Epson V800 und alte Glasplatten Negative

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marcopolix
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Registriert: Donnerstag 26. Juli 2018, 11:37

Epson V800 und alte Glasplatten Negative

Beitrag von marcopolix »

Guten Tag,

Ich habe relativ viele alte Glasplatten Negative, die ich digitalisieren möchte.
Verschiedene Randbedingungen wie mein Budget und die minimale Größe der Duchlichteinheit lassen mich zum Epson V800 tendieren.

Das Gerät hat aber einen Fixfokus. Für die Fokusierung sind anscheinend höhenverstellbare Filmhalter vorgesehen. Für meine Glasplatten (meist 13x18cm, 2mm dick) gibt es allerdings keinen Halter.
Ich hatte mir ursprünglich vorgestellt, dass ich die Glasplatten Negativen direkt auf die Glasplatte des Scanners lege und mich auf die Schärfentiefe des Flachbettscanners verlasse. Wenn es so ginge, hätten aber die höhenverstellbaren Filmhalter wenig Sinn. Ich bin deshalb etwas verunsichert. Vielleicht mache ich mir aber einfach zu viele Gedanken. Eine Lösung könnte natürlich ein selbstgebastelter Abstandshalter sein.

Hat jemand schon Erfahrung mit dem V800 auf dem Gebiet oder einfach nur so einen guten Rat ?

Grüße, Marc
Joe
Beiträge: 2183
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Re: Epson V800 und alte Glasplatten Negative

Beitrag von Joe »

Bevor Du da in etwas investierst:

- probiere das Gerät nach Möglichkeit vorher aus
- hoffe auf einen konkreten Tipp eines anderen Anwenders

Denn nach meinen Erfahrungen ist Glasmaterial immer sehr problematisch. Mit viel experimentieren sind nicht ganz so schlechte Ergebnisse zu erreichen. Gute habe ich überhaupt noch nicht gesehen. Info: meine Aussagen beziehen sich auf Glas-Dias und alte Vorlagen für ein "Stereoskop".
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Jossie
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Re: Epson V800 und alte Glasplatten Negative

Beitrag von Jossie »

Hallo Marc,

ja, das Problem mit den Glasplatten ist die Fokusverschiebung durch das Glas. Bei schlechtem Glas können natürlich auch Schlieren die Bildqualität beeinflussen. Aber nur zur Info: Astronomische Aufnahmen wurden früher (d.h. vor der CCD-Ära) immer auf Glasplatten gemacht und dann gescannt. Scans von verglasten Dias sind eine ganz andere Geschichte (Luftschicht zwischen Film und Glas erzeugt Newton-Ringe).

Nach meiner Kenntnis haben Flachbettscanner eine wesentlich höhere Schärfentiefe als dedizierte Diascanner. Was Epson sich mit den Abstandshaltern gedacht hat, weiß ich nicht. Aber da würde ich ganz einfach mal bei Epson nachfragen, wie es um die Schärfe steht, wenn man Glasplatten von 2 mm Dicke scannt. Generell erzeugt jede planparallele Glasplatte eine Fokusverschiebung. Aber wie man aus der Skizze bei Wikipedia sehen kann, wird der Abstand zur Bildebene verlängert. Daher verstehe ich nicht, was die Abstandhalter bringen sollen. Was man bräuchte, wäre nach meinem Verständnis das Gegenteil … Aber eine Email oder ein Anruf bei Epson sollte das klären. Aber vielleicht hat auch der Forumsbetreiber mit seinem Testgerät hier einschlägige Erfahrung.

Hermann-Josef
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marcopolix
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Re: Epson V800 und alte Glasplatten Negative

Beitrag von marcopolix »

Hallo Joe, hallo Jossie,

danke für die schnellen Antworten.

Mein Bild war auch, dass Flachbettscanner eine hohe Schärfentiefe haben.
So denke ich mir, dass durch Experimentieren mit Abstandshaltern unterschiedlicher Stärke eine chance besteht, eine brauchbare Fokusierung zu erreichen. Der Fixfokus hat zumindest den Vorteil, dass er sich nicht nach einem mehr oder weniger nachvollziehbarem System ändert.

Die Geschichte mit den planparallelen Glasplatten ist sicher prinzipiell ein Thema, wenn eine Glasplatte im Spiel ist. Es dürfte sich aber hauptsächlich bemerkbar machen, wenn die Hauptlichtquelle schräg zur Glasplatte steht. Bei einem Durchlichtscanner ist das Problem vielleicht nicht so relevant (?).

Ich habe schon beim Forumbetreiber nachgefragt. Eine Empfehlung dort war, die Platten scannen zu lassen. Sie würden es mit einem Espon 12000 XL (mit Autofokus) machen. Bei ca. 100 Platten, wäre es aber ziemlich viel Geld.

Bleibt eine Nachfrage direkt bei Epson. Ob sie sich dort die Mühe machen ?

Eine ganz andere Spur verfolge ich jetzt.
Ich habe im Moment einen alten Drucker/Scanner Canon MP990.
Die Durchlichteinheit kann maximal 24 mm Breite und ist somit für meine Glasplatten zu schmall. Ich habe aber ein paar Versuche einfach mit Auflicht gemacht und mit GIMP invertiert. Zu meiner Überraschung ist das Ergebnis nicht so schlecht, wie ich dachte. Man erkennt zumindest das Motiv ;-) und es ist nicht viel schlechter als der Streifen, den ich mit Durchlicht scannen kann. Es gäbe aber für ein brauchbares Ergebnis noch viel zu tun. Eine interessante Erkenntnis ist, dass das Bild komischerweise deutlich schärfer ist, wenn die Abbildung auf der Glasplatte oben ist. D.h. die Dicke der Glasplatte scheint doch eine Rolle zu spielen. Ich habe allerdings noch nicht rausgefunden, ob der Scanner mit Fixfokus oder mit Autofokus arbeitet.
Bevor ich investiere, werde ich noch ein bisschen in dieser Richtung experimentieren.

Grüße, Marc
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Jossie
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Re: Epson V800 und alte Glasplatten Negative

Beitrag von Jossie »

Hallo Marc,
marcopolix hat geschrieben: Donnerstag 26. Juli 2018, 16:16 Bleibt eine Nachfrage direkt bei Epson. Ob sie sich dort die Mühe machen ?
Einen Versuch wäre es doch wert ...
marcopolix hat geschrieben: Donnerstag 26. Juli 2018, 16:16 Es dürfte sich aber hauptsächlich bemerkbar machen, wenn die Hauptlichtquelle schräg zur Glasplatte steht.
Nur im kollimierten Licht, d.h. bei parallelen Strahlenbündeln, wirkt sich eine planparallele Platte nicht aus. Da müsste man nun wissen, wie der Strahlengang im Scanner tatsächlich ist. Aber er dürfte prinzipiell ähnlich sein wie im Diaprojektor (CCD statt Leinwand). Und wenn ich mir im Pohl den Strahlengang eines Diaprojektors anschaue, dann gibt es da kein paralleles Licht.

Beste Grüße

Hermann-Josef
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marcopolix
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Re: Epson V800 und alte Glasplatten Negative

Beitrag von marcopolix »

Hallo Hermann-Josef,

Du hast sicherlich recht. Eine Durchlichteinheit als Leuchtfläche wird prinzipiell viele, nicht parallele Strahlenbündel erzeugen. Bei einem Durchlichtscan ist das Problem also grundsätzlich da, schon allein wegen der Glasplatte des Scanners. Und die zusätzliche Glasplatte des Negativs wird den Effekt noch verstärken.

Ein Auflichtscan dürfte in der Beziehung den Vorteil haben, dass die Lichtquelle eher als punktuell und senkrecht zur Glasfläche betrachtet werden kann.

Ich werde bei Epson nachfragen. Ich melde mich dann, wenn die Antwort interessant ist.

Grüße, Marc
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Jossie
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Re: Epson V800 und alte Glasplatten Negative

Beitrag von Jossie »

Hallo Marc,

hast Du schon mal in Erwägung gezogen, die Glasplatten abzufotografieren? Leuchtplatte, Digitalkamera auf Stativ -- fertig?

Hermann-Josef
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Re: Epson V800 und alte Glasplatten Negative

Beitrag von marcopolix »

Ich habe schon mal versucht mit einen alten Vergrößerer als Stativ.
Ich hatte es aber nicht ganz im Dunkel gemacht und wahrscheinlich deshalb immer Probleme mit Lichtreflexen gehabt. Meine Leuchtplatte ist auch etwas schwach.
Außerdem gefällt mir die Vorstellung, 13x18 cm auf einem viel kleineren Sensor abzubilden, nicht so richtig.
Der Scanner hätte da schon Vorteile.
Aber vielleicht starte ich wieder einen Versuch, ganz im Dunkel diesmal.
Die Epson Leute sind ab 18:00 Uhr schon zu Hause. Ich versuche es morgen.
Danke für das Mitdenken.

Grüße, Marc
marcopolix
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Re: Epson V800 und alte Glasplatten Negative

Beitrag von marcopolix »

Zur Info:

Ich habe gestern mit dem Support von Epson gechatet.
Der Mitarbeiter war freundlich und hilfsbereit. Hat ein paar mal bei anderen Kollegen nachgefragt.

Im Endeffekt kam aber raus, dass sie keine konkrete Erfahrung mit Glasplatten Negativen haben.
Sie vermuten, dass es ganz ohne Rahmen bzw. Abstandshalter problematisch sein könnte, aber dass eine selbst gebastelte Lösung ein Weg sein könnte. Aber darauf waren wir ja schon selber gekommen.
Sie meinten auch, dass es sowieso schlecht für die Negative wäre, wenn man sie direkt auf die Glasplatte vom Scanner legt (?).

Ich denke noch über das Ganze nach.

Grüße, Marc
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Jossie
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Re: Epson V800 und alte Glasplatten Negative

Beitrag von Jossie »

Schon erstaunlich, wenn einem der Hersteller nichts zu den optischen Eigenschaften seines Gerätes sagen kann …

Hermann-Josef
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