Langzeit-Archivierung

[Linse]

Liebes Forum,

ich plane eine langfristige Digitalisierung möglichst aller alten Dias und Negative meiner Familie. Mir ist klar, dass das bei tausenden Bildern (vermutlich mit einem Reflecta Pro Scan und SilverFast) wohl Jahre dauert - aber irgendwann muss man ja anfangen, und ich habe es nicht eilig.
Bei so viel Aufwand möchte ich, dass die Bilder möglichst lange erhalten und nutzbar bleiben. Deshalb ein paar Fragen, weil ich als Laie nicht sicher bin, ob ich mich bisher richtig eingelesen habe:

- Format: Ich möchte tiff nehmen, um dann bei neuen Entwicklungen in Zukunft ggf. verlustfrei umwandeln zu können. Festplatten erscheinen mir dafür billig genug, kein Grund, daran zu sparen. Oder gibt es etwas Geeigneteres?

- Verwaltung: Wenn ich schonmal dabei bin, möchte ich die Bilder auch vernünftig taggen. Bei vielen tausend digitalen Bildern habe ich das schon gemacht, und zwar mit DigiKam. Die Metadaten werden dabei (wenn ich das richtig behalten habe) in die IPTC-Daten geschrieben. Ich habe außer DigiKam noch keine Verwaltungs-Software ausprobiert, aber ich gehe davon aus, dass ich damit auch langfristig auf der sicheren Seite bin, was Kompatibilität betrifft. Würdet ihr das auch so einschätzen? Oder kommen irgendwann neue Dateiformate/Programme, und ich kann die Daten nicht mehr auslesen? DigiKam nehme ich auch deshalb, weil es open source ist und ich darauf hoffe, dass das nicht eines Tages einfach so ersatzlos verschwindet - bei Photoshop z.B. kann man da nicht sicher sein. Wie handhabt ihr das, und wie gehen Profis vor?

Ich freue mich auch über allgemeine Links und Informationen zum Thema Langzeitarchivierung von Bildern - das scheint mir sehr viel komplizierter zu sein als z.B. bei Audiodaten.

Danke und Grüße,

Linse.

[Casa]

Ich würde umgekehrt davon ausgehen, daß man mit Photoshop eher auf der sicheren Seite ist, da das Programm seit bald 20 Jahren absoluter Standard im professionellen Bereich ist. Von DigiKam dagegen habe ich noch nie etwas gehört, und gerade OpenSource Projekte, die nicht richtig voran kommen, können ganz schnell in Vergessenheit geraten.
Allerdings gehe ich mal davon aus, daß die Metadaten eines Photos einigermaßen standarisiert gespeichert werden und im Falle eines Wechsels ein alternatives Programm diese weiterhin auslesen kann. Mein Grafikkonverter unter OS X zum Beispiel (sehr zu empfehlen, allerdings nur Mac) frisst so ziemlich alles, natürlich auch Photoshop inklusive Metadaten.

[Tom]

Ich würde mir auch Gedanken darüber machen, wie die Daten physisch gesichert werden.

Von DVDs, CDs rate ich ab, hier hatte ich bereits die ersten unleserlichen Scheiben. (Alter rd. 10 Jahre)

Mein Tip: 2 externe Festplatten, an 2 verschiedenen Orten gelagert (z.B. Eine daheim, eine im Banksafe). Warum? Sollte es daheim brennen, oder Einbrecher lassen alles mitgehen, gibt es noch die 2. Sicherung.