Durchgelesen habe ich mir bereits Vergleich verschiedener ICC-Profile und Auswahl des richtigen IT8-Targets. Hierdurch bin ich am Sinn meiner Tätigkeit irre geworden.ebbi97a » [url=http://www.filmscanner.biz/Forum/viewtopic.php?f=6&p=36519#p36506]Freitag 14. April 2017, 09:49[/url] hat geschrieben:Bevor ich hier Mitglied wurde, hast du mir im LSI-Forum (per interner Post) u.a. 2 Verweise zu diesem Thema zukommen lassen, die ich aufmerksam gelesen und daraus geschlossen habe, daß ich es hätte anders machen sollen. Weil sich in den Magazinen allerlei von Agfachrome über Perutz Chrome, Ektachrome, Fuji Velvia , 3M-640T und was weiß ich was alles befindet, paßt eigentlich gar nichts. Ich lasse mich jetzt nicht weiter aus, sondern liefere die Einzelheiten im neuen Thema. … … Eigentlich hätte ich nur eine Helligkeits-Kalibrierung gebraucht (Luminanz/Dichte).
Ausgangslage:
Mehr als 49000 gerahmte Dias, die bis zu 45 Jahren alt sind, habe ich zu erfassen. Naturgemäß kommen in dieser Sammlung die unterschiedlichsten Emulsionen von Kodachrome über Agfchrome (auch alte AP44 ? vor der E6-Zeit) und andere E6-Filme, E4 (Kodak Infrarot/Farbe) und auch einige Negativfilme vor. Diese sind in den Archivkassetten bunt durcheinander gemischt (so wie sie gerade angefallen sind) und Öffnen der Rähmchen um anhand der Perforationsbeschriftung den Typ zu bestimmen kommt wegen der großen Anzahl nicht in Frage.
Erfaßt wird mit Silverfast Archive Suite V8.2 auf einem reflecta DigitDia 5000 im Stapelbetrieb ohne jegliche vorbereitende Bearbeitung oder Bewertung. Die Ergebnisdateien (eine TIFF-Variante ― u.a. IR-Ebene, falls nicht Kodachrome; pro Bild etwa 207 MB Daten) wandern unbearbeitet und nur per Vorschaubild gesichtet sofort auf ein NAS/RAID.
Meine ersten ahnungslosen Versuche verliefen sehr enttäuschend, weil alle Bild fast im Dunkeln absoffen ― trotz 48 Bit + IR-Kanal. Die Ursache war mit dem Histogramm schnell gefunden: Auch bei Dias mit vielen Helligkeitsstufen lag fast der gesamte Bildinhalt im dunklen Drittel des Histogramms; ⅔ des verfügbaren Farbraums wurden also nicht benützt. Mit einer normalen 8-bittigen Bildbearbeitung (GIMP) skalierte ich den Teil mit Inhalt auf die gesamte Breite (Schwarzpunkt ganz links und Weißpunkt weiter rechts, wo nichts mehr kam) und die Helligkeit war in Ordnung, die Bilder schauten wegen zu wenig Tonwerten jedoch ziemlich „ordinär” aus.
Die Lösung, die mir dann einfiel, war die IT8-Kalibrierung. 2 Targets hatte ich mit Silverfast zusammen liefern lassen: Kodachrome (K14) und Ektachrome (E6). Mehr schienen mir sinnlos, weil ich wegen der Mischbestückung und der großen Zahl keine Chance sah, jedes einzelne Bild zuzuordnen.
Also habe ich diese Kalibrierung durchgeführt (mit Ektachrome, weil die letzten zigtausend kein Kodachrome mehr enthielten) und die „Helligkeitsspreizung” über den gesamten Luminanzraum war erfolgreich so nebenbei miterledigt. Die ersten rund 16000 Dias sind mit dieser Einstellung erfaßt worden.
Sinnfrage:
Jetzt lerne ich aus den obenbenannten Beiträgen, daß das vorschnell war; jede rechnerische Veränderung bedeutet schließlich einen Informationsverlust gegenüber den Ausgangsmaterial, dessen prozentualer Anteil am Ergebnis von der Auflösung der Daten abhängt; bei 48 Bit pro Bildpunkt vielleicht verschmerzbar.
Die Korrektur hätte ich ― damals nicht erkannt ― auch hinterher noch einrechnen können. Unerläßlich war jedoch die „Helligkeitsspreizung”; rund 2000 Bilder habe ich deswegen nacherfaßt (ein zweites Mal).
Was hätte ich denn alternativ machen können, um nur die Helligkeit zu kalibrien? Und welchen Wert hätten die zufällig erfaßten Farben gehabt? Irgendeine Art von Farbprofil muß der Scanner ja schließlich eingebaut haben; ist das individuell verschieden oder ist das standardisiert (mit definierten Werten versehen)?
Nebenbemerkung:
Um nicht alle Dias anfassen und nötigenfalls von Hand im Magazin drehen zu müssen, habe ich einen einheitlichen Scanrahmen von 36×36 mm² aufgezogen und ausgerichtet. Dadurch ist immer irgendwo im Bild ein tiefschwarzer Rand, der mir als Orientierung (Schwarzpunkt) im Histogramm dienen kann. Von der Helligkeit her ist also alles in Ordnung, jedoch die Farben machen mir Sorgen. Muß ich was ändern?
Bei Kodachrome muß ich sowieso und bei den wenigen Negativen wohl auch ― aber wie schaut es mit dem Rest aus E6, E4 und so weiter mit unterschiedlich Fabrikaten aus? Ein Fuji Velvia mit 50 ASA ist ja wesentlich dichter als ein 3M-649T (Kunstlicht) mit 640 ASA.