ProScan 7200, Cyberview Belichtungseinstellung

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wauci70
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ProScan 7200, Cyberview Belichtungseinstellung

Beitrag von wauci70 »

Hallo community,

habe mit Belichtungseinstellungen (Fenster/Belichtung, 3 Schieberegler) experimentiert.

Cyberview 5.16.45.
ROC, GEM, IDR aus. Beobachtungen:

Auto Belichtung EIN, die 3 Regler zeigen keine Auswirkung. Soll auch so sein.

Auto Belichtung AUS:
1. Bei der Standardeinstellung der Regler 100 100 100 ist das Bild dunkler, also "Auto" oben hat gewirkt.
2. Schiebt man die Regler tiefer, wird das Bild noch dunkler. Sollte auch so sein.
3. Schiebt man sie höher, gar zu 200%, ist gegenüber "Auto" kaum ein Unterschied zu merken.

Nun das Interessante im Fall 3. Man merkt deutlich, daß der Schrittmotor viel langsamer scannt, also längere Belichtung (vgl. mit der längeren Zeiteinstellung bei einer Kamera.) Also der Scanner reagiert auf die Einstellung.

Das Bild wid aber kaum anders belichtet.

Und nun das VERRÜCKTE: bei dem aller ersten Mal als ich damit spielte, kam das Bild tatsächlich stark überbelichtet.
Seit dem NIE MEHR. Scanner ein/aus, Cyberview neu geladen etc., nichts. Die Über- bzw. zumindest eine stärkere Belichtung ist nicht mehr zu erzielen.

Da kommt einem ein abwägiger Gedanke, daß man Scanner durch den ersten Überbelichtungsversuch "kaputt gemacht" hat. Zumal sind Bilder in der "Auto" Einstellungs wie bisher, auch Silverfast und Vuescan bringen ihre Resultate wie üblich.

Suche nach Geistern?
Joe
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Re: ProScan 7200, Cyberview Belichtungseinstellung

Beitrag von Joe »

Es gibt eine neue CyberView 5.16.50 bei Reflecta - probiere doch mal ob es mit der auch noch auftritt.
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Jossie
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Re: ProScan 7200, Cyberview Belichtungseinstellung

Beitrag von Jossie »

Hallo wauci70,

zu diesen Einstellungen hatte ich vor Kurzem bei PIE angefragt. Dort hat man mir gesagt, dass damit nicht die Belichtungszeit sondern die LED-Helligkeiten gesteuert werden (Formulierungsfehler in der Anleitung). Das macht ja auch Sinn, denn wie will man die Belichtungszeit getrennt für R, G oder B steuern? Deine Aussage, dass der Scanner länger gebraucht hat, muss daher eine andere Ursache haben (z.B. andere Auflösung?).

Dass Du den Scanner durch "Überbelichtung" kaputt gemacht hast, kann nicht sein. CCDs sind gegen Überbelichtung unempfindlich, allenfalls zeigen sie ein Nachleuchten, das aber nach mehrmaligem Auslesen rasch abklingt. Aber das solltest Du mit den Einstellungen über CyberView sowieso nicht hinkriegen.

Diese Belichtungsregelung ist eigentlich dafür vorgesehen, um z.B. unterbelichtete Dias besser scannen zu können. Was ich bei meinem DD6000 gesehen hatte war, dass ein Scan ohne Dia in allen drei Kanälen gesättigt war (also alles auf 255 bei 8bit). Das sollte eigentlich nicht sein, wenn man am hellen Ende noch Dynamik haben will. Ich habe daraufhin die Belichtung etwas reduziert, damit die Helligkeitsverteilung am hellen Ende noch eine angemessene Streuung aufweist. Aber vielleicht reicht es auch dafür zu sorgen, dass die hellsten Stellen in einem Dia noch eine Streuung zeigen. Denn der Film alleine schluckt ja auch etwas Licht.

Beste Grüße

Hermann-Josef
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wauci70
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Re: ProScan 7200, Cyberview Belichtungseinstellung

Beitrag von wauci70 »

Danke Herman-Josef für die präzise Stellung.
... denn wie will man die Belichtungszeit getrennt für R, G oder B steuern? Deine Aussage, dass der Scanner länger gebraucht hat, muss daher eine andere Ursache haben (z.B. andere Auflösung?).
Das ist mir gar nicht gekommen, ja natürlich !

Habe soeben experimentiert, die maximale (200%) Belichtung bringt in etwa das Gleiche wie die Automatik. Folglich zieht diese (zumindest bei dem einen Ectachrome "Testdia", das damals eigentlich richtig belichtet wurde) voll an. Ohnehin habe ich den Eindruck, daß CyberView - oder mein Scanner - insgesamt etwas zu dunkle Bilder erzeugt. Somit werde ich bei Auto bleiben.

A propos dunkel. Silverfast erzeugt auch etwas zu dunkle Bilder, jedoch ist die Farbgebung besser als bei CV - beide ohne jegliche Manipulationen. Der Vuescan ist jedoch farblich der "schlimmste", mit allen voreinestellten Korrekturmitteln wie Auto, Landschaft, neutral, Weissabgleich haben alle Dias eine leichte magenta bzw. blaue Note. Kriege ich im PS nicht weg, kenne mich aber ehrlich gesagt auch zu wenig aus.

Zu Deinem Beispiel "ohne Dia". Das probiere ich aus, wundere mich aber daß 3 x 255-er entstanden, da die LED's ins tiefe Loch bis zum weißlichen Boden des Scanners strahlen. Vielleicht ist das bei Deinem DD6000 anders.

Noch was, zum ROC. Obwohl die alten 80-er Dias im Projektor strahlen wie soeben entwickelt, bewirkt ROC gewaltige Steigerung der Sättigung mit (etwas zu) kräftigen Farben. Ich las, ROC sei ein Auffrischungsmittel bei veränderten alten Farben. Obwohl "schön", kann ich mich bei 10.000 Dias darauf nicht verlassen. Zumal diese starke Sättigung nicht der Sinn der Sache ist. Irgendwelche Erfahrungswerte?

Liebe Grüße
Neven
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Jossie
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Re: ProScan 7200, Cyberview Belichtungseinstellung

Beitrag von Jossie »

Guten Morgen Neven,
wauci70 hat geschrieben:Das probiere ich aus, wundere mich aber daß 3 x 255-er entstanden, da die LED's ins tiefe Loch bis zum weißlichen Boden des Scanners strahlen.
Was meinst Du mit diesem Satz?
wauci70 hat geschrieben:ROC sei ein Auffrischungsmittel bei veränderten alten Farben. ... Irgendwelche Erfahrungswerte?
Ich habe mit der Pipettenfunktion von SilverFast sehr gute Erfahrungen gemacht, Farbstiche zu entfernen. Ein Beispiel habe ich unter viewtopic.php?f=1&t=29109 hier eingestellt. Ganz ähnliche Ergebnisse kann man auch durch die Bearbeitung der Histogramme und Gradationskurven in R,G und B erzielen, was aber einige Erfahrung und Experimentieren erfordert. Leider kann ich hier keine Bilder mehr einstellen. Wenn es Dich interessiert, schick mir eine PM und ich kann Dir Beispiele zukommen lassen.

Beste Grüße

Hermann-Josef
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wauci70
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Re: ProScan 7200, Cyberview Belichtungseinstellung

Beitrag von wauci70 »

Guten Abend Herman-Josef,

mit der etwas unglücklichen Formulierung zum Test mit leerem Dia bzw. dem "Loch im Scanner" konnte ich mir nicht vorstellen, daß die CCD Zeile den Geräteboden - einige cm von der Zeile - so stark ausleuchtet daß er weiß wirkt. Habe ausprobiert, und in der Tat kam der preview weiß mit jeweils einem Strich per Farbe, wie Du sagtest, nur bei Rot waren noch zwei kleine Strichlein dabei. Also war in dem Raum noch etwas dunkleres rot.

Bei ca 115% Rotbelichtung verschwanden dann auch bei Rot die kleien Striche. Interessant ist, daß dabei die Belichtungsregler wirken auch wenn Bel.- Automatik eingeschaltet ist, was bei dem Scan eines Dias nicht der Fall ist (Auto hebt die Wirkung der Regler auf.) Verstehe nicht, ist aber egal.

Deinen Beitrag und Diskussion mit Holger habe ich mit Interesse angeschaut. Die drei Beispiele Beispiel_roh.tif, Beispiel_Bildautomatik.tif Beispiel_Pipette.tif sind äusserst aufschlußreich. Mit genau der selben Problematik (allerdings nicht mit RAW Ausgangsmaterial und auch nicht auf HDR zielend!) kämpfe ich als interessierter Amateur, leider mit höherem Anspruch auf die Qualität der Ergebnisse. Daher suche ich bei 10.000 Dias nach einem Kompromis Aufwand/Ergebnis.

Meine CyberView Roh-Resultate sehen von der Stimmung her aus etwa wie Dein Rohbild, mit Automatik schon viel besser aber immer noch fehlen Farben, wie zum Schluß in Deinem Pipettenfall. Gerne würde ich Vuescan einsetzen, dort ist aber jeder Scan mit rot behaftet (verstehe ich nicht wieso), egal welche voreingestellte Automatik. Allerdings seine RAW Datei ist ohne diesen Stich (!), aber ziemlich dunkel. Pipette hat er glaube ich keine.

Auch SilverFast 8 (einfach) habe ich als Testversion, dort sind die Ergebnisse auch etwas dunkel, jedoch mit der Ein-Knopf Automatik oder einfacher Pi-Daumen Tonwertspreizung bekomme ich ganz gute Werte. Allerdings verspüre ich eine gewisse Abneigung gegenüber deren corporate policy (obwohl Vuescan gar teurer ist.)

Nun sachlich. Mit Pipette habe ich schon im PS gespielt. Es ist mir jedoch ein Rätsel, wie man ein "neutrales grau" im bunten Bild findet. Und auch wenn es keine richtig weiße bzw. schwarze Stellen gibt. Gerne schickst Du mit Deine paar Beispiele an info@marigold.de. Im Übrigen, wenn es Dir nicht lästig ist, könnte ich Dir eineige Muster meiner Vergleiche zur Beurteilung schicken. Zudem entlasten wir das Forom mit solchen Details.

Einen schönen diafreien Abend,
Neven
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Jossie
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Re: ProScan 7200, Cyberview Belichtungseinstellung

Beitrag von Jossie »

Guten Morgen Neven,
wauci70 hat geschrieben:die CCD Zeile den Geräteboden - einige cm von der Zeile - so stark ausleuchtet daß er weiß wirkt.
Das CCD leuchtet nichts aus sondern sieht ohne Dia halt nur den vom LED-Bündel erleuchteten (weißen) Spalt.

Mit Auto-Belichtung in CyberView habe ich keine Erfahrung. Leider ist mein Scanner zur Zeit bei reflecta, so dass ich nichts ausprobieren kann.

Die Problematik der Pipette bei Bildern, die keine unbunten Stellen aufweisen, hatte ich bei LSI schon mal angesprochen. Man kann zwar im Jobmanager die Pipettenwerte von einem Bild auf ein anderes übertragen. Dabei werden aber nur die Messpositionen übertragen, was bei meinen Dias keinen Sinn macht, da sich das Motiv natürlich ändert. Nach Support-Aussage wird diese Funktionalität von Fotografen gebraucht, die von einem Motiv viele Versionen schießen und so die Positionen übertragen, ohne jedes Mal erneut zu messen. Letztendlich bewirkt die Pipette bzw. Farbstichentfernung eine Verschiebung der drei Ausgabe-Histogramme gegeneinander und man könnte sich vorstellen, dass man von einem Bild mit unbunten Stellen diese Verschiebung auf andere Bilder ohne unbunte Stellen übertragen kann, um deren Farbstich zu korrigieren. Ich hatte das schon mal manuell versucht, aber bislang ohne Erfolg.

Beste Grüße

Hermann-Josef
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