Fehlfunktion? Staub- und Kratzerkorrektur ICE

[Schorsch]

Servus!
Also, die automatische Staub- und Kratzerkorrektur ICE bei meinem LS-5000 funktioniert anscheinend nicht. Vielleicht mache ich etwas falsch, aber eingeschaltet habe ich sie schon. Anbei ein Bild mit den Kratzern (Vorsicht: Große Datei).
Wie ist Eure Erfahrung?
Gruß Schorsch

[yogi]

Welche Scanner Software ist denn dabei im Einsatz?

[Schorsch]

Mit drei verschiedenen Programmen habe ich es versucht: VueScan, Nikon Scan und Silverfast.

[Schorsch]

Hallo,
Silverfast, VueScan und Nikon Scan. Jetzt hab ich ein Probebild hinzugefügt, ich hoffe, daß es diesesmal zu sehen ist.
Gruß
Schorsch

[Hans-Dieter]

Hallo,
bei schwarz/weiß funktioniert die automatische Staub/Kratzerentfernung leider nicht. Das Silberkorn würde vom Erkennungsmechanismuß als Staubpartikel interpretiert werden und das System würde versuchen es wegzurechnen - mit fatalen Folgen für die Bildqualität.
Ausserdem währen die in Deinem Beispiel sichtbaren Kratzer wohl auch bei Farbmaterial zu stark, um restlos entfern werden zu können.
Gruß
Hans

[Reiner]

Hallo Schorsch,
diese Kratzer kriegst du nur noch mit klonen weg.
Geht aber auch ganz gut.

[Schorsch]

Oha!
Das ist für mich völlig unerwartet, daß ICE nur bei Farbfilmen funktioniert. Das habe ich bisher nirgendwo gelesen, und ich informierte mich doch recht gründlich vor dem Kauf des Scanners. Das Handbuch von Nikon hätte man vorher haben sollen, denn da stehts drin, wie ich direkt danach suchte:
»Digital ICE« kann nicht bei herkömmlichem Schwarzweiß-Filmmaterial
verwendet werden, da das enthaltene Silber als Störstelle fehlinterpretiert
würde. Für Schwarzweißfi lme, die im Color-Negativ-Prozess (C41)
entwickelt werden, Ist »Digital ICE« hingegen geeignet.
Als Nebeneffekt dieser Funktion kann sich jedoch eine
geringe Unschärfe im Bild bemerkbar machen.

[Micha]

Darauf bin ich vor einigen Jahren beim Kauf eines Nikon Coolscan 4000 ebenfalls reingefallen. Selbst der Fachhändler wußte damals nicht, dass ICE nicht mit konventionellen SW-Filmen funktioniert. Wenn du viele Schwarzweissfilme hast, beschaffe dir als Zweitscanner einen Polaroid Sprintscan 35 Plus oder einen Plustek Opticfilm 7200 (ohne i und Silverfast AI). Die beiden scannen schnell und haben eine diffuse Beleuchtung, die Kratzer und Schmutz unterdrückt. Das gilt besonders für den Polaroid, der über Ebay schon ab 40 $ (ebay.com) zu bekommen ist. Falls du dich dazu entschließt, achte darauf, dass mindestens ein Filmstreifenhalter beiliegt.

[Schorsch]

Hallo!
Das ist interessant mit der diffusen Beleuchtung. Wirkt sich das nicht auf die Schärfe des Bildes aus? Andererseits kann man ja auch softwaremäßig die Kratzer entfernen, ohne sich einen solchen Scanner zu kaufen. Wie ist da der Unterschied in der Schärfe des Bildes? Ist die diffuse Leuchtquelle einer softwaremäßigen Kratzerentfernung überlegen?
Gruß Schorsch

[Micha]

Die diffuse Beleuchtung hat praktisch keinen Einfluss auf die Schärfe. Darüber haben schon die Fotolaboranten beim Vergleich der Kondensorköpfe mit den Mischlichtköpfen erbittert gestritten. Eine softwaremäßige Retusche ist nur manuell möglich oder 'teilautomatisch' mit dem Werkzeug 'Dust and Scratch Removal' von Polaroid im Rahmen einer Bildbearbeitung. Wenn man weiß, wie es geht, ist das Programm nützlich. Ansonsten basiert die automatische Schmutzkorrektur auf ICE, die leider nicht bei allen Filmtypen anwendbar ist. Die rein softwaregestützte SDR von Silverfast kann man vergessen.
Micha

[Schorsch]

@Micha
Du schreibst:
"Die diffuse Beleuchtung hat praktisch keinen Einfluss auf die Schärfe"
Aber was ist mit den Kratzern? Sind diese nicht scharfkantig wie meinetwegen eine weiße Linie in einem Negativ (oder eben ein schwarzer Strich im Positiv)? Wie soll eine diffuse Beleuchtung diese "Linien" von Kratzern unterscheiden können? Wie ich mit meiner geringen Erfahrung nun ahne, funktioniert eine Staub- und Kratzerentfernung über ein Verwischen, also eine gewollt erzeugte Unschärfe im Bildmaterial. Sei diese nun hardwaremäßig oder durch Software erzeugt. Wie das bei ICE genau mit den Tiefen und Höhen der Oberflächenstruktur des Filmmaterials funktioniert, ist mir unbekannt, ich frage aber, was wird in den Kratzer oder das Staubkorn hineingeschrieben, wie oder mit was wird die Stelle ersetzt, damit sie nicht vorhanden scheint?

[Micha]

Wie ICE funktioniert, liest du ansatzweise hier:
http://www.filmscanner.info/Korrekturverfahren.html
Der Unterschied zwischen dem diffusen und gerichtetem Licht läßt sich am besten mit einer Zeichnung verdeutlichen. Leider habe ich meine alten Dunkelkammerheft weggeschmissen, in denen das Prinzip gut erläutert wurde. Vielleicht findest du sowas über google.
Micha

[Micha]

Zum Scannen mit diffusem Licht siehe hier:
http://www.photoinfos.com/Scanner/nikon ... ffusor.htm
Das Verfahren stört leider den automatischen Filmtransport und nur mit Vuescan kann man durch das Eingeben von exakten Bildabständen die Erkennungsautomatik umgehen. Statt sinnlos Zeit damit zu vergeuden, empfehle ich dir nochmals einen 'olaroid Sprintscan 35 Plus' (Plus ist wichtig!)als Zweitgerät für SW-Filme.