Projekt: Fotoarchiv eines Hobbyfotografen digitalisieren

Fragen/Themen aus den Gebieten Scannen, Bildbearbeitung, Farbmanagement etc.
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MPW
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Registriert: Mittwoch 6. Oktober 2010, 19:23

Projekt: Fotoarchiv eines Hobbyfotografen digitalisieren

Beitrag von MPW »

Hallo zusammen,

ich beschäftige mich derzeit damit, wie ich meinem Vater helfen kann, sein privates Fotoarchiv zu digitalisieren.

Zur Aufgabe:

Es sollen in 3000-4000 dpi ca.

5000-6000 Dias (gerahmt)
4000-5000 Kleinbild-Negative (leider in Streifen)
und ca. 100-200 alte Kleinbildfilme in Negativ-Rollenform

digitalisiert werden.

Natürlich würde ich hier nicht posten, ohne vorher ein bisschen recherchiert zu haben.

Zunächst dachte ich, der Reflecta DigitDia 5000 wäre das non-plus-ultra. Jedoch ging es da zunächst um Dias. Mit den Kleinbildfilmen kommt der nicht klar, oder gibt es da einen Aufsatz? Konnte keinen finden.

Ein Scanner der nur einzelne Bilder scannen kann kommt auf Grund der Menge natürlich nicht in Frage. Da wird man ja verrückt bei :-)

Frage: Gibt es einen Scanner mit mittlerer-guter Qualität der zumindest die Dias und die Kleinbild-Negativ-Filmstreifen automatisiert verarbeiten kann? Der Nikkon sl-5000 ist mir inklusive Aufsatz zu teuer. Ich denke ein Aufsatz für die begrenzte Anzahl an Filmrollen lohnt sich nicht. Diese sollte man dann weggeben.

Ich konnte leider keinen Scanner finden, der diese (entgegengesetzte Aufgabe) kombiniert.

Und: Wie viel MB muss man für ein Dia in 3000 dpi ca. im Schnitt rechnen? Dachte mir, ich kaufe einzwar 2 große USB-Platten und speichere alles direkt doppelt ab.

Wäre dankbar für ein paar Tipps. Ich habe auch schon überlegt, die große Menge einmalig wegzugeben und dann weitere anfallende Sachen mit einem Einzelscanner zu scannen. Aber dort komme ich rechnersich auf 2.500 € ca. Denke das schafft man vielleicht doch günstiger, zu mal auch ein Scanner für weitere anfallende Dias praktisch wäre.

Gruß
MPW
Joe
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Registriert: Montag 4. Februar 2008, 06:31
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Re: Projekt: Fotoarchiv eines Hobbyfotografen digitalisieren

Beitrag von Joe »

Was möchtest Du/Ihr denn investieren:

a) wie hoch ist der Etat für den/die Scanner
b) nicht zu unterschätzen wieviel Zeit möchtet Ihr investieren

Das schöne am DigitDia: man schiebt da ein 50er oder 100er Magazin rein, startet das Scannen und der werkelt vor sich hin ohne das man was tun muss.

Ein DigitDia läßt sich i.d.R. sehr gut gebraucht kaufen/verkaufen - ohne nennenswerten Verlust also. Negative kann der DigitDia auch in sehr guter Qualität - Nachteil man muss die Streifen zerschneiden und die Negative rahmen. Mit einem Schneidegerät, Hamafix Rahmen und Rahmungsgerät ca. 5 Minuten für einen 36er Film.

Alternative: wenn die Negative noch in Streifen sind kann man einen zweiten Scanner dafür nehmen, mit automatischem Einzug. Ein Streifen muss da meist mind. 3 Bilder haben um "sauber vearbeitet" zu werden. Rollen können oft bis 36 oder 40 Bilder haben. Hier ist der Zeitaufwand bes. bei Streifen schon intensiver als beim Digitdia. Als Scanner kommen z.B. Reflecta ProScan 7200 oder RPS 7200 in Frage; für Dias sind die allerdings weniger bzw. vor allem bei den genannten Mengen nicht geeignet.

Beides, also Dias (4 Stück) und Negative (max. 12 Stück) kann der Canon CanoScan 9000 in guter Qualität (siehe auch Testbericht auf meiner Webseite http://www.jostark.de). Bei den genannten Mengen halte ich das aber für zu Arbeitsintensiv. Aber trotzdem ist der Canon evtl. eine preiswerte Lösung um sich mit der Materie vertraut zu machen (Straßenpreis ca. 200 Euro = da kann man nicht viel falsch machen).

Allgemein: handelt es sich bei den genannten Mengen handelt schon um "ausgewählte" oder noch um "alles was da ist"? Ich kenne es so das "nach Durchsicht" oft eine recht geringe Menge übrig bleibt ;)

Sonstiges: bei 3600 dpi benötigt ein Bild ca. 4 - 7 MB im JPG Format.

NS: in allen Fällen solltet Ihr auch genug Zeit zur Einarbeitung einplanen. Scannen muss man lernen! Vor allem wenn man unterschiedliches Material aus mehreren Jahrzehnten hat.
MPW
Beiträge: 4
Registriert: Mittwoch 6. Oktober 2010, 19:23

Re: Projekt: Fotoarchiv eines Hobbyfotografen digitalisieren

Beitrag von MPW »

Hallo,

vielen Dank für deine Antwort und die Vorschläge!

Also die genannten Mengen sind schon die geschätzt ausgewählten. Die Rohmenge beträgt ca. 20.000 Dias und Negative.

Das Filmstreifen à 3-4 Fotos ziemlich zeitintensiv sind, habe ich auch schon gelesen. Leider.

Gibt es denn keinen Scanner der sagen wir einen ganzen Stafel dieser Negativ-Streifen wie ein Papierscanner mit automatischen Einzug scannen kann?

Wie groß sind die Qualitätsunterschiede zwischen dem Canon (200 €) und dem Reflect (1500 €). Liegt der Preisunterschied an der Automatik oder auch in der Qualität?

Das Budget geht nach der Devise, so wenig wie möglich, so viel wie nötig:-).

Gruß
MPW
Joe
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Re: Projekt: Fotoarchiv eines Hobbyfotografen digitalisieren

Beitrag von Joe »

- welcher Reflecta kostet 1500? Der DigitDia 5000 kostet so ca. 1000 Euro. Oder hast Du gleich die Kosten für beide zusammengerechnet?

- der Canon kann auf einen Schlag max. 12 Negative = das spart schon mal Zeit

- die genannten Reflecta haben einen Einzug für 3 - max. 40er Negativstreifen

Es gibt keinen Scanner in den man "ein Stapel Negative" einlegen kann.

Die Qualität der echten Filmscanner ist besser. Bis zu einem Ausdruck von 13 x 18 (wohl auch bis A4) und bei Betrachtung bis Full-HD am PC-Monitor oder TV sind aber kaum Unterschiede zu sehen (siehe Beispiele auf meiner Webseite).

Ich kann Dir anbieten ein paar Deiner Dias/Negative mit dem Canon 9000F und dem DigitDia 5000 zu Scannen - dann kannst Du Dir selbst ein Bild davon machen ob Dir die Qualität des Canon ausreicht. Details sollten wir dann per E-Mail klären - die E-Mail Adresse findest Du unter Feedback auf meiner Webseite.
MPW
Beiträge: 4
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Re: Projekt: Fotoarchiv eines Hobbyfotografen digitalisieren

Beitrag von MPW »

Hallo,

Danke für das Angebot! Ggf. komme ich darauf zurück.

Also laut amazon kostet der Reflecta DigitDia 5000 + Silverfast Ai 1500 €. Dass amazon nicht mehr das Maß der Dinge ist, ist klar. Es gibt ihn auch schon ab 1300 €.

Ich habe gelesen, dass um SilverFast nichts herumgeht. Oder welche Software nutzt du? Habe auf youtube gesehen, dass Silverfast direkt in der Lage ist, die Bilder in Einzelbilder zu zerschneiden.

Ich denke vielleicht macht folgende Kombination Sinn:

Reflecta DigitDia 5000 mieten, die 5000 Dias auf einen Schwung scannen. (150 € für 2 Wochen)
Und dann den Canan CanoScan 5000F kaufen (gibt ihn ab 170 € habe ich recherchiert).

Dann ist man so bei 300-350 €. Was denkst du dazu?

Gruß
MPW
Joe
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Re: Projekt: Fotoarchiv eines Hobbyfotografen digitalisieren

Beitrag von Joe »

Silverfast = ist ganz sicher keine schlechte Software aber:

a) solltest Du da ausreichend Zeit für die Einarbeitung einplanen - Silverfast ist sehr komplex und entsprechend "schwer zu lernen"
b) führt Scannen mit CyberView und Nachbearbeite (z.B. mit IrfanView im Automatik-Betrieb) in vielen Fällen zu Ergebnissen die von denen mit Silverfast nicht zu unterscheiden sind.

Ausreichend Beispiele dazu solltest Du auf meiner Webseite finden.

Scanner leihen: da solltest Du ca. 8 Stunden einplanen um Dich mit dem Gerät, der Software und den verschiedenen Einstellungen vertraut zu machen. Wenn Du das dann im Griff hast solltest Du je Dia 3,5 Minuten einplanen = bei 5000 Dias sind das ca. 290 Stunden reine Scanzeit.

Für das Projekt solltes Du also ca. 3 - 4 Wochen einplanen. (Wenn alles ohne größere Probleme läuft)

Canon - meinst Du da wirklich den 5000F oder den 9000F?

Wenn Du Dir den ohnehin zulegen möchtest solltest Du das als erstes machen, wenn es mit den Dias zu umständlich ist kannst Du immer noch einen DigitDia 5000 leihen (oder gebraucht/neu kaufen und wieder verkaufen).
MPW
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Re: Projekt: Fotoarchiv eines Hobbyfotografen digitalisieren

Beitrag von MPW »

Hallo nochmal,

dass Irfanview auch geht, ist eine sehr gute Neuigkeit. Das spart sehr viel Geld! Auch wenn ich normalerweise Linux nutze, benutze ich die Software sehr gerne. Hm, bei der Nutzungsdauer ist kaufen natürlich dann doch günstiger.

Also dann kann man das schonmal so festhalten, werde mir einen Reflecta DigitDia 5000 anschaffen. (Hatte im Bezug auf's Leihen auch schon überlegt, ob man zwei benutzt, aber das kann man immer noch sehen. Zumal mein Vater jetzt gesagt hat, dass vielleicht doch die ganzen 19-20.000 Dias gescannt werden sollen.

Hatte natürlich vom Canon 9000F geredet. Wobei man dies auch wieder über den Haufen werden kann, da mein Vater es doch als "einmalige Sache" betrachtet und eigentlich ist das auch logisch. Niemand fotografiert heute mehr analog.

Neuer Plan ist also:

Reflect DigitDia 5000 kaufen (ohne Silverfast)
scannen und verkaufen,
dann Reflecta ProScan 7200.

Letzte Frage: Arbeitet letzerer auch mit Irfanview zusammen? Insbesondere das automatische Auseinanderschneiden ist da natürlich wichtig. Oder kann der Scanner das Hardwaremäßig? (also nicht die Filmstreifen, sondern die gescannten Bilder :-) )

Vielen Dank für die guten Tipps!

Gruß
MPW
Joe
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Re: Projekt: Fotoarchiv eines Hobbyfotografen digitalisieren

Beitrag von Joe »

Es wird immer eine Datei je Bild erzeugt = bei einem 4er Negativstreifen erhälst Du automatisch für Dateien. Dazu brauchst Du keine weiteres Software.

IrfanView kann anschließend falls notwendig im Batch-Betrieb verwendet werden um alle Dateien in einem Verzeichnis zu bearbeiten.
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