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Scanner-Kaufberatung - einfache Bedienung

Verfasst: Montag 4. Oktober 2010, 22:14
von Sunny
Hallo,

meine Mutter wünscht sich einen Diascanner zum Geburtstag, um die alten (glasgerahmten) Bilder meines Vaters einzuscannen.
Ganz wichtig ist, dass das Teil einfach zu bedienen ist, denn sonst sitze ich am Ende da und scanne zich Dias - und darauf habe ich nicht wirklich Lust und auch keine Zeit dafür.
Die Alternative, die Dias wegzugeben, kommt nicht in Frage, da sie die guten Stücke nicht aus der Hand geben will.

Computer ist vorhanden, wenn das scannen (und vielleicht vorher anschauen?) aber auch ohne Computer funktioniert, ist das ein Plus.

Preis: bis ca. 300,00 Euro.
Danke.

Re: Scanner-Kaufberatung - einfache Bedienung

Verfasst: Montag 4. Oktober 2010, 23:47
von Brainbug
Also als Vorschau scannen ohne PC dürfte schwierig werden. Gibt so ganz billige (und schlechte) Geräte die supereinfach direkt das Bild auf SD-Karte speichern, die man über Fernseher oder DVD-Player etc. abspielen könnte. Dann kann ma aber genausogut den Projektor aufbauen und mit Digicam von der Leinwand abknipsen.

Eigentlich wollte ich dich nach einem der wichtigsten Kriterien fragen: Wieviele Dias sind zu scannen?
Die Qualität wird sich dann aus der Preisbeschränkung ergeben.

Wenn es nicht so viele Dias sind, dann würde ich dir zu einem Canon Canoscan 9000 F raten. Das ist ein Flachbettscanner der auch anderweitig vielseitig einsetzbar ist und eine Durchlichteinheit hat, in die immer einige Dias eingelegt werden können. Kostenpunkt ca. 200€
Bei vielen (tausenden) Dias wird das aber zur langfristigen Beschäftigungstherapie.

Bei vielen Dias sollte es ein Magazinscanner sein, mit dem ein ganzes Diamagazin automatisch gescannt wird. Die kosten aber viel mehr als 300 €.
Allerdings werden die auch gebraucht mit gutem Preis gehandelt.
Daher würde ich einen Reflecta Digitdia 5000 (ohne Silverfast) kaufen (ca. 900 €), die Dias so schnell wie möglich scannen, um den Scanner mit dem Hinweis auf Restgarantie an der Bucht für mind. 600 € wieder zu verkaufen. So kommst du mit den 300 € auch hin.
So habe ich unter anderem auch die Dias meines Vaters gescannt.
Beide Scanner haben eine Infrarot Staub ud Kratzererkennung/ -korrektur (ICE). Darauf würde ich nicht verzichten.

Sind die Dias deiner Mutter mit Glasrahmen? Die sind nämlich besonders problematisch (klemmen öfters oder sind einfach zu dick).
Schwarz-Weiß-Bilder? Belichtungsmäßig schwierig.

Grüße, Arno.

Re: Scanner-Kaufberatung - einfache Bedienung

Verfasst: Dienstag 5. Oktober 2010, 06:31
von Joe
Ich schließe mich meinem Vorredner an - mit der Ergänzung das bei glasgerahmten Dias nur der Canon 9000F oder ähnliche Geräte bleiben. Glasgerahmte Dias sind immer recht problematisch - da empfiehlt es sich fast die umzurahmen. Leider kenne ich da momentan keinen preiswerten Anbieter mehr der das macht.

In Magazin-Scannern sind glasgerahmte Dias oft problematisch bis nicht vearbeitbar.

Re: Scanner-Kaufberatung - einfache Bedienung

Verfasst: Dienstag 5. Oktober 2010, 10:02
von Woscha
...noch ein - nicht unwesentlicher - Punkt bei der Überlegung zur Anschaffung: Hat Deine Mutter (Grund)Kenntnisse in der Bildbearbeitung? Falls nicht, könnte die Freude am geschenkten Scanner sehr schnell hinüber sein...

Gruß, Woscha.

Re: Scanner-Kaufberatung - einfache Bedienung

Verfasst: Dienstag 5. Oktober 2010, 15:36
von Joe
@Woscha

Jein - beim o.g. Canon und ScanGear kann man die Einstellungen sehr einfach direkt beim Scannen vornehmen und die Verädnerungen in der Vorschau sehen. Der Scan entspricht dann der Vorschau. Eine Nachbearbeitung ist dann i.d.R. nicht mehr notwendig.

(Was aber insgesamt natürlich von den jeweiligen Ansprüchen abhängt).

Re: Scanner-Kaufberatung - einfache Bedienung

Verfasst: Mittwoch 6. Oktober 2010, 21:22
von Sunny
Danke für Eure Antworten.

Ja, es sind glasgerahmte Bilder. Wieviele weiß icht nicht, sicherlich keine paar Tausend, aber ein paar Hundert. Farbdias, hauptsächlich Urlaubs- und Kinderbilder.

Einen Canon Flachbettscanner (allerdings nicht den 9000er) habe ich auch, damit habe ich auch schon testweise Dias eingescannt, Qualität war akzeptabel, wenn man keine allzu hohen Ansprüche stellt. Noch ein Frage - "normale" Flachbettscanner können ja nur flache Dias - der 9000-er kann auch die recht dicken Glasrahmen?

Die Ansprüche meiner Mutter sind sicher nicht allzu hoch, sie möchte die Bilder halt gerne auf Papier haben. Bildbearbeitung kann sie nicht. Umrahmen kommt aus sentimentalen Gründen für sie nicht in Frage.

Gibt es Alternativen? Von Aufsätzen für Spiegelreflexkameras hab ich schon gelesen, für ne Kompakt Digicam gibt's sowas nicht? Gibt es mögliche Konstrukte zusammen mit einem Projektor (mal vom abfotografieren von der Leinwand abgesehen, das dürfte dann ja doch etwas "körnig" werden)?

Danke.

Re: Scanner-Kaufberatung - einfache Bedienung

Verfasst: Mittwoch 6. Oktober 2010, 22:33
von Brainbug
Statt Leinwand ist es natürlich besser von einer Mattscheibe abzufotografieren ... sowas gibt es sowohl zu kaufen, als auch Bastelanleitungen. Die Abstimmung ist aber eine ziemliche Fummelsarbeit und über die Ergebnisse scheiden sich de Geister.

Welchen Canoscan hast du? Ich habe auch das Vorgängermodell 8800F, das davor hieß 8600F.
Mein 8800er hat einen Halter für 4 Dias, die gleichzeitig gescannt werden können. Das ist ein oben offener Rahmen, sodass es absolut keine Probleme macht, wenn die Dias etwas dicker sind.

Es gibt verschiedene Glasrahmen. Kein Problem sind diese, die einen Plastikrand haben und nur Glasscheiben vor und hinter dem Diafilm.
Bei mir waren es Vollglas-Rahmen, die an allen Seiten mit Leinenband umklebt sind. Von der Dicke gingen die eigentlich in ein Universalmagazin rein, aber das wird sauschwer und der Digitdia verhuddelt sich deshalb beim Magazintransport. Außerdem bleibt da gern mal irgendeine Ecke hängen.
Habe nachher nur noch ein Dutzend Glasdias ins Magazin gepackt, dann gings. Bzw. im Betrieb vorne fertige schon rausgenommen und hinten Neue nachgesteckt.

An Bildbearbeitung muss man eigentlich nur schwarze Ränder wegschneiden (beschneiden), die ab und zu mit im Bild sind. Beim Digitdia hatte ich viele - laut Joe bekommt das Canon wohl besser hin. Die Bearbeitung kann man sich aber auch sparen, wenn man einfach ein Bildbetrachtungsprogramm nimmt, bei dem man den Hintergrund auf schwarz stellen kann. Dann sieht man die unsauberen Stellen nämlich auch nicht mehr ;)
Ab und zu mal ein Bild spiegeln, weils falschrum gerahmt wurde und an der Schrift zu erkennen ist. Oder drehen, weils falschrum im Magazin stand. Inclusive dem Beschneiden geht das alles mit bescheidener Freeware wie Irfanview und ist kein Hexenwerk. Mit dem Hexenwerk lässt du dich erst dann ein, wenn du Retuschewerkzeuge verwenden willst oder Helligkeit und Farbton "korrigieren".
Nur Mut ... nix muss und alles kann. Aber vorher eine Sicherung machen ;)

Re: Scanner-Kaufberatung - einfache Bedienung

Verfasst: Donnerstag 7. Oktober 2010, 06:31
von Joe
Abfotografieren = da habe ich persönlich noch keine akzeptablen Ergebnisse gesehen. Selbst bei einer DSLR brauchst Du dann noch ein Makroobjektiv. Zudem hast Du kein ICE, ROC und GEM.

Irgendwo habe ich noch den Link zu einer Lösung ich suche den heute Abend mal raus.

Dicke Glasdias etc. = die scanne ich alle mit dem Canon, weil die schon in ein Universalmagazin nicht reinpassen. "Echte Glasdias" haben zudem eckige Kanten und können mit einem automatischen Einzug nicht verarbeitet werden da dies die Mechanik zerstören kann.

Re: Scanner-Kaufberatung - einfache Bedienung

Verfasst: Donnerstag 7. Oktober 2010, 19:33
von Joe
Zum Thema abfotografieren: fotonovum Dort der: Diadigfix



Ist (wie auch auf der Webseite erwähnt) in der Fotohits 5/2010 getestet (da ist übrigens alles was die Testen wohl mindestens Excellent, daher habe ich zu der Zeitschrift eine sehr geteilte Meinung).

Im Artikel in der Fotohits wird aber auch darauf hingewiesen das man schon hochwertiges Equipment (= DSLR, Makroobjektiv) benötigt und das es keine Staub- und Kratzerentfernung gibt. Außerdem scheint das "justieren" nicht ganz einfach zu sein.

Re: Scanner-Kaufberatung - einfache Bedienung

Verfasst: Samstag 9. Oktober 2010, 22:13
von marshaj
Joe hat geschrieben:Abfotografieren = da habe ich persönlich noch keine akzeptablen Ergebnisse gesehen....
Joe, da kann ich Dir nur aus eigener Erfahrung zustimmen. Trotz guter DSLR mit hochwertigem Makro im Diakopiergerät wurden meine Kopien bisher hart, sehr körnig und verloren erheblich an Kontrastumfang. Nach längerer Zeit habe ich das dann ohne weitere Suche nach Ursachen aufgegeben. Auch der Aufwand für die Bildverarbeitung war immer erheblich.
Viele Grüße, Hans-J.