Fotos scannen, archivieren ohne autom. Belichtung etc.?

Fragen/Themen aus den Gebieten Scannen, Bildbearbeitung, Farbmanagement etc.
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scanbob
Beiträge: 2
Registriert: Samstag 21. Januar 2012, 19:20

Fotos scannen, archivieren ohne autom. Belichtung etc.?

Beitrag von scanbob »

Hallo,

ich habe einen Epson V300 und nutze die Software EpsonScan.

Ich möchte Fotos, von denen nur noch die Positive existieren archivieren und danach restaurieren.
Scannen möchte ich in: 48Bit, 600 dpi, Format:tif

Ich wollte die Bilder ohne jegliche softwareseitige Beeinflussung scannen, also z.B. auch die automatische Belichtung etc. abschalten um
die Bilder so unverfälscht wie möglich zu archivieren.

Oder ist die belichtung erforderlich um optimale Ergebnisse zu erzielen ?

Wie ist Eure Meinung?

Vielen Dank! Bob
Artur
Beiträge: 10
Registriert: Samstag 26. November 2011, 23:15

Re: Fotos scannen, archivieren ohne autom. Belichtung etc.?

Beitrag von Artur »

Ich würde mal mit jeder Variante einen Scan machen und die resultierenden Bilder (bzw. eine Kopie davon) danach in einem beliebigen Bildbearbeitungsprogramm in eine vergleichbar vorzeigbare Form bringen.
Die beste Scanmethode dürfte die sein, bei der das Histogramm dieser Bilder die kleinsten Lücken hat.
Woscha
Beiträge: 156
Registriert: Montag 4. Februar 2008, 08:45
Wohnort: www.langen.de

Re: Fotos scannen, archivieren ohne autom. Belichtung etc.?

Beitrag von Woscha »

Hallo Bob,

Scannen in 48 Bit ist schon mal o.k., die 600 dpi können etwas "schwach" gewählt sein. Lieber in höherer Auflösung scannen, dann bleibt mehr Spielraum bei der nachträglichen Bearbeitung. So z. B. beim Entfernen eines "Rasters", welches durch die Oberflächenstruktur des Papierabzugs erzeugt wird. Oder auch bei einer Ausschnittvergrößerung.

Die automatische Belichtung ist durchaus sinnvoll, allerdings muss man darauf achten, dass weder bei der Tiefen als auch in den Spitzen nichts abgeschnitten wird. Oft sind die automatischen Einstellungen so, dass alles unter 1 % als schwarz und alles über 99 % als weiß definiert wird. Dabei gehen feine Abstufungen in Tiefen und Lichtern verloren. Am Besten die Werte für Tiefen und Lichter auf 0 % setzen. Mit der automatischen Belichtung erhältst Du dann einen Scan, der den gesamten Bereich von (bei RGB) 0 bis 255 abdeckt (im Histogramm sieht man die Verteilung der Helligkeitswerte). Das Feintuning (Kontrast, Sättigung) machst Du dann über die Gradationskurven.

Ohne die automatische Belichtung kann es passieren, dass im Scan nur der Bereich von z. B. 0 bis 180 abgedeckt wird (Bild wirkt "zu dunkel"). Bei der Nachbearbeitung kann das dann zu Abrissen in feinen Verläufen führen, da die Verteilung der Helligkeitswerte gestreckt werden muss. Dem hast Du zwar schon vorgebeugt durch das Scannen in 48 Bit, beim Scan mit automatischer Belichtung bleibt aber noch mehr Spielraum.

Ich hoffe, mich verständlich ausgedrückt zu haben - Gruß, Woscha.
Nikon Coolscan LS-9000-ED, Vuescan Professional (Mac).
scanbob
Beiträge: 2
Registriert: Samstag 21. Januar 2012, 19:20

Re: Fotos scannen, archivieren ohne autom. Belichtung etc.?

Beitrag von scanbob »

Hallo Woscha,

Danke, für die ausführliche Erläuterung ... das leuchtet mir ein ... ;)

Die Bilder die ich im Moment scanne haben alle mit Rahmen eine größe von 7x7cm. Sollte ich auch bei dieser
Größe die Auflösung von 600 auf 1200 dpi hochsetzen?

Epson hat in der Hilfe zur automatischen Belichtung darauhingewiesen, dass wenn man die Bilder im nachgang noch retuschieren möchte, man nicht den empfohlenen Wert (Stellung 0) der
autom. Belichtung nutzen soll, sonder den niedrigsten (Stellung) ... ist das für dich logisch?

@Artur, deinen Vorschlag hatte ich bereits probiert ... konnte mich aber nicht entscheiden ...

Danke und beste Grüße!!!
Woscha
Beiträge: 156
Registriert: Montag 4. Februar 2008, 08:45
Wohnort: www.langen.de

Re: Fotos scannen, archivieren ohne autom. Belichtung etc.?

Beitrag von Woscha »

Hallo Bob,

600 dpi sind etwas schwach! Im Offsetdruck z. B. verlangen die Druckereien eine Auflösung von 300 dpi um optimale Ergebnisse zu erzielen. Diese Angaben beziehen sich immer auf das Endformat! Mit 600 dpi kann das 7x7-cm-Bild also nur 14 x 14 cm groß gedruckt werden. Bei 1200 dpi sind das dann schon 28 x 28 cm. Um also ein Bild im Format DIN A 4 drucken zu können brauchst Du mind. 1200 dpi. Zum Archivieren würde ich sogar mit 2400 dpi scannen. Das erhöht einfach den Spielraum für die nachträgliche Bearbeitung und das Vergrößern von Bildausschnitten.

Die Empfehlung von Epson zielt wohl darauf ab, Überbelichtungen zu vermeiden. Aus unterbelichteten Bildern lässt sich in der Bearbeitung noch viel herausholen (gerade bei 48 Bit); bei "überbelichteten" Bildbereichen ist ist halt nichts mehr zu retten.

Herzlichen Gruß, Woscha.
Nikon Coolscan LS-9000-ED, Vuescan Professional (Mac).
AndreasZ
Beiträge: 31
Registriert: Donnerstag 12. Januar 2012, 17:57

Re: Fotos scannen, archivieren ohne autom. Belichtung etc.?

Beitrag von AndreasZ »

Woscha hat geschrieben:600 dpi sind etwas schwach! Im Offsetdruck z. B. verlangen die Druckereien eine Auflösung von 300 dpi um optimale Ergebnisse zu erzielen. Diese Angaben beziehen sich immer auf das Endformat! Mit 600 dpi kann das 7x7-cm-Bild also nur 14 x 14 cm groß gedruckt werden. Bei 1200 dpi sind das dann schon 28 x 28 cm. Um also ein Bild im Format DIN A 4 drucken zu können brauchst Du mind. 1200 dpi. Zum Archivieren würde ich sogar mit 2400 dpi scannen. Das erhöht einfach den Spielraum für die nachträgliche Bearbeitung und das Vergrößern von Bildausschnitten.
Man sollte allerdings auch immer beachten, was für Fotos man scannt. Im "normalen" Labor produzierte Abzüge haben nicht mehr Informationsgehalt als ca. 300 DPI. Wenn man diese dann mit 1200 dpi oder gar 2400 dpi scannt, vergrößert das zwar die Bilddateien, aber man erhält dennoch nicht mehr Informationen/Details.

Grüsse.
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