Kalibrierung

Fragen/Themen aus den Gebieten Scannen, Bildbearbeitung, Farbmanagement etc.
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sk03
Beiträge: 3
Registriert: Samstag 24. Juli 2010, 23:13

Kalibrierung

Beitrag von sk03 »

Hallo:

Heute ist mein neuer Scanner (Nikon V ED) angekommen. Habe natürlich sofort einen ersten Scantest gemacht (ein Dia und ein Negativ) und bin begeistert. Schon mit Nikon-Scan (4.0.2) in den Standardeinstellungen werden die Ergebnisse sehr gut (trotz nicht kalibriertem Monitor). SF (mit Target und HDR) habe ich noch nicht installiert (morgen ist auch noch ein Tag ;) ), da kann ich dann wohl nochmal eine Qualitätssteigerung erwarten (hoffentlich ;) ).

Die Wartezeit bis zum Eintreffen des Scanners habe ich mir mit Lesen dieses Forums verkürzt.

Nun zum Thema: Halte eine Monitorkalibrierung zwar für sinnvoll (obwohl die Abzüge bisher immer sehr gut mit dem Monitorbild übereinstimmten), aber nachdem ich die Beschreibungen auf filmscanner.info gelesen hatte, kommen mir nun arge Zweifel.
Ich hatte mir eigentlich vorgestellt, daß eine "Hardware-Monitorkalibrierung" so abläuft, daß das Kolorimeter mir Hilfestellung bei den Monitoreinstellungen (also über die Schieberegler des Monitormenüs) gibt.
Nun lese ich hier aber immer wieder, daß da lediglich ein ICC-Profil geladen wird und dieses nur von einem Bruchteil der Software/Viewer überhaupt verwendet werden kann. Was hat das mit "Hardware-Kalibrierung" zu tun (ich würde das eher als "Software-Kalibrierung" bezeichnen) und macht damit eine Kalibrierung dann überhaupt Sinn, wenn weder die Windows-Bildanzeige noch der Browser und auch nicht die Fotogeschäfte (habe heute nachgefragt) dieses ICC-Profil verwenden können?
Läßt sich die Kalibrierung nicht so durchführen, daß sie überall Wirkung zeigt?
Nikon Coolscan V ED
pixeldompteur
Beiträge: 10
Registriert: Dienstag 20. Juli 2010, 09:05

Re: Kalibrierung

Beitrag von pixeldompteur »

Herzlichen Glückwunsch, hast Dir ein prima Gerät geleistet.
zu Deiner Frage:
http://www.filmscanner.info/Bildschirmkalibrierung.html

Zum Ausbelichten von Daten würde ich mich auf ein paar ganz wenige Lieferanten, Labor einschießen,
dann passen am ehesten die Ergebnisse.
Billigst ist selten gut und teuer muss nicht gleich gut heißen.

Viel Spaß!

Viele Grüße,
Uwe
sk03
Beiträge: 3
Registriert: Samstag 24. Juli 2010, 23:13

Re: Kalibrierung

Beitrag von sk03 »

Danke. Wir haben uns zu dritt zusammen getan, dadurch relativieren sich die Anschaffungskosten erheblich. ;)

Meine argen Zweifel an der Kalibrierung kamen ja erst nach dem Lesen des Artikels. Eine Kalibrierung macht doch nur dann Sinn, wenn alle Schritte davon betroffen sind? Wesentliche Schritte sind aber laut des Artikels davon ausgeschlossen, wenn man nur ICC-Profile einbettet, weil die meistbenutzten Programme wie Windows Bildanzeige, Browser usw, das gar nicht verwenden können? Wenn ich also ein ICC-Profil in ein Bild einbette und es dann auf einer Webseite veöffentliche, dann wird das ICC-Profil beim Surfer gar nicht ausgewertet und man sieht ein farbstichiges Bild. :?:

Ich habe hier in der Nähe zwei Fotolabore, die bei Bildern schon direkt aus der Kamera ausgezeichtete Qualität (mit korrekten Farben) liefern. Eines dieser Labore bietet zwar auch Fachabzüge mit Verwendung von ICC-Profilen an, aber zum einen sind die Preise 10 mal höher als ab SB-Terminal und zum anderen kann man die Abzüge nicht sofort mitnehmen. Das SB-Terminal kann aber keine ICC-Profile.

Was also tun? Am sinnvollsten wäre da doch, mit Hilfe der Profile die Pixel zu korrigieren, so daß das allen Ausgaben zu gute kommt und nicht nur einigen Bildbearbeitungsprogrammen. Und daß der Monitor hardwaremäßig kalibriert wird, denn ansonsten sieht man ja nicht die Farben der realen Bilddatei, sondern mittels ICC-Profil verschobene Farben und erlebt dann bei den Abzügen eine böse Überraschung, weil dort ja die realen Bilddateifarben als Grundlage verwendet werden. :?:

Und wie korrigiere ich die Bilder für eine Webseite für Monitor-Standardeinstellungen? Die wenigsten Surfer werden ja einen kalibrierten Monitor haben und die werksseitigen Standardeinstellungen liefern ja ein sehr kaltes Bild.
Nikon Coolscan V ED
Joe
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Re: Kalibrierung

Beitrag von Joe »

Da scheint es in der Tat noch ein Verständnisproblem zu geben:

- bei der Bildschirmkalibrierung wird ein entsprechendes Profil durch den Kolorimeter (bzw. die Software) angelegt. Dieses wird beim Start des PC auf die Grafikkarte geladen. Du siehst somit immer die "kalibrierten" Farben. Das ist wichtig um die Qualität der Scans zu beurteilen. In sehr vielen Fällen verschwindet dann ein Farbstich (meist blau oder rot) und ein "Grauschleier" auf den Bildern/Scans.

Korrekt ist das die Bilder dann an einem unkalibrierten Bildschirm anders aussehen.

- bei der Kalibrierung des Scanners wird in die Dateien ein Farbprofil eingebettet. Die verwendete Software muss in der Lage sein das Farbprofil auszuwerten, sonst sieht man nur das Bild "unkalibriert" und somit keinen Unterschied zu einem Scan ohne Kalibrierung. Man kann auch (z.B. mit der Freeware IrfanView) alle Bilder einmal im Batch "öffnen und speichern" - IrfanView erzeugt dann ein Bild mit den Daten der Kalibrierung (= das sieht dann auch an anderen PC oder in einer anderen Software "korrekt kalibriert" aus - was aber wiederum gar nichts mit der Bildschirmkalibrierung zu tun hat). (Anm.: meine Aussagen beziehen sich auf JPG Scans und IrfanView 4.25).

Ob bei Deinem kompletten Workflow eine Kalibrierung was bringt musst Du selbst rausfinden. Nach meinen Erfahrungen:

- der Monitor sollte unbedingt kalibriert sein
- beim Scannen ist es in vielen Fällen so das die Kalibrierung gar nichts bringt - bei wenigen aber den berühmten "Aha-Effekt"
sk03
Beiträge: 3
Registriert: Samstag 24. Juli 2010, 23:13

Re: Kalibrierung

Beitrag von sk03 »

Joe hat geschrieben:Da scheint es in der Tat noch ein Verständnisproblem zu geben:
Gut möglich. Ich fange ja gerade erst mit der Filmscannerei an. Habe in letzter Zeit so viel darüber gelesen und muß das nun erstmal "verarbeiten". :)

Joe hat geschrieben:Man kann auch (z.B. mit der Freeware IrfanView) alle Bilder einmal im Batch "öffnen und speichern" - IrfanView erzeugt dann ein Bild mit den Daten der Kalibrierung (= das sieht dann auch an anderen PC oder in einer anderen Software "korrekt kalibriert" aus
IrfanView habe ich schon lange installiert, kannte aber diese Funktionalität bisher nicht, da ich IrfanView nur sporadisch benutze. Werde das mal ausprobieren.
Joe hat geschrieben: - was aber wiederum gar nichts mit der Bildschirmkalibrierung zu tun hat).
Ähm, womit denn sonst und woher weiß man, welches ICC-Profil zur Umrechnung benutzt wird?
Heißt das, daß Scans eigentlich zweimal korrigiert werden durch die Kalibrierung, also einmal durch die Scansoftware und einmal durch den Monitor? Woher weiß man dann, welches Profil welchen Effekt bei den Bildern bewirkt? Könnten die Effekte sich dann theoretisch auch aufheben (also z.B. Monitorprofil hebt den Rotkanal etwas an und das Scannerprofil verringert ihn)?
Joe hat geschrieben:Ob bei Deinem kompletten Workflow eine Kalibrierung was bringt musst Du selbst rausfinden.


Hehe, im Moment versuche ich erstmal herauszufinden, wie das alles zusammen hängt. Wie soll ich herausfinden, ob es für meinen Zweck etwas bringt, wenn ich die Grundlagen noch nicht beherrsche. ;)

Lassen sich digitale Bilderrahmen eigentlich auch kalibrieren?
Nikon Coolscan V ED
Joe
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Re: Kalibrierung

Beitrag von Joe »

Zusammengefasst:

- bei der Bildschirmkalibrierung wird nur die Anzeige korrigiert und nicht die Scans/Bilder an sich
- bei der Scannerkalibrierung wird das ICC Profil i.d.R. in der Bilddatei mit abgelegt - leider kann nicht jede Software das auswerten

- Verwirrend ist das in beiden Fällen von ICC/ICT Profilen gesprochen wird...

- digitale Bilderrahmen kann man nicht kalibrieren, die haben ja keine Möglichkeit "beim Starten das Farbprofil" zu laden
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