Reflecta CrystalScan 7200 Streifen

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philippdewies
Beiträge: 2
Registriert: Samstag 9. Januar 2016, 15:36

Reflecta CrystalScan 7200 Streifen

Beitrag von philippdewies »

Hallo,

ich habe zu Weihnachten den CrystalScan 7200 von Reflecta bekommen und mir eine VueScan Lizens gekauft. Ich entwickel meine SW-Filme selbst und möchte die Negative danach mit dem Scanner digitalisieren. Das Problem, bei vielen Scans erkennt man eindeutig viele vertikale Streifen auf den Bildern. Das ist sehr störend und ich schaffe es auch nicht diese per Photoshop in der Nachbearbeitung zu entfernen. Auf manchen Scans sieht man komischerweise überhaupt keine Streifen, auch wenn es sehr dunkle oder sehr helle Bereiche im Bild gibt. Wenn ich Farbnegative scanne tritt das Problem übrigens ebenfalls auf.

Die Streifen sind durch VueScan etwas weniger geworden, wenn ich das vergleiche mit den ersten Scans über CyberView. Hab bereits ausprobiert zwischen 8Bit und 16Bit zu wechseln und an allen Möglichen Einstellungen gedreht, es wird aber nicht besser. Ich habe jetzt in Threads aus 2011 gelesen, dass das ein bekanntes Problem dieses Scanners ist. Hat Reflecta es noch immer nicht geschafft das Problem zu beheben, oder habe ich vielleicht ein Modell was seit Jahren beim Händler lag? (Habe ihn von ScanDig)
Kann es an der Filmentwicklung liegen? Eigentlich nicht oder? Da würden doch keine exakt vertikalen Streifen entstehen.

Hat jemand aktuelle Tipps wie ich am besten Vorgehen soll? Habe bereits versucht alle USB Geräte bis auf den Scanner von meinem Retina Macbook zu entkoppeln, da ich etwas von USB-Problemen gelesen habe.
Sonst muss ich ihn wieder zu ScanDig zurückschicken, oder?

Ich füge mal 2 Beispielbilder an:

1) Ist ein Stück komplett belichteter Film den ich abgescannt hab, also der Streifen der entsteht wenn man den Film einlegt. Hier sind die Streifen sehr deutlich zu sehen.
2016-01-09-0040.jpg
2016-01-09-0040.jpg (506.08 KiB) 4337 mal betrachtet
2) Ein Scan von einem Ilford Hp5+ bei ASA1600, hier sind die Streifen nicht so stark ausgeprägt aber immer noch störend wahrzunehmen.


ValentinSmall.jpg
ValentinSmall.jpg (49.6 KiB) 4335 mal betrachtet


Ich hoffe ihr könnt mir helfen oder womöglich ein paar Tipps geben, bevor ich den Scanner im schlimmsten Fall zurückschicken muss.
Zuletzt geändert von philippdewies am Samstag 9. Januar 2016, 17:32, insgesamt 3-mal geändert.
Joe
Beiträge: 2183
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Re: Reflecta CrystalScan 7200 Streifen

Beitrag von Joe »

Ein komplettes Bild verkleinert wäre zur Beurteilung noch hilfreich.

War da die Staub und Kratzerentfernung eingeschaltet? Wenn ja mal probeweise ausschalten. Da die bei SW oft nicht funktioniert (wegen des Silberanteils im Material).

Scanne mal eine weiße Fläche als Dia-Positiv (also ohne was im Gerät einfach scannen) um festzustellen ob auch dann Streifen vorhanden sind.
philippdewies
Beiträge: 2
Registriert: Samstag 9. Januar 2016, 15:36

Re: Reflecta CrystalScan 7200 Streifen

Beitrag von philippdewies »

Wenn ich nichts in den Scanner lege und als DIA Scanne, bekomme ich eine weiße Fläche ohne Streifen.

Was mir außerdem auffällt ist, dass jedes Bild eine Art Verschiebung hat, das heißt es sieht aus als sei das komplette Bild zweimal gescannt und etwas verschoben aufeinander gelegt. Siehe hier: (sieht aus als hätte ich beim Fotografieren verwackelt, hab ich aber nicht, da ich von dem Bild einen Abzug aus dem Labor hab und dort und auf weiteren Fotos nichts von dieser "Schleierbildung" zu sehen ist)

An dem Bein der Frau und an der Hausecke sieht man es sehr deutlich. Diese Verschiebungen sind NICHT auf dem Negativ und auch nicht auf dem Abzug aus dem Fachlabor.
SmallVerschiebung.jpg
SmallVerschiebung.jpg (81.64 KiB) 4335 mal betrachtet
Hier sieht man es ebenfalls sehr gut an den Flügelspitzen der Möwen:
VögelTexelKLEIN.jpg
VögelTexelKLEIN.jpg (67.74 KiB) 4335 mal betrachtet
Woher kommt das denn bitte? Davon hab ich auch noch nie was gelesen. Der Effekt ist auch bei dem Portrait oben zu erkennen, besonders gut am Ohr. (Negativ von der anderen Seite scannen bringt ebenfalls nichts.
Joe
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Re: Reflecta CrystalScan 7200 Streifen

Beitrag von Joe »

Was ist das denn bei dem Vögel Bild und dem ersten oben am Rand - die Perforation des Filmes?

Dann stell mal den Ausschnitt für das Scannen probeweise kleiner.

Fällt beim Scannen vielleicht Licht durch eine andere Lichtquelle in den Scanner?

Ja: das ist vom Effekt her komisch, ist mir so noch nicht untergekommen.
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Jossie
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Re: Reflecta CrystalScan 7200 Streifen

Beitrag von Jossie »

Hallo Philipp,

die vertikalen Streifen in Scanrichtung gehen auf eine "schlechte" Flatfield-Korrektur zurück. Jedes Pixel des CCD hat eine individuelle Empfindlichkeit, besonders deutlich in Deinem ersten Beispiel zu sehen. Wenn ein Scan bei leerem Dia nicht überbelichtet wird (analoge Verstärkung absenken!), dann sind diese Streifen sehr deutlich zu sehen, obwohl die Schwankungen relativ gering sind. Da die CCD-Zeile das Bild von oben nach unten (in Deinen Beispielen) abtastet, kommt diese streifige Struktur zustande. Diesen Effekt hatte ich schon hier im Forum diskutiert. Diese Streifen fallen besonders bei gleichmäßigem Hintergrund, wie Himmel, störend auf. Ganz glatt wird ein Scan der Art wie Dein erstes Beispiel zeigt, nie werden. Wenn er nicht überbelichtet ist, wird man solche Streifen immer sehen. Die Frage ist nur, mit welcher Amplitude. In Deinem Beispiel sind sie sicher zu stark. Hier ein Beispiel, wie der Scan ohne Dia bei meinem Scanner aussieht:
Schnitt durch Scan eines leeren Dias. Man beachte, dass die Y-Achse nicht bei 0 sondern bei 60000 beginnt!
Schnitt durch Scan eines leeren Dias. Man beachte, dass die Y-Achse nicht bei 0 sondern bei 60000 beginnt!
Schnitt_leeres_Dia.jpg (28.88 KiB) 4303 mal betrachtet
Die Flatfield-Korrektur wird i.A. nach dem Einschalten des Scanners aufgenommen. In diesem Zustand ist die Elektronik noch kalt. Danach wärmt sie sich auf. Da die Flatfield-Korrektur temperaturabhängig sein kann (Empfindlichkeit der Pixel ändert sich leicht) kommt es dann im warmen Betriebszustand zu den von Dir beobachteten Streifen. Eine Abhilfe bringt es u.U., nach dem Einschalten ein paar Testscans zu machen, die man anschließend verwirft. Wenn man danach eine erneute Flatfield-Korrektur provoziert (z.B. durch Neustart der Software, zumindest bei SilverFast, oder aber durch Aus- und Wiedereinschalten des Scanners, was ich nicht so gerne mache), dann werden die Streifen deutlich geringer.

Die Flecken am oberen Rand kommen nicht daher sondern gehen wahrscheinlich auf Streulicht an der Perforation des Filmstreifens zurück. Wurden die mitgescannt, d.h. sehen wir oben nur einen Ausschnitt des Scans? Sind diese auch im Negativ zu erahnen?

Die Doppelkontour (Bein der Frau, Hausecke) könnte auf Blooming zurückgehen (falls von oben nach unten gescannt wurde), denn beim Scan ist das Bein ja sehr hell. War da eine Mehrfachbelichtung mit höherer Belichtungszeit aktiv? Senke mal, wenn möglich, die analoge Verstärkung / Belichtungszeit ab, dann sollten bei Blooming die Doppelkontouren verschwinden. Dreh auch mal das Dia um 180° (Frau steht dann auf dem Kopf). Bei Blooming sollten dann die Schatten immer noch nach links, also auf die andere Seite gehen. Die blauen Schatten unterhalb der Vögel (Scan von oben nach unten, wegen der Streifen) sind dadurch nicht zu erklären, da Blooming immer entlang der CCD-Zeile geht. Das müsste dann eine Art Nachleuchten sein, was ich eigentlich ausschließen möchte, da der blaue Schatten manchmal nicht unmittelbar an den Vogel anschließt. Aber eine Absenkung der analogen Verstärkung / Belichtungszeit sollte auch hier etwas "Licht ins Dunkle" bringen. Es sieht mir eher nach einem Reflex aus (tritt nur unter dunklen Vögeln = hellen Partien im Negativ) auf. Auch hier wäre es interessant zu sehen, wie der Scan ausfällt, wenn das Dia auf dem Kopf steht.

Ich habe bei meinem DD6000 bei Überbelichtung sehr seltsame Effekte, die sich in den Farbkanälen unterschiedlich auswirken. Daher würde ich mir beim Farbbild (ein Farbnegativ?) auch mal die Kanäle einzeln betrachten.

Beste Grüße

Hermann-Josef
DigitDia6000 (CyberView, SilverFast Archive Suite 8 & 9) / CanoScan9950F (ScanGear, VueScan Pro), Eizo CS240, xrite i1studio, Win11 (64bit), Intel i9 (3.4GHz), Speicher 64GB, Nvidia Quadro P2000
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