DigitDia 5000 und SilverFast im Massenscan

[JOM]

Hallo Zusammen,
ich habe mir vor drei Wochen einen Reflecta DigitDia 5000 mit Silverfast und Spyder3 Bildschirmkalibrierung gekauft. Habe nun zwei Wochen lang mit Silverfast herumprobiert und gekämpft und bin nun seit einer Woche im „Produktivbetrieb“. - Ich wollte meine Erfahrungen als Word Dokument anhängen, das geht aber nicht, daher hier der Text etwas unstrukturiert:

Mein Anspruch:
Von meinen Fotos habe ich immer Diavorträge zusammengestellt (Überblendung mit 2 Kindermann Diafocus Projektoren und teilweise mit Musik). Diese Vorträge habe ich aber nur „halböffentlich“ – für Bekannte und Verwandte – vorgeführt.
Ausrüstung analog (bis 2004): Yashica FX-D, hauptsächlich mit Tokina AT-X 2,8/35-70 aber auch Tokina 2,8/28 und Tokina 4-5,6/70-210
Ausrüstung digital (ab 2005): Nikon D70 mit Nikkor DX AF-S 3,5-5,6/18-200 (entspricht KB 27-300)
Man sieht also schon an den Objektiven: Ich bin „nur“ ambitionierter Hobby- / Reisefotograf, mache keine Meisterschaftsfotos und möchte nun meine ca. 20.000 Dias digitalisieren, um bei Bedarf einfacher darauf zugreifen zu können (Anzeige auf einem 52“ Full-HD TV über eine Sony PS/3), jemandem alte Fotos zu schicken oder ein Fotobuch zusammenzustellen.

Meine Erfahrungen mit Silverfast (mit dem DigitDia 5000):
Obwohl ich mir zuerst das empfohlene Buch von TazTally zu Gemüte geführt und auch verschiedene Unterlagen aus den Internetseiten von ScanDig und Joe Stark gelesen habe, komme ich zum Schluss, dass alle diese Unterlagen hauptsächlich für Einzel- Auflichtscans geschrieben sind. Das Tally-Buch bietet für Diascans praktisch keine Information. Bei Joe Stark habe ich eine Anleitung von Kurt Klein nützlich gefunden (allerdings schon aus 2006 – beschreibt also keine neuen Features). Am informativsten fand ich das Silverfast-Handbuch aus der Internet-Homepage von Lasersoft und vor allem das Addendum für Diamagazin-Scanner!
Ich habe zwei Wochen lang mit vielen verschiedenen Einstellungen herumprobiert. Letztendlich bin ich zu folgendem Schluss gekommen: Es gibt zwar viele Einstellmöglichkeiten mit denen ein bestimmtes Dia ganz toll wird. In einem ganzen Magazin finden sich dann aber immer 10% der Dias, für die diese Einstellung eine Katastrophe ist. Somit finde ich es besser mit einer 95% Lösung für alle Dias zu leben, als unzählige Nachbearbeitungen bzw. Nachscans durchzuführen.

Meine Einstellungen in Silverfast:
Allgemein-Dialog:
Scanmodus:„Stapel Modus (Datei)“
Original: „Dokumenteneinzug“
Pos/Neg: „Positiv“
Hoch-/Querformat: „Aktueller Rahmen“
Hier habe ich ursprünglich mit der Funktion „Rahmen suchen“ (mit 1% Autorahmen Verkleinerung) gearbeitet, die bei den meisten Dias ganz gut funktioniert. Nachteil: die Pixelanzahl hoch und quer und somit das Bildformat (2:3) schwanken immer leicht. Und bei Bildern die am Rand schwarz sind (z.B. bei Aufnahmen durch einen Torbogen oder bei Nachtaufnahmen) versagt die Rahmensuchautomatik oft.

Rahmen-Dialog:
Filter: „Auto-Schärfe“
Keine Qualitätseinbuße, gibt dem Bild aber doch etwas Schärfe. Ich habe hier auch die Kornunterdrückung „GAIN“ probiert. Die reduziert zwar tatsächlich das Korn (das man aber nur bei Vergrößerung sieht), das Bild verliert aber deutlich an Schärfe.
Einstellungen: „Speichern“ – nicht verwendet
Die Möglichkeit, die verschiedenen Einstellungen in den unterschiedlichen Dialogen zu speichern (Rahmen speichern im Allgemein-Dialog, Einstellungen speichern im Rahmen-Dialog, Standard-Einstellung und Optionsparameter im Optionen-Allgemein-Dialog) habe ich nach mehreren Versuchen aufgegeben. Ich weiß nämlich nie, welche Einstellungen nun zurückgesetzt werden und welche nicht. Um sicher zu sein muss man sowieso alle Dialoge durchschauen. Da ich immer mit den gleichen Einstellungen arbeite kontrolliere ich nur nach einem Neustart und sonst bleibt alles gleich.
Bildtyp: „Standard“
dpi: 3600

Optionen-Allgemein-Dialog:
Interpolation: „Anti-Aliased“ – soll angeblich besser sein
Sonst habe ich alles gleich belassen

Optionen-Auto-Dialog:
Probiert habe ich mit den Auto-Schwellwerten, mit der Farbstichentfernung, mit dem Autopip Mittelfaktor, mit Auto Kontrast und mit ACR bei Automatik. Achtung: Damit diese Einstellungen beim Massenscan aktiv sind, muss „Automatik bei ADF“ angehakt sein.
Wie bereits erwähnt zeigen diese Einstellungen bei bestimmten Dias gute Ergebnisse. Über das Ganze gesehen gehe ich aber auf die 95% Lösung und schalte alles aus bzw. nehme die Standardeinstellung.

Optionen-CMS-Dialog:
Hier wird ja nach der IT-8 Kalibrierung automatisch auf ICM geschaltet. Auch im Spezial-Dialog habe ich nichts geändert.

Sonderfunktionen:
ScanPilot und JobManager benutze ich nicht. Die sind meiner Meinung auch nicht für meine Ansprüche (siehe oben) geeignet.

Magazineinstellung (ganz wichtig!):
Aktuelle Position: Aktuelle Positionsnummer des Diaschiebers eintragen. Leider setzt sich dieser Wert nach einem gescannten Magazin nicht automatisch auf 1 zurück.
Max. Anzahl der Dias im Magazin: 100 (diesen Wert verändere ich nicht, auch nicht bei 36-Magazinen).
Zu scannende Dias: „Eine Auswahl von Dias“ ist eine tolle Funktion, vor allem wenn man leere Stellen im Magazin hat, aber die richtige Position im Dateinamen verwenden möchte.

iSRD Automatik: „ein“. Diese Funktion ist bei mir immer aktiviert – arbeitet wirklich gut.
Multi Exposure: „ein“. Hier habe ich mit Multi-Sampling (2-fach, 4-fach) und Multi-Exposure probiert. Letzeres liefert die besseren Ergebnisse. ME war auch der Grund warum ich mir die teurere SilverFast Ai Studio Version gekauft habe.
Bei meinen Vortrags-Dias habe ich ME eingeschaltet. Allerdings bin ich mir momentan nicht sicher, ob ich ME auch für „normale“ Dias verwenden soll, da die Scanzeit doch doppelt so lang ist. Der Effekt ist zwar schon sichtbar aber für Erinnerungsfotos nicht wirklich entscheidend.

AACO: „aus“. Habe ich probiert, liefert für einige wenige Dias gute Ergebnisse, für viele ein schlechtes. Für ein ganzes Magazin ist es bei mir daher nicht geeignet.

Ausgabe-Einstellungen:
Wenn man dann den Scan startet, kommt dieser Dialog. Speicherort und Dateityp angeben (bei JPEG die Qualitätsstufe nicht vergessen!)
Die Dateibenennung ist gut gelöst. Man kann den Dateinamen aus einer beliebigen Abfolge von Text und Nummern gestalten. Die Nummern werden entweder sequentiell vergeben oder man greift auf die Dianummer zurück, die man in den Magazineinstellungen („Zu scannende Dias“) vergeben hat.

Meine Erfahrungen mit dem Reflecta DigitDia 5000:
Ich habe bis jetzt ca. 1500 Dias gescannt, und zwar in unterschiedlichen Rahmen (von dicken bon-color, diaspeed oder gepe, bis zu dünnen Fertigrahmen aus dem Labor und CS-Rahmen) und unterschiedlichen Magazinen (36-er und 50-Normmagazine, 80-er LKM und 100-er CS). Bis jetzt ist kein einziges Dia steckengeblieben und es sind alle Magazine durchgelaufen. Hoffentlich bleibt das so.
Die Scan- und Rechenzeit beträgt pro Dia mit den oben beschriebenen Einstellungen zwischen 5 und 6 Minuten. Ich kann neben dem Scannen normal am PC arbeiten (Internet, Word, Excel und bereits gescannte Fotos anschauen). Die gescannten Fotos (jpg) haben ca. 16 Megapixel und eine Dateigröße von 5 – 6 MB.

Resümee:
Der DigitDia 5000 arbeitet bei den Massenscans (bis jetzt) einwandfrei.
Die Schärfe der Scans lässt nichts zu wünschen übrig (keine Kunst bei 3600 dpi). Ich bin generell mit den Scans sehr zufrieden.
Nur bei bestimmten Fotos bin ich mit den Farben beim Direktvergleich Dia – Scan sehr unglücklich. Generell zeigen die Scans eine Tendenz zu Blau. Ein sattes Grün wird zu flau dargestellt. Einige wenige Fotos werde ich deshalb entweder nachbearbeiten oder vielleicht doch mit einer Spezialeinstellung später nachscannen. Für mehr als 99% der Scans ist das Ergebnis aber in Ordnung.
Manchmal hab ich mich schon gefragt, ob für diese 95% Lösung die mitgelieferte CyberView Software nicht auch gereicht hätte. Neben dem Geld hätte ich mir auch viele Nerven gespart, weil der Anfang mit Silverfast schon schwierig war.

[dabutsch]

Danke für die Beitrag. Bin gerade dabei mich in die Thematik eintzuarbeitn und habe genau so eine "Anleitung" gesucht.

Eine Frage noch: Su hast geschrieben, dass du unter dem Punkt "Hoch-/Querformat" die Option „Aktueller Rahmen“ ausgewählt hast. Was machst du dann, wenn du mal ein Hochformatbild hast? Oder hast du deine Magazine vorher diesbezüglich sortiert?

Gruß

Daniel

[JOM]

Hallo Daniel,

ich habe meine Dias nicht umgedreht, sondern Hoch- und Querformat gemischt. Der Scanner erkennt das automatisch. Allerdings muss in der Optionen-Spezial-Palette die Orientierungs-Erkennung angehakt sein (ist standardmäßig). Das ist auch im "Silverfast Addendum für Diamagazin-Scanner" beschrieben.

Den Rahmen sollte man nach einem Vorschauscan einmal händisch korrigieren. Dann bleibt die Einstellung erhalten, auch wenn man das Scannen oder die Silverfast Software unterbricht und neu beginnt. Eine neue Kontrolle bei einer neuen Rahmenart wäre aber ev. sinnvoll.

Ich habe jetzt schon viele Magazine ohne neuerlichen Vorschauscan verarbeitet. Wenn der Scanner mit einem Magazin fertig ist, schiebe ich ein neues hinein, stelle die Magazin-Einstellungen ein (wichtig!!) und drücke wieder auf Scannen.

Man kann natürlich den Rahmen etwas kleiner aufziehen, damit es sich immer ausgeht.
Ich persönlich habe den Rahmen ziemlich genau aufgezogen, dabei kann natürlich bei manchen Diarahmen oder Magazinen ein schwarzer Rand entstehen (immer auf der gleichen Seite - wenn dieser Diatyp eben etwas versetzt eingezogen wird). Diesen Rand könnte man z.B. im Microsoft Office Picture Manager für alle ausgewählten Dias auf einmal wegschneiden. Ich lasse ihm meist stehen, denn beim Betrachten der Bilder bei schwarzem Hintergrund (wie bei den meisten Diashows) fällt er gar nicht auf. Und wenn ich ein Bild auf Papier oder in einem Diavortrag möchte, werde ich es sowieso nachbearbeiten.

[fritz]

Hallo,
Anfängerfrage: (gelöscht) ...........scheint nicht von Interesse zu sein
Gruß Fritz

[PetDol]

Hallo Johm,

ich kann deine Erfahrungen nur bestätigen. Das mit dem Magazinscannen ist eine feine Sache, aber wenn ich zum Beispiel einen Urlaubsdiavortrag einscanne, dann sind da auch Sonnenuntergangsbilder drin, und dafür schalte ich in SilverFast die Filter aus und passe die Bilder manuell an. Da ich ungefähr weiß, an welcher Stelle solche Bilder im Magazin sind, scanne ich nur bis dahin im Stapel und dann manuell. So ein Magazinscanner ist eine wunderbare Sache, wenn es sich um lauter ähnliche Dias handelt, aber für spezielle Aufnahmen ist Handarbeit doch besser.

Gruß Peter