Dias scannen ... ein paar Fragen ...

Fragen/Themen zu Nikon-Filmscannern
Forumsregeln
In diesem Forum dürfen keine Beiträge mit gewerblichen Angeboten, privaten Verkaufsangeboten oder Links zu gewerblichen Seiten eingestellt werden.
Antworten
toni.leitner
Beiträge: 2
Registriert: Sonntag 8. Februar 2009, 14:40

Dias scannen ... ein paar Fragen ...

Beitrag von toni.leitner »

Hallo,

ein paar Fragen an die Scannerspezialisten hier im Forum.

Ich habe bei meiner letzten Reise vorwiegen Dias gemacht, die ich jetzt digitalisieren möchte. Zu diesem Zweck leiht mir ein Bekannt einen Nikon LS5000 mit der automatischen Diazufuhr.

Ich muß mich dann ohnehin erst mit Gerät vertraut machen, vorweg aber ein paar Grundsatzfragen

- ich habe vor in der größtmöglichen Auflösung zu scannen (Speicher spielt keine Rolle).
- welches Datenformat soll ich verwenden. Für Nikon Rohdaten habe ich noch keine Software, werde ich mir aber zulegen. Derzeit wäre noch das TIF Format geeigneter, weil ich es mit meiner alten Photoshop Version bearbeiten könnte. Welches Format ist sinnvoller für die spätere Bearbeitung bzw. wo ist "mehr" herauszuholen ?
- ist es sinnvoll den Schwarzen Rand mitzuscannen - ich habe dazu 2 Meinungen gehört, die eine besagt NEIN, weil dadurch die automatische Belichtung möglicherweise falsche Werte liefert, die andere sagt JA, weil dadurch beim Bearbeiten, der schwarze Rand als Referenz für den Schwarzpunkt verwendet werden kann.
- die Dias sind allesammt ziemlich frisch und ohne Staub - ist es sinnvoll die automatische Staubentferung abzuschalten - habe gehört, dass die Bilder dadurch an Schärfe gewinnen und schneller wird es auch gehen.

das wärs vorläufig - weitere Fragen kommen bestimmt noch :D

Danke für die Antwort(en)

Toni.
Erwin G
Beiträge: 97
Registriert: Dienstag 18. März 2008, 22:08
Wohnort: Mannheim

Re: Dias scannen ... ein paar Fragen ...

Beitrag von Erwin G »

Hallo Toni,
zu den Fragen kann ich Dir nur aus meiner persönlichen Sicht schreiben, denn bekanntlich gibt es viele Wege. Ich benutze den Nikon LS5000 ED, also genau den, mit dem Du arbeiten willst, verwende als Scansoftware jedoch Vuescan.
Ich empfehle auch die größtmögliche physikalische Auflösung zu nutzen. Die ist beim Nikon in etwa die max. Auflösung von 4000 ppi. Herrunterrechnen geht immer und auch schnell per Stapelverarbeitung.
Beim Raw-Format ist zu beachten, dass es meist herstellerspezifisch ist. Nikon-RAW kann also nur mit Nikon-Software bearbeitet werden. Bei der Scansoftware besteht bei Nikon sogar ein Unterschied zur Kamera-RAW-Software.
Nachdem ich zunächst mit Vuescan im RAW-Format gescannt habe, bin ich inzwischen wieder auf TIF umgestiegen und zwar mit 48 bit Farbtiefe. Das lässt ausreichend Spielraum zur Optimierung in Photoshop. Seit ich mit Farbprofilen in Vuescan arbeite (geht bei Nikonscan nicht, sondern ist nur über weitere Bearbeitungsschritte in der Nachbearbeitung möglich), hat sich die Nacharbeit der Scans erheblich vereinfacht und die Resultate sind deutlich besser als ohne Profil. Profile halte ich also für außerordentlich empfehlenswert.
Bei Vuescan kann ich einstellen, wieviel Prozent vom Rand des Bildes nicht in die Messung einbezogen werden soll. Ich habe bei mir 20 % eingestellt und damit komme ich gut zurecht, gleich, ob schwarzer Rand oder nicht. In der Regel habe ich die automatische Bildfeldbegrenzung eingeschaltet. Sie arbeitet bei Vuescan im Allgemeinen ausreichend genau. Mit schwarzem Bildrand muss halt in der Bildbearbeitungssoftware geschnitten werden, was wieder ein zusätzlicher Aufwand darstellt.
Wenn du Dias scannst, reicht es aus, den Schwarz- und Weißpunkt einmal zu setzen. Ich habe mich über Probieren herangetastet. Die Automatik war mir hier zu ungenau. Außerdem scanne ich lieber etwas zu weich (zu flau), um an den beiden Enden keine Tonwerte abzuschneiden. Die Tonwertkorrektur nehme ich dann mit Photoshop vor (bei gedrückter Alt-Taste mit der Maus auf die dreieckige Markierung rechts und links unten am Histogramm den Regler verschieben, bis erst Helligkeiten sichtbar werden). Mit dieser Methode lassen sich mit den einzelnen Farbkanälen auch Bildverbesserungen bei alten und ausgebleichten oder farbstichigen Dias entfernen. Insgesamt ist für meine Begriffe ein exakteres Setzen des Weiß- und Schwarzpunktes möglich, als mit dem Scanprogramm.

Die Staub- und Kratzentfernung würde ich immer einstellen (außer bei SW-Filmen). Gegebenenfalls ICE auf "Leicht" einstellen, denn feine Staubpartikel sind auch bei frischen Filmen nicht ganz zu vermeiden. Probiere einfach mal, ob Du einen Schärfeverlust feststellen kannst, indem Du ein Dia mit und dann ohne ICE einscannst. Bei Vuescan und leichter Einstellung kann ich mir kaum vorstellen, dass Du einen Unterschied erkennen wirst. Auch der Geschwindigkeitsverlust ohne ICE ist beim Nikon 5000 wenig relevant.
Das Scannen bietet reichlich Möglichkeiten sich in allen möglichen Verfahren und Kniffen auszutoben. Es gibt also nicht nur den einen Weg zum guten Scan. Letztlich zählt nur das Ergebnis, das manchmal hart errungen werden muss. Ich hoffe, ich konnte etwas weiter helfen.
Gruß
Erwin
toni.leitner
Beiträge: 2
Registriert: Sonntag 8. Februar 2009, 14:40

Re: Dias scannen ... ein paar Fragen ...

Beitrag von toni.leitner »

Hallo Erwin,

vielen Dank für die ausführliche Hilfestellung.

Lg. Toni.
Antworten