Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Fragen/Themen aus den Gebieten Scannen, Bildbearbeitung, Farbmanagement etc.
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Ulli
Beiträge: 13
Registriert: Donnerstag 3. Dezember 2009, 23:51

Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von Ulli »

Hallo zusammen,

mein "Lebenswerk" ist vollbracht. 8000 Bilder von Negativfilmen sind als jpg digitalisiert. Das taggen steht noch aus aber im Moment beschäftigt mich etwas ganz anderem - und zwar der Archivierung der Negative und der Rohscans (TIFF, RGBI, 64bit).

Die Negative habe ich in Negativhüllen gesteckt, ordentlich durchnumeriert und in Ordner eingeheftet. Diese werde ich jetzt in einen Umkarton stecken und lichtgeschützt und trocken irgendwo hin stellen - soweit so gut oder?

Bei den ca. 600 GB Rohscandateien bin ich mir aber abolut unschlüssig. Soll ich diese aufbewahren und wenn ja wie? Ich habe diese jetzt filmweise mit WinRAR und 1% Wiederherstellungsinformationen gepackt. Die Archive sind jeweils ca. 4,5 GB groß und liegen im Moment auf einem RAID 1 (2 Platten gespiegelt) Netzlaufwerk. Dadurch ist das Laufwerk aber komplett belegt und bindet 400 EUR (Gehäuse und zwei Festplatten). Magnetbänder scheiden aus Kostengründen aus und DVD/BR aus Aufwand- und Langzeitbeständigkeit ebenso. Habt Ihr noch irgendwelche Ideen wo ich diese rieige Datenmenge langfristig sichern soll?

Fragende Grüße,
Ulli
Joe
Beiträge: 2183
Registriert: Montag 4. Februar 2008, 06:31
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Re: Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von Joe »

Externe 1 TB Platten kosten nur noch so um die 70 Euro. Pack es auf zwei Stück und bewahr die an getrennten Orten auf.

..natürlich solltest Du regelmässig nachsehen ob die Platten noch gehen - zu langes Lagern soll ja auch nciht gut sein.

NS: das Packen dürfte ja kaum was gebracht haben, außer das es sehr lange gedauert hat?!
Brainbug
Beiträge: 93
Registriert: Donnerstag 8. Mai 2008, 01:47
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Re: Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von Brainbug »

Joes Vorschlag ist angesichts der Menge am Vernünftigsten und auch auf Dauer der geringste Aufwand. Bleibt sogar noch Platz um anderes zu sichern.
Allerdings würde ich die Komprimierung an deiner Stelle wieder rückgängig machen. Es sei denn, du benutzt diese auch um wegen Datenschutz die Dateien mit Passwort zu schützen!? Erstens waren 4,5 GB nicht weit genug gedacht, denn um diese auf DVD brennen zu können müsste du das im eher problembehafteten UDF-Format tun und zweitens würdest du, wenn eine RAR-Datei defekt ist höchstwahrscheinlich ca. 64 Bilder verlieren und nicht nur das eine, an dessen Stelle ein Lesefehler ist.
Wenn du der Meinung warst die TIF-Dateien für die Bearbeitung zu benötigen, dann würde ich auch diese sichern und nicht nur JPEGs

Jedenfalls machst du dir über die Sicherung Gedanken und damit bist du schon fast auf der sicheren Seite.
SDG-Masterglass
Beiträge: 1
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Re: Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von SDG-Masterglass »

Hallo!

Digitale Langzeitarchivierung ist technisch auch für die Ewigkeit möglich, mit Glasdiscs, wo die Pits direkt ins Glas geätzt werden. Wenn es sich um wirklich wertvolle Archiv handelt, würde ich es auf jeden Fall empfehlen.

Bild
Joe
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Re: Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von Joe »

a) was soll denn der Spass kosten?

b) der Benutzer-Name für das Forum ist zufällig gewählt oder ?

Denn sonst könnte das hier:

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noch zu einem Problem werden.
Ulli
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Re: Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von Ulli »

Brainbug hat geschrieben:...
Allerdings würde ich die Komprimierung an deiner Stelle wieder rückgängig machen. Es sei denn, du benutzt diese auch um wegen Datenschutz die Dateien mit Passwort zu schützen!? Erstens waren 4,5 GB nicht weit genug gedacht, denn um diese auf DVD brennen zu können müsste du das im eher problembehafteten UDF-Format tun und zweitens würdest du, wenn eine RAR-Datei defekt ist höchstwahrscheinlich ca. 64 Bilder verlieren und nicht nur das eine, an dessen Stelle ein Lesefehler ist.
...
Genau aus diesem Grund habe ich sie gepackt: nichzt um Speicherplatz zu sparen (ca. 10%) sondern um den Ausfall einzelner Sektoren abzufangen. Mit 1% Wiederherstellungsinformationen können 1% des gesamten Archives beschädigt sein und ich erhalte trotzdem noch alle Bilder. Bei ungepackten ist mindestens ein Bild weg...oder mache ich einen Denkfehler?
Thomas
Beiträge: 72
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Re: Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von Thomas »

Durch die Kompression erhält man keine zusätzlichen Wiederherstellungsinformationen. Man erhält höchstens eine zusätzliche Fehlerquelle. Archiviere die Daten am besten ohne Kompression in einem üblichen Dateiformat (TIFF oder JPG) auf mehreren externen Festplatten, die Du getrennt lagerst.
Auch das RAID-System könnte Probleme machen. Dies würde ich nicht für Langzeitarchivierung verwenden.

In der letzten ct ist ein Artikel, der weitere Tips zur Archivierung von Bilddateien gibt. Den Artikel kann man auch auf heise.de für ein paar Cent runterladen.

Thomas
Ulli
Beiträge: 13
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Re: Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von Ulli »

Hi Thomas,

ich habe in WinRAR extra ausgewählt, zusätzlich 1% Wiederherstellungsinformationen zu erstellen und im Archiv mit zu speichern. Die Ablage werde ich wie empfohlen auf zwei externen Platten vornehmen.

Besten Dank!
Ulli
namenloser22
Beiträge: 1
Registriert: Mittwoch 2. Juni 2010, 08:48

Re: Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von namenloser22 »

Meine Idee wär eine NAS

Am besten eine mit 2 hdds die du in einem raid1 verbund betriebst ( so mach ich es )
dann kannst du zu jedem zeitpunkt auf die daten zugreifen aus jedem ort aus dem netzwerk und trotzdem sind sie sicher. Das einzige problem ist der Stromverbrauch aber auch der hält sich in grenzen. Unsere NAS kostet ca 4 euro an strom pro Jahr !


grüsse
namenloser22
Joe
Beiträge: 2183
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Re: Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von Joe »

@namenloser22

Dann hast Du hoffentlich ein NAS das kein proprietäres Dateiformat verwendet damit Du die Festplatten ggf. z.B. bei einem defekten Netzteil am NAS oder schlimmerem auch noch "extern" auslesen kannst!

Ansonsten würde ich zwei normale externe Festplatten empfehlen.

Anm.: ich verwende selbst NAS im Raid-5 - habe aber zwei von der gleichen Sorte = im Notfall komme ich immer noch an meien Daten.
Brainbug
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Re: Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von Brainbug »

Ich wollte mir eigentlich verkneifen auf so einen alten ausgegrabenen Fred zu antworten, aber ...

Es lohnt nur so viel Energie in eine Sicherung zu stecken, wenn das Gesamtkonzept entsprechend ist. Von 2 Orten wurde zuvor schon mal geschrieben - ich möchte das noch einmal hervorheben!
Das steht ein tolles sicheres RAID zu Hause und dann?
Erstens passieren die meisten Datenverluste durch Benutzerfehler ... da nützt die Physische Redundanz des RAID nix, wenn die Dateien gelöscht wurden.
Zweitens die externe Katastrophensicherung - zwei Beispiele: Diebstahl ... die Wohnung wurde leergeräumt, PC und NAS sind weg, vielleicht sogar DVDs. Ausgebrannt? Alles futsch.
Wenn ich die Sicherung eh an 2 verschiedenen Orten lagern muss, dann ist die Redundanz eines RAID meines Erachtens überflüssig, bzw. unnötig unhandlicher. Es sei denn man braucht eine höhere Verfügbarkeit - die hat aber mit Sicherung nichts zu tun.

Grüße, Arno.
Joe
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Re: Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von Joe »

Daher habe ich die gleiche Hardware (NAS) ja doppelt (an zwei Orten).

Raid-5 da mir vor kurzem seit langer, langer Zeit zum ersten mal wieder eine Platte kaputt gegangen ist. Beim Raid-5 kann ruhig mal eine ausfallen, neue rein, einen Tag später ist das Raid rekonstruiert. Auch vorher kommt man noch an alle Daten.

Ich bin halt Sicherungsfreak ;) Ich habe alles was wichtig ist mindestens auf 3 unterschiedlichen Festplatten an zwei Orten.

Wie Brainbug schon sagt: es kommt auf das Gesamtkonzept an - das kann jeder letztlich nur für sich entscheiden.
Brainbug
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Re: Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von Brainbug »

... wobei die meisten zum Entscheiden so lange brauchen, dass es schon wieder zu spät ist :D
Jedenfalls werde ich bei Fragen nach Datenrettung :roll: regelmäßig gesteinigt, wenn ich auf die Sicherung :o verweise :shock:
Joe
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Re: Langzeitarchivierung Negative und Rohdateien

Beitrag von Joe »

Ja - das kenne ich.

Ich hatte erst am Wochenende wieder so einen Fall. Alles für einen Bekannten so eingerichtet das er die Daten "per Knopfdruck" sichern könnte - er muss es nur mal machen. Nun sind Viren auf dem Rechner - und dann ist ja i.d.R. alles zu spät...
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