon ausgegangen war, dass damit deutlich bessere Ergebnisse zu erzielen sind als mit Cyberview (wird so auch z.B. hier http://www.filmscanner.info/FragenRefle ... SilverFast beschrieben).

Jetzt, da ich den Scanner in Betrieb nehmen will, die Software installiert habe, und mich ein wenig einlese, lese ich an verschiedenen Stellen (z.b. auf in einer Beschreibung auf dieser Website http://www.jostark.de/ oder hier viewtopic.php?f=7&t=26494, dass Silverfast nicht unbedingt zu besseren Ergebnissen führt als Cyberview.

Und da die Verwendung von Silverfast ja nicht so ganz trivial zu sein scheint, mache ich mir das Leben vielleicht einfacher, wenn ich es mit Cyberview durchführe. Zumal mich verwundert, dass Silverfast ja gar kein ICE nutzen kann?
Zuletzt: sind die Farbkorrektureeinstellungen u.ä. eigentlich überhaupt hardwarebasiert, also macht es einen Unterschied, ob ich die in der Scansoftware durchführe, oder im Postprocessing?

Ansonsten sollte es ja deutlich schneller sein, wenn ich einfach mit den Grundeinstellungen Scans in maximaler Auflösung und Farbtiefe durchführe und in tiff abspeichere, und entsprechende Anpassungen dann in der Software vornehme, in der ich mich auskenne (z.B. Lightroom oder Photoshop -- da kann ich ja ebenfalls im Batchbetrieb arbeiten).

Wozu ratet Ihr mir?
a) Verwendung Silverfast vs. Cyberview, insb. unter Abwägung der Verwendbarkeit von ICE / Staubentfernungstechnologien
b) Anwendung von Farboptimierung innerhalb der Scansoftware vs. in LR oder Photoshop

Besten Dank im voraus für jede Antwort!
Joe
Beiträge: 2183
Registriert: Montag 4. Februar 2008, 06:31
Kontaktdaten:

Re: DD5000: Cyberview vs. SilverFast vs. PostRoutinen

Beitrag von Joe »

Wie Du ja schon erwähnt hast steht zu dem Thema schon einiges auf meiner Webseite www.jostark.de

Da findest Du ja auch Anleitungen zu CyberView und Silverfast - dort sollte auch stehen wie in CyberView iSRD (= mit ICE vergleichbare Funktion in Silverfast) angewendet wird. (Anm.: ich bin ja mehr der CyberView Spezialist).

Im Prinzip führt z.B. Scannen mit CyberView und Nachbearbeitung mit IrfanView in vielen Fällen zu fast identischen Ergebnissen wie Silverfast. Ich finde den Workflow mit CyberView und Nachbearbeitung einfacher.

Silverfast ist nach meinen Erfahrungen in wenigen Fällen (z.B. dunkle Unterwasseraufnahmen) besser. Ebenso unter Umständen wenn man die IT8-Kalibrierung verwendet - man hat "schneller gute Ergebnisse".

Der "Königsweg" wäre scannen mit Silverfast im RAW-Modus und anschließend "entwickeln" mit Silverfast HDR - das ist aber:

a) am teuersten
b) am zeitaufwändigsten

Wenn Du schon Silverfast hast: mach einfach einen Test mit 5 - 10 Dias und vergleich das mit CyberView + Autkorrektur in IrfanView.

NS: und in meinem letzten Test hat VueScan am besten abgeschnitten ;) http://www.jostark.de/Scannner_Windows7.htm
peterlustig
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 16. Februar 2011, 12:58

Re: DD5000: Cyberview vs. SilverFast vs. PostRoutinen

Beitrag von peterlustig »

Hallo Joe,

wow, vielen Dank für diese rasche Antwort!
Klar, Deine Meinung zu dem Thema kannte ich ja bereits ;-) Habe mich gestern abend mal hingesetzt und in Silverfast eingearbeitet, und ein halbes Magazin gescannt. Am WE werde ich es dann einmal mit Cyberview probieren.

Die gestrigen Ergebnisse sind eigentlich ganz gut. Haben zwar einen ganz leichten grünen Farbstich, aber das lässt sich ja auch mit einer passenden Softwarelösung relativ einfach entfernen (irfanview lasse ich da allerdings lieber nicht ran, weil ich nicht destruktiv arbeiten möchte -- Ziel ist es, eine finale digitale Sicherung zu erstellen und dann die vielen Diamagazine zu entsorgen; also setze ich auf Tiff mit maximaler Farbtiefe und nehme Bearbeitungen ausschließlich non-destruktiv vor).

Allerdings möchte ich bezüglich der Scaneinstellungen noch einmal grundsätzlich fragen: lohnt es sich denn bzgl. der final erreichbaren Biildqualität (lassen wir die Einschätzung bzgl. was mehr Aufwand/der effizientere Weg ist einmal außen vor), mehr Arbeit in die Einstellung der Scan-Software zu stecken, oder ist es eigentlich egal, ob ich die Farbkalibrierung mittels Silverfast/Cyberview mache, oder erst im Nachhinein mittels z.B. Lightroom oder Photoshop? Andersherum: passiert da mit dem Bild/Scan irgendetwas anderes, ob ich z.B. die Gradationskurven im Silverfast ändere, oder erst im Nachhinein in Photoshop? Wenn ich eine stärkere Verfärbung habe wird vermutlich bei nachträglicher Anpassung in PS/LR die Spreizung in den betroffenen Farbkanälen ein wenig hoch, und eine Adjustierung bereits in der Scansoftware würde ggf. zu feineren Farbabstufungen führen?

Bin halt unsicher, wieviel Arbeit ich überhaupt in des Vorjustieren der Scansoftware stecken soll. Mit LR / Photoshop kenne ich mich ganz gut aus, und da kann ich dann ja auch per Batch/Aktionsbearbeitung je Magazin relativ schnell einen Farbstich bereinigen.

Viele Grüße, Peter
Joe
Beiträge: 2183
Registriert: Montag 4. Februar 2008, 06:31
Kontaktdaten:

Re: DD5000: Cyberview vs. SilverFast vs. PostRoutinen

Beitrag von Joe »

Vorab noch mal was grundsätzliches: ist der Bildschirm kalibriert? Das ist die Grundvoraussetzung - sonst macht der Rest keinen Sinn.

Wenn Du nicht zu viele unterschiedliche Filmsorten hast und entsprechend viele IT8-Targets benötigst würde ich an Deiner Stelle mit Silverfast inkl. IT8-Kalibrierung scannen, hier auch schon die wichtigsten Einstellungen vornehmen. Falls dann noch notwendig den Feinschliff mit Photoshop vornehmen (ich gehe von der Vollversion aus, nicht Elements). PS kann ja die Farbprofile auswerten (die mit der IT8-Kalibrierung in die TIF eingebettet werden).

NS: nur so am Rande: mit den entsprechenden PlugIns kann auch IrfanView verlustfreie jpg und tif Bearbeitung
cleaner
Beiträge: 13
Registriert: Freitag 17. September 2010, 21:19

Re: DD5000: Cyberview vs. SilverFast vs. PostRoutinen

Beitrag von cleaner »

Hallo Joe,

die Aussage in einer deiner vorigen Antworten kann ich nicht ganz teilen. SilverFast HDR ist zwar sicherlich die teuerste SilverFast Lösung, aber nicht die zeitaufwändigste.
Da der Scan im RAW Format keine unterschiedlichen Einstellungen verlangt, kann man eigentlich alle Magazine hinereinander scannen, ohne sich groß darum kümmern zu müssen.
Bei Verwendung der passenden Magazine geht das auch sehr gut (ich hatte bei 100 Magazinen keinen einzigen Klemmer).
Derweil kann man in aller Seelenruhe die fertig gescannten Bilder bearbeiten, ohne Wartezeiten auf Preview Scans. Und wenn man Probleme feststellt, kann man die Bearbeitung jederzeit wiederholen ohne wiederholtes Scannen und ohne Wartezeiten. Man braucht halt nur viel Plattenplatz :cry:

Zur Verwendung der IT8 Targets wird hier im Forum immer die Meinung vertreten, man braucht für jede Filmsorte ein eigenes Target. Der SilverFast Service sieht das ganz anders:
http://forum.silverfast.com/post27224.html#p27224
Was mir eigentlich auch logisch erscheint. Die Kalibrierung soll dafür sorgen, dass der Scanner Farben so wiedergibt, wie sie auf dem Filmmaterial vorliegen und nicht die individuelle Farbwiedergabe bestimmter Fimtypen kompensieren. Der Korrekturwert für einen bestimmten Farbwert wird dabei immer dann angewendet, wenn dieser Farbwert auf dem Filmmaterial auftritt, unabhängig davon ob es sich dabei z.B um einen Kodak Film oder eienn Fuji Film handelt (mit Ausnahme von Kodachrome).
Joe
Beiträge: 2183
Registriert: Montag 4. Februar 2008, 06:31
Kontaktdaten:

Re: DD5000: Cyberview vs. SilverFast vs. PostRoutinen

Beitrag von Joe »

Ist doch immer wieder schön das es unterschiedliche Meinungen gibt ;)

Zeitaufwand: wenn ich beim Scannen in 5 Minuten schon alles so eingestellt habe das es "für meine Zwecke ausreichend ist" spare ich die komplette Zeit für die Nachbearbeitung mit HDR

IT8-Kalibrierung: die Aussage im Forum überrascht mich total, bisher habe ich seitens Lasersoft eine solche Aussage noch nie gehört. Die widerspricht auch jeglicher Literatur (sei es z.B. hier über den Link Scanner-Testberichte oder ausführlicher Abhandlungen zu dem Thema z.B. in der macLife). Es widerspricht auch vollkommen meinen Praxis-Erfahrungen: Beispiel: Kalibrierung mit dem mitgelieferten Kodak IT8-Target, Dias sind Fuji - Ergebnis ist mit der Kalibrierung unbrauchbar und erheblich schlechter als ohne. Mit dem richtigen Fuji Target ist das Ergebnis mit Kalibrierung hingegen in Ordnung.

Warum sollte es sonst im übrigen auch die unterschiedlichen IT8-Targets geben? Das würde dann ja keinen Sinn machen.

Ich werde aber bezüglich der Aussage noch mal Kontakt zu Lasersoft aufnehmen.
Antworten