Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

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Stefan Bodora

Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

Beitrag von Stefan Bodora »


Ich scanne überwiegend Kodak Elite Color 200 sowie Fuji Superia 100 bzw. Reala 100. In der Regel verwende ich die Nikon-Scansoftware in der aktuellsten Version. Silverfast habe ich zwar auch, aber ich gehöre zu der Fraktion der Benutzer, die das Negafix-Modul für Schrott halten, und in der "Negativ-Direkt"-Einstellung überzeugen mich die Ergebnisse weniger als bei der Nikon-Software.
Das von mir zu schildernde Problem zeigt sich aber mit beiden Scannertreibern, so dass ich vermute, dass es eher systembedingt ist und nicht softwarebedingt.
Was ich festgestellt habe ist, dass es dem Scanner erhebliche Probleme zu bereiten scheint, Rottöne zu differenzieren. Habe ich zum Beispiel ein Negativ, auf dem ein rotes neben einem orangen Objekt abgebildet ist, erscheint das Orange im Ergebnis eher rotlich und das Rot erscheint nicht so kräftig wie im Original. Das habe ich inzwischen bei so vielen Motiven festgestellt, dass es nicht meiner Einbildung entsprungen sein kann. Auch an der Filmsorte kann es nicht liegen, unterscheiden sich die Kodaks von den Fujis doch ein wenig.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht?
Liegt hier ein prinzipielles Problem von Farbnegativen vor, welches seine Ursache in den Empfindlichkeiten der einzelnen Farbschichten bzw. der Orangemaskierung hat?
Ist mein Scanner vielleicht dejustiert oder die Lichtquelle nicht in Ordnung? Falls ja, kann man das selbstständig beheben?
Sind die in der Firmware abgelegten Filmprofile (Farbmanagement) vielleicht nicht korrekt? Gibt es Möglichkeiten, diese zu aktualisieren?
Gibt es Einstellungen in der Scansoftware, die sich auch auf die Farbwerte auswirken (z.B. automatische Belichtung)?
Würde eine Kalibrierung Abhilfe schaffen? Diese erscheint mir zunächst nur sinnvoll, wenn man Dias scannen will. Aber vielleicht nutzt Silverfast die Farbprofile ja auch bei Negativscans.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir ein wenig behilflich sein könntet. Ich kann mir nich vorstellen, dass dieses Verhalten normal ist, und will deshalb nicht gleich zu Diamaterial wechseln.
Stefan.
Mike55

Re: Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

Beitrag von Mike55 »


Bin etwas im Zeitdruck, daher nur in Kürze eine mögliche Fehlerquelle: Ist der Bildschrim kalibriert? Gerade bei den Rottönen kann man manches "Wunder" erleben.
Stefan Bodora

Re: Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

Beitrag von Stefan Bodora »


Achja, hätte ich natürlich erwähnen müssen. Ich arbeite an einem Röhrenmonitor und verwende zum Kalibrieren den etwas älteren Pantone ColorVision mit ColorPlus-Software. Die Bearbeitung erfolgt mit Adobe Photoshop, sollte das Bildschirm-Farbprofil eigentlich auch bei der Anzeige berücksichtigen.
Aber auch in der Scansoftware (Nikon und Silverfast) als auch in diversen Bildbetrachtungsprogrammen (auch farbmanagementfähige) fällt mir dieses Phänomen auf.
yogi

Re: Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

Beitrag von yogi »


Ja, NegaFix ist Schrott und IT8 wirkt nicht auf den Negativscan.
Wenn Silverfast mit IT 8 vorhanden, dann IT8 Abgleich machen, Scan mit großem Farbraum durchführen, Farbfelder in Photoshop messen (Lab) und mit Sollwerten der IT8-Ref Datei vergeichen. Bei guter Übereinstimmung ist der Scanner in Ordnung.
Achtung: Alle SF Version höher als v6.5.0r4 machen Fehler beim IT8 Abgleich, zumindest mit Nikon Scannern.
Joe

Re: Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

Beitrag von Joe »


Wenn es ein alter Röhrenmonitor ist dann ist auf die Anzeige kein Verlass mehr. Das ist die natürliche Alterung bei Röhrengeräten. Die muss man zudem regelmässig (ich meine der Tipp war alle 14 Tage) kalibrieren.
Stefan Bodora

Re: Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

Beitrag von Stefan Bodora »


Die Alterung des Monitors will ich nicht in Frage stellen. Ich hoffe, dass die regelmäßige Kalibrierung das auch noch kompensieren kann. Aber das oben beschriebene Phänomen kann auch auf anderen Monitoren beobachtet werden, und das bei Bildern, die nach dem Scannen nicht weiter verändert wurden. (Sprich, nicht anhand eines verfälschten Monitorbildes bearbeitet)
Stefan Bodora

Re: Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

Beitrag von Stefan Bodora »


> Wenn Silverfast mit IT 8 vorhanden, dann IT8 Abgleich machen, [...]
Habe leider nur SE Plus (ME). Ginge der Abgleich auch in der Silverfast Ai Demoversion? IT8 Targets gibt es ja in verschiedenen Preisklassen. Ich vermute mal, die "billigen" kommen ohne individuell vermessene Felder?
> Bei guter Übereinstimmung ist der Scanner in Ordnung.
Wäre es vielleicht nicht sinnvoll, den Scanner einfach so an Nikon zu schicken, solange noch Garantie besteht? Ich hab leider keine Erfahrungen mit dem Nikon-Service, was die Bearbeitungsdauer usw. angeht.
Joe

Re: Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

Beitrag von Joe »


Vielleicht kannst Du mal ein Muster bereitstallen. Dann kann man das ganze besser beurteilen.
Ich muß oft die Feststellung machen das die Erwartungshaltung beim Scannen viel zu hoch ist.
Stefan Bodora

Re: Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

Beitrag von Stefan Bodora »


Ich habe mal eben ein Beispielbild neu gescannt (Nikon Scan 4.02, automatische Belichtung). In der rechten Hälfte des Bildes habe ich in Photoshop über eine Einstellungsebene die Autofarbkorrektur drüberlaufen lassen. Ansonsten nur verkleinert. Ich habe das Bild vor dem Speichern nicht in sRGB konvertiert, weil dies die Farbsättigung beeinflusst.
Zum Bild: Die Perücke der jungen Dame war in Wirklichkeit knallorange. Das Halstuch war rot. Das sollte mein Problem eigentlich veranschaulichen.
Joe

Re: Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

Beitrag von Joe »


In der rechten Hälfte ist ja nun ein deutlicher Rotstich (z.B. auf der Haut sichtbar).
Wie sieht es denn im Original aus - lassen sich da die Farben unterscheiden? I.d.R. sollten die Farben schon differenzierter erkannt werden (vom Scanner)
Stefan Bodora

Re: Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

Beitrag von Stefan Bodora »


Der Farbstich der Haut kommt jetzt sicher nur von davon, dass der Gelbstich im Originalscan nicht per Hand korrigiert wurde, sondern mittels Automatik. Aber wie man sieht ändert sich dadurch nichts an der schlechten Differenzierung der beiden Farbtöne.
Wie gesagt, in Wirklichkeit war das Orange richtig knallig, also nicht wie eine Orangenfrucht, sondern eher neonfarben. Deshalb denke ich auch, dass es nicht normal ist, dass es hier so arg ins Rote verschoben ist.
An meiner Filmentwicklung wird es hoffentlich nicht liegen. Ich glaub nicht, dass sich die üblichen Prozessschwankungen so auswirken.
Mike55

Re: Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

Beitrag von Mike55 »


.....An meiner Filmentwicklung wird es hoffentlich nicht liegen
Was meinst Du damit konkret?
Mike55

Re: Ergänzung zu letzter Stellungnahme

Beitrag von Mike55 »



Was ist Dein "Original", bzw. hat das Orange/Rot in Natura anders ausgesehen, aber die falsche Farbdarstellung ist bereits beim Fotographieren durch die Kamera erfolgt? (Film kaputt/abgelaufen) Interessant ist auf jeden Fall, welches "Glied" in der Entwicklungskette den Farbfehler verursacht hat.
Stefan Bodora

Re: Coolscan V Negativscans mit Rotschwäche

Beitrag von Stefan Bodora »


Ich entwickle meine C41 Negative selbst. Deshalb muss ich natürlich auch in Betracht ziehen, dass bei meinem Prozess irgendwas nicht stimmt. Das beträfe aber höchstens Temperaturabweichungen von der Norm. Und die müssten sich proportional auf alle Bereiche des Bildes auswirken (Farbverschiebungen) und nicht nur auf 2 Farbtöne. Und andere Bilder auf demselben Film sind in Ordnung.
Stefan Bodora

Re: Ergänzung zu letzter Stellungnahme

Beitrag von Stefan Bodora »


Hier mal ein Foto eines anderen Fotografen vom selben Tag, welches mit einer Digitalkamnera aufgenommen wurde.
In meinen Augen doch schon ein deutlicher Unterschied zu meinem Scan. Ich denke auch nicht, dass es nur an einer unterschiedlichen Fabsättigung liegt. Auf dem Digi-Bild sind die Farbtöne jedenfalls besser differenziert als bei mir und dichter am Original.
Micha

Selektive Farbkorrektur

Beitrag von Micha »


Es ist normal, dass beim Scannen eine Farbe irgendwie falsch kommt. Erst beim Digitalisieren fällt auf, dass Schatten blau sind oder Rot übersättigt. Bei deinen Bildern driftet gelb-orange zu rot. Öffne ein Bild im Photoshop und wähle dieSelektive Farbkorrektur (unter Windows: Strg + U) Wähle Rot und schieben den oberen Regler ein kleines Stück nach rechts. Das Rot wird orange/gelblich. Diese Korrektur ist üblicherweise oft bei Haut, die zu rot dargestellt wird notwendig.
Micha
Joe

Re: Ergänzung zu letzter Stellungnahme

Beitrag von Joe »


Sieht aber (an meinem kalibrierten LCD betrachtet) nur ganz minimal besser aus als bei Deinem Bild. Rot ist das jedenfalls nicht sondern beides Orange.
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