Welcher Filmscanner, welche Software?

Fragen/Themen aus den Gebieten Scannen, Bildbearbeitung, Farbmanagement etc.
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Williams
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 3. August 2011, 17:48

Welcher Filmscanner, welche Software?

Beitrag von Williams »

Hallo zusammen

Ich beschäftige mich seit längerer Zeit mit dem Kauf eines Diascanners und bin trotz Recherchen in den einschlägigen Internetseiten je länger desto mehr etwas verunsichert was für mich die richtige Wahl wäre.

Neben Negativen warten rund 4000 gerahmte Dias, bestehend aus rund 95% Kodachromes, der Rest aus Ektachromes, auf das Einscannen.

Die folgenden Punkte konnte ich bereits einfließen lassen:
Erste Wahl wäre in meinem Fall, abgesehen vom Preis der Nikon Super Coolscann 9000 ED dem einzigen Scanner, der die ICE Professional Staub- und Kratzerkorrektur für Kodachromes integriert hat.
Bekanntlich ist bei diesem und allen anderen Nikon Scanner Modellen der Verkauf eingestellt worden.

Wenn ich das soweit richtig verstanden habe, kann mit den aktuellen Scannern-Modellen z.B. dem Reflecta RPS 7200 Professional zusammen mit dem Einsatz der SilverFast Software auch ein optimales Ergebnis mit Kodachrome Dias erzielt werden.

Da die Scanner-Anwendung für mich Neuland ist, wäre ich den Experten sehr dankbar für die folgende Kaufhilfe:
1. Was spricht gegen den Kauf des Reflecta RPS 7200 Professional, abgesehen davon, dass kein Stapelbetrieb wie mit dem Reflecta DigitDia 5000 möglich ist?
2. Was für andere aktuelle Modelle würden ebenso meine Bedürfnisse mit sehr guter Scanner-Qualität abdecken?
3. Die Produktepalette der Scan-Software SilverFast (Standard, Studio, Archive Suite, usw.) verwirren mich! Welche SilverFast Software ist für meine geschilderten Bedürfnisse mit den vielen Kodachrome Dias die beste Wahl? Ich habe etwas von einem Kodachrome Target gelesen, was bringt das, respektive muss ich das zusätzlich kaufen? Benötige ich gegebenenfalls für die wenigen Ektachromes auch ein entsprechendes Target?

Herzlichen Dank zum Voraus für die Mithilfe.
Williams
Joe
Beiträge: 2183
Registriert: Montag 4. Februar 2008, 06:31
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Re: Welcher Filmscanner, welche Software?

Beitrag von Joe »

Silverfast und Kodachrome funktioniert meines Wissens mit allen Reflecta Scanner ähnlich = die Dia-Mengen sind m.E. nur mit einem DigitDia sinnvoll zu bewerkstelligen.

Das Target wird für die jeweilige Filmsorte benötigt = also eines für Kodachrome, eines für Ektachrome. Hierzu aber gleich der Hinweis das die Kalibrierung oft keinen Unterschied zum unkalibrierten bringt. In wenigen Fällen hingegen ein sichtbar besseres Ergebnis.

Preiswerte Targets gibt es z.B. von Wolff Faust (da ist der komplette Satz teilweise preiswerter als woanders ein Target).

..nun werden meine Ausführungen hoffentlich nicht zu "ungeordnet":

- von Silverfast erscheint wohl noch diesen Monat die Version 8 - damit soll die Bedienung von SF erheblich einfacher werden
- ich hoffe das damit auch die Kodachrome "besser" funktionieren als bisher

- Kodachrome sind eine Wissenschaft für sich - es kann sein das Du Monate verbringst ohne gute Einstellungen für die meisten Deiner Dias zu finden = hier ist viel Geduld und Zeit zum "experimentieren" gefordert.

- evtl. wäre ein Scan-Service eine Alternative? Z.B. der Betreiber dieses Forums.

- viele Informationen zum Dia-Scannen und meine Erfahrungen mit div. Scannern auf meiner Webseite: http://www.jostark.de

- ein preiswerter und guter Einstieg in das Thema Scannen ist der Canon CanoScan 9000F hier reicht die Canon-Software "Scangear" vollkommen aus

- einige Kodachromes werden interessanterweise mit dem DigitDia besser, andere wiederum mit dem Canon

- zusammengefasst: mir ist im Moment keine Hardware/Software Kombination bekannt mit der man bei Kodachromes immer ein optimales Ergebnis erreichen kann


Ich kann Dir anbieten ein paar Deiner Dias und Negative mit meinen Scannern zu scannen (DigitDia 4000/5000, Canon CanoScan 9000F, Negative: Reflecta ProScan 4000 (Hinweis: wird nicht mehr hergestellt; die Ergebnisse entsprechen aber in etwa denen der Nachfolgegeräte)) - bei Interesse sollten wir Details per E-Mail oder PN klären.
Achim
Beiträge: 65
Registriert: Sonntag 3. Februar 2008, 22:43

Re: Welcher Filmscanner, welche Software?

Beitrag von Achim »

Scannen lassen spart eine Menge Zeit, verhindert aber auch, dass Freude am Scannen entsteht.
Wieviele Negative sind es denn neben denn genannten Dias?

Der Nikon wird nicht mehr produziert, verkauft wird er wohl noch, zB hier bei ScanDig, die hier noch vorhandenen Exemplare sind nach Produktionsstop aber deutlich teuerer geworden. Nach Abschluss (?? , gibt es den ?) lässt es sich aber gut weiterverkaufen.
Achim
Nikon 9000
Williams
Beiträge: 2
Registriert: Mittwoch 3. August 2011, 17:48

Re: Welcher Filmscanner, welche Software?

Beitrag von Williams »

Guten Tag Joe und Achim,

Vorerst mal herzlichen Dank für die prompten Antworten mit den verschiedenen Lösungsvorschlägen und Tipps!

-Ich kann Dir anbieten ein paar Deiner Dias und Negative mit meinen Scannern zu scannen.
- Evtl. wäre ein Scan-Service eine Alternative? Z.B. der Betreiber dieses Forums.


Ob es mich dann schließlich weiterbringt die richtige Wahl zu treffen? Ich habe unterdessen auch gewisse Inputs auf der Seite von http://www.jostark.de erhalten.
Es ist schon meine Absicht, auch wenn ich diesbezüglich ohne Erfahrung bin, das Scannen selber in Hand zu nehmen. Da ich hoffentlich in gut zwei Jahren in Rente gehe, hoffe ich, genügend Zeit zu finden, obwohl ich schon vorher damit beginnen möchte!

-Die Dia-Mengen sind m.E. nur mit einem DigitDia sinnvoll zu bewerkstelligen.

Der Nachteil mit dem Reflecta RPS 7200 ist schon der grosse Zeitaufwand, obwohl ich meinte, das sei bei einer grossen Disziplin schon zu schaffen! Der Nachteil des DigitDia 5000 ist, obwohl nicht so viele Negative wie Dias vorhanden sind, dass Negative nicht gescannt werden können. Müsste somit einen zusätzlichen Filmscanner kaufen.

- Ein preiswerter und guter Einstieg in das Thema Scannen ist der Canon CanoScan 9000F hier reicht die Canon-Software "Scangear" vollkommen aus.

Dieser Scanner wäre eine Alternative, da es möglich ist, neben Positiven auch Negative und sogar Papierbilder zu scannen. Nur schneiden diese laut Filmscanner-Testbericht bei der Qualität der Dias nicht sonderlich gut ab. Auf der Webseite von Joe http://www.jostark.de ist er allerdings positiver bewertet!

- Kodachrome sind eine Wissenschaft für sich - es kann sein das Du Monate verbringst ohne gute Einstellungen für die meisten Deiner Dias zu finden = hier ist viel Geduld und Zeit zum "experimentieren" gefordert.

Diese Feststellung ist für mich etwas ernüchternd und macht mich noch unsicherer, was schliesslich der “richtige“ Scanner für meine Bedürfnisse ist!

- Von Silverfast erscheint wohl noch diesen Monat die Version 8 - damit soll die Bedienung von SF erheblich einfacher werden.

Die einfache Bedienung ist mir als “Neuling“ schon wichtig, was mir somit bei dieser Version entgegenkommen würde. Auch bei dieser SilverFast Version 8 wird es sicher wieder unterschiedliche Varianten geben. Darf ich nochmals fragen: Welche SF-Variante wäre dann in der Version 8 für mich die richtige, ich brauche sie nur für das optimale Scannen. Als Bildbearbeitung habe ich PSE.
Ist bei den Scannern eventuell auch bald ein neues Modell in Sicht, das meine Bedürfnisse abdecken würde?

-Der Nikon wird nicht mehr produziert, verkauft wird er wohl noch, z.B. hier bei ScanDig.

Wenn ich sicher wüsste, dass diese Nikon den anderen Scannern in der Qualität bei weitem überlegen ist, würde ich diesen Kauf trotz horrendem Preis eventuell wagen!
Gibt es bei diesem und allen nicht mehr aktuellen Scannern, mit dem Betriebssystem Win7 32/64Bit unter Umständen Probleme?

Beste Grüsse aus der Schweiz und nochmals vielen Dank.
Williams
Achim
Beiträge: 65
Registriert: Sonntag 3. Februar 2008, 22:43

Re: Welcher Filmscanner, welche Software?

Beitrag von Achim »

Es ist immer schön zu sehen, wenn Antworten gewürdigt werden. Da ist die Lust, weiter zu antworten gleich größer.

Es ist schon meine Absicht, auch wenn ich diesbezüglich ohne Erfahrung bin, das Scannen selber in Hand zu nehmen.

Wenn Du jemals in einer Dunkelkammer gearbeitet hast (die Vermutung liegt bei Negativen nicht so ganz fern), dann ist das alles sehr ähnlich, nur das Licht bleibt an und es geht schneller.

Eine gute Einstellung ist Definitionssache und hängt insbesondere von der Erwartungshaltung ab.
Ich scanne heute ganz anders als vor vier Jahren, totzdem war ich damals hochzufrieden bis begeistert und schlecht waren die Scans auch aus heutiger Sicht nicht.

Win7 64Bit läuft mit den Hinweisen hier im Forum jedenfalls bei mir ohne jedes Problem. Nikon gibt da keine Unterstützung mehr. Neue Variante hier im Forum: die Silverfast Treiber helfen dem Nikon bei W7/64 auch auf die Sprünge.
Achim
Nikon 9000
Joe
Beiträge: 2183
Registriert: Montag 4. Februar 2008, 06:31
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Re: Welcher Filmscanner, welche Software?

Beitrag von Joe »

Ich selbst habe noch keine Scans eines Nikon-Scanners gesehen die soviel besser waren das ich mir den zugelegt hätte. (Als ich damals schon kurz vor dem Kauf eines Nikon stand kam hinzu das Nikon gerade die Scanner-Produktion eingestellt hatte).

Mit den Reflecta und Nikon lassen sich nach dem was ich gesehen habe recht ähnliche Ergebnisse erzielen.

Der Canon ist ganz sicher nicht auf der Höhe von Reflecta und Nikon - für viele reicht der aber aus. Ich würde sagen bei Betrachtung bis Full-HD am Monitor/TV und bei Abzügen bis 13 x 18 cm muss man eventuelle Unterschiede schon mit der Lupe suchen. Darüber hinaus (Detail-Vergrößerungen, Abzüge > 13 x 18 cm) sind Reflecta und Nikon jedoch klar im Vorteil.

Mit dem DigitDia kann man auch Negative scannen. Dazu müssen diese gerahmt werden. Das geht mit Hamafix-Rähmchen und dem zugehörigen Rahmungsgerät sehr schnell. Ich schaffe einen 36er Film in ca. 2 Minuten ;)

Generell bleibt die Frage wieviel Zeit man investieren möchte in:

1. das Erlernen des Scannens
2. das Scannen selbst
3. ggf. noch in die Nachbearbeitung

Alle die ich kenne die es auch nach dem Motto "ich habe ja Zeit und mache das zu meinem Hobby" angefangen haben Dias einzeln zu scannen haben es recht schnell dran gegeben. Meist nach einigen Dias, ein Arbeitskollege hat ca. 200 von 2000 einzeln gescannt und dann resigniert. Selbst mit Übung würde ich den Aufwand (die einlegen, Software bedienen etc.) pro Dia auf 4 - 5 Minuten schätzen. In der Zeit kannst Du quasi nix anderes machen. Beim DigitDia schiebst Du das Magazin in das Gerät, startest den Vorgang und nach 2 1/2 - 6 Stunden (50er Universal bis 100er CS Magazin) ist das Scannen beendet. In der Zeit kannst Du was anderes machen. Beim Canon kannst Du 4 Dias "in einem Rutsch" scannen: ca. 20 - 30 Minuten je nach Einstellungen.

..ich hoffe diese Anregungen helfen Dir weiter..

NS: Zitat von Achim "Ich scanne heute ganz anders als vor vier Jahren, totzdem war ich damals hochzufrieden bis begeistert und schlecht waren die Scans auch aus heutiger Sicht nicht"

Das ist bei mir ähnlich. Allerdings kenne ich jetzt auch Wege teilweise viel besser zu Scannen - daher überlege ich noch ob ich alle Dias noch mal neu Scanne ...
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